Hessische Chemie- und Pharmabranche in Schwächephase / Geschäftsumfeld bleibt weiterhin schwierig (FOTO)
Geschrieben am 17-09-2019 |
Wiesbaden (ots) -
Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Hessen rechnet nach
einer schwachen ersten Jahreshälfte für das laufende Geschäftsjahr
2019 insgesamt mit Rückgängen bei Produktion (- 4 Prozent) und Umsatz
(- 3 Prozent). Gründe dafür seien ein langsameres Wachstum der
Weltwirtschaft, die rückläufige Industriekonjunktur sowie zahlreiche
politische Unwägbarkeiten, betonte der Vorstandsvorsitzende des
Arbeitgeberverbandes HessenChemie, Prof. Dr. Heinz-Walter Große (B.
Braun Familienholding SE & Co. KG), im Rahmen des
Herbstpressegesprächs der Chemieverbände Hessen.
Die hessische Chemie- und Pharmabranche konnte in der ersten
Jahreshälfte einen Gesamtumsatz von 13,3 Milliarden Euro
erwirtschaften. Dies bedeutet einen Umsatzrückgang von 2,4 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere das Inlandsgeschäft erfuhr einen
Einbruch um 8,4 Prozent auf lediglich 4,1 Milliarden Euro, das
Auslandsgeschäft verzeichnete einen leichten Zuwachs von 0,5 Prozent
auf 9,2 Milliarden Euro. Die Produktion sank im Vergleich zum Vorjahr
deutlich um 6,6 Prozent. Dies hat ebenfalls Auswirkungen auf die
Beschäftigung, die im Jahresverlauf ihre positive Dynamik eingebüßt
hat und zur Jahresmitte stagnierte.
Insgesamt setzte die klassische Chemiesparte in der ersten
Jahreshälfte 7,5 Milliarden Euro um (- 0,9 Prozent). Deutlich verlor
das Inlandsgeschäft mit einem Rückgang auf 2 Milliarden Euro (- 7,1
Prozent), das Auslandsgeschäft stieg leicht auf 5,5 Milliarden Euro
(+ 1,4 Prozent) an.
Die Pharmasparte mit einem Gesamtumsatz von 5,8 Milliarden Euro (-
4,2 Prozent) fiel nach einem überdurchschnittlich guten Geschäftsjahr
2018 nun wieder auf das Niveau von 2017 zurück und zeigt somit keine
Dynamik. Im Vergleich zum Vorjahr ist sowohl das Inlandsgeschäft (-
9,5 Prozent) als auch das Auslandsgeschäft (- 0,8 Prozent)
rückläufig.
Verbandsumfrage: Unternehmen zeigen sich pessimistisch
In einer repräsentativen Verbandsumfrage des Arbeitgeberverbandes
HessenChemie bewerten 42 Prozent der Firmen ihre wirtschaftliche Lage
derzeit schlechter als im Vorjahr. 43 Prozent erwarten für 2019 einen
Rückgang ihrer Produktion, 38 Prozent einen Umsatzrückgang. Derzeit
beschreiben 45 Prozent der Unternehmen ihre Ertragslage als
"unbefriedigend" oder "schlecht" - so viele wie seit fünf Jahren
nicht mehr. Nur 13 Prozent der befragten Unternehmen gehen für 2019
von einer Verbesserung ihrer Ertragssituation aus.
"Wir müssen davon ausgehen, dass unsere Branche in Hessen in
diesem Jahr schrumpft", betonte Große. Eine rasche Besserung der Lage
sei derzeit nicht absehbar. "Dies ist eine schwierige Ausgangslage
für die in zwei Wochen beginnende Chemie-Tarifrunde. Das bisher
vorgetragene Forderungspaket der Gewerkschaft sprengt den Rahmen des
Möglichen", so Große weiter. Vielmehr sei jetzt Kostendisziplin das
Gebot der Stunde. "Die Chemie-Arbeitgeber setzen darauf, dass die IG
BCE ihre Erwartungshaltung den aktuellen wirtschaftlichen Realitäten
anpasst."
Branche will Innovationsmotor bleiben
Anlässlich der "Woche der Industrie" unterstrich
HessenChemie-Vorstandsmitglied Kerstin Oberhaus (Evonik Technology &
Infrastructure GmbH) die Bedeutung der Branche für Fortschritt und
Innovationen. So gaben die Chemie- und Pharmaunternehmen 2017 in
Hessen 1,6 Milliarden Euro für interne Forschung und Entwicklung aus.
Auch bei den Investitionen führt die Branche das Feld im Vergleich zu
anderen Industriesektoren mit deutlichem Vorsprung an. Die
Bruttoanlageinvestitionen von 881 Millionen Euro machten zuletzt
einen Anteil von 27 Prozent der gesamten hessischen
Industrieinvestitionen aus.
"Die Unternehmen der Chemiebranche stehen bei
Investitionsentscheidungen in einem harten internationalen
Wettbewerb. Auf die politische Agenda gehört daher die Schaffung
investitionsfreundlicher Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die
Senkung der Unternehmenssteuern, eine steuerliche Forschungsförderung
sowie ein verbesserter und zeitlich verlängerter Patentschutz",
betonte Oberhaus.
Pressekontakt:
Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Telefon 0611/7106-49
Murnaustraße 12, 65189 Wiesbaden
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de
Original-Content von: Arbeitgeberverband HessenChemie, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
702214
weitere Artikel:
- Vandemoortele Stories: Erfolgsgeschichten von Herford bis zur südback (VIDEO) Herford (ots) -
Immer wenn Menschen aufeinandertreffen, erzählen sie sich
Geschichten. Jeder Mensch liebt sie und schreibt seine eigene,
persönliche Geschichte Tag für Tag fort. Auch Vandemoortele,
Lebensmittelhersteller von Tiefkühlbackwaren und kulinarischen Ölen,
Fetten und Margarinen, liebt Stories - vor allem die der Mitarbeiter.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus? Was treibt die Kollegen an? Was
macht die Arbeit jedes Einzelnen besonders? Um das zu erfahren, hat
das familiengeführte Unternehmen mit europaweit 5.100 Mitarbeitern mehr...
- Klimakabinett: Energie-Experten schicken Wunschzettel nach Berlin (FOTO) Hannover / Holzminden (ots) -
++ Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister (a.D.), fordert
Transparenz für Förderdschungel ++ Deutscher Mittelständler Stiebel
Eltron drängt auf Kurskorrektur ++
Die "Fridays-for-Future-Bewegung" hat geschafft, was Wissenschaft,
Klimaexperten und Umweltschützer jahrzehntelang vergeblich forderten:
die Energie- und Wärmewende politisch endlich ernsthaft anzugehen.
Für den 20. September kündigt das eilig gebildete Klimakabinett eine
Entscheidung über neue Maßnahmen an. Hintergrund: Nach anfänglichen mehr...
- Lieferant von AMP German Cannabis Group, Pure Life Cannabis, schließt EU-GMP-Gap-Analyse ab Berlin (ots/PRNewswire) - - AMP German Cannabis Group Inc. (CSE:
XCX, Frankfurt: C4T, ISIN: CA00176G1028) ("AMP") gibt bekannt, dass
einer seiner zukünftigen Lieferanten von medizinischem Cannabis, Pure
Life Cannabis Corp. ("Pure Life"), seine Gap-Analyse der Good
Manufacturing Practice ("EU-GMP") der Europäischen Union
abgeschlossen hat und sich noch vor Ende dieses Kalenderjahres einem
EU-GMP-Audit unterziehen wird. Nach bestandenem EU-GMP-Audit wird
Pure Life einer EU-GMP-Inspektion und -Zertifizierung durch deutsche
Staatsbeamte mehr...
- Es gibt nichts Gutes, außer man tut es Klagenfurt (ots) - Das Kärnten Convention Bureau stellt sein neues Corporate
Volunteering-Programm für MICE-Gruppen vor - Incentives mit Mehrwert für die
Gesellschaft
Immer mehr Unternehmen rücken die Frage der Nachhaltigkeit in den Fokus - ein
Aspekt, der auch bei Gruppen-Incentives eine zunehmend wichtige Rolle spielt.
Die MICE-Destination Kärnten legt deshalb in Kooperation mit dem Netzwerk
Verantwortung zeigen! neue Corporate Volunteering-Aktionen auf, die den
Teamgeist stärken und zugleich einen fortwährenden Mehrwert für Kärntner mehr...
- G DATA Cyber Defense Status Check zeigt, wie es um die IT-Sicherheit im Unternehmen steht (FOTO) Bochum (ots) -
Der deutsche Cyber-Defense-Spezialist G DATA erweitert sein
Angebot. Speziell für kleinere und mittelständische Unternehmen
bietet G DATA Security Assessments an. So können IT-Verantwortliche
zielgerichtet in eine effektive IT-Sicherheit investieren.
Unternehmen müssen das Thema IT-Sicherheit verstärkt ganzheitlich
betrachten. Dazu gehört es auch, den Ist-Zustands der IT und der
IT-Prozesse aus der Sicherheitsperspektive zu checken. Viele
Unternehmen denken bei dieser Problemstellung an einen
vollumfänglichen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|