Freie Waldorfschulen: 2018 so viele Kinder wie nie zuvor eingeschult
Geschrieben am 18-09-2019 |
Wiesbaden (ots) -
* Erstmals mehr als 7 000 Einschulungen an Freien Waldorfschulen
* Steigende Zahl auch an Studierenden der Waldorfpädagogik
In keinem Jahr zuvor gab es in Deutschland so viele Einschulungen
an Freien Waldorfschulen wie 2018. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) mitteilt, wurden im vergangenen Schuljahr insgesamt 7 041
Schülerinnen und Schüler an Freien Waldorfschulen eingeschult. Im
Vorjahr waren es 6 599 gewesen, im Jahr 1992 erst 5 175. Vor hundert
Jahren, im September 1919, eröffnete in Stuttgart die Betriebsschule
der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik. Von ihr haben die
Waldorfschulen ihren Namen. Ihre Lehrerinnen und Lehrer wurden von
Rudolf Steiner pädagogisch geschult, dem Begründer der
Anthroposophie.
Ein kleiner, aber zunehmender Teil der Kinder in Deutschland
besucht eine Freie Waldorfschule. Insgesamt machten 2018 die
Einschulungen an Freien Waldorfschulen rund 1,0 % der insgesamt 728
334 Einschulungen in Deutschland aus. Dieser Anteil hat sich seit
1992 etwa verdoppelt, als er noch bei rund 0,6 % lag. Die Zunahme
entspricht der seit vielen Jahren andauernden Entwicklung, dass
Eltern für ihre Kinder anteilig häufiger eine private Grund- oder
weiterführende Schule wählen.
Viele Waldorflehrerinnen und -lehrer unterrichten in Teilzeit
Insgesamt besuchten im Schuljahr 2018/19 in Deutschland rund 85
500 Kinder und Jugendliche eine Freie Waldorfschule. Zum Vergleich:
2008/09 waren es rund 79 600 gewesen. Im Schuljahr 2018/19 gab es
bundesweit 228 Freie Waldorfschulen und damit 24 mehr als zehn Jahre
zuvor. Auffällig dabei: Im Unterschied zu allen anderen Schularten
lag die Zahl der in Teilzeit unterrichtenden Lehrkräfte an
Waldorfschulen (4 464) höher als die Zahl der Vollzeit-Lehrkräfte (2
931).
Rund 28 200 Kinder im Grundschulalter (Primarbereich) besuchten im
Schuljahr 2018/2019 eine Freie Waldorfschule. Das waren 2,4 % mehr
als im Vorjahr. 41 500 besuchten den Sekundarbereich I an einer
Freien Waldorfschule als weiterführende Schule (plus 0,3 %).
Rückläufig war hier einzig die Zahl der Schülerinnen und Schüler im
Sekundarbereich II (15 800 Kinder, 1,7 % weniger als im Vorjahr).
Betrachtet man die Bundesländer, besuchen immer noch die meisten
Kinder in Baden-Württemberg eine Freie Waldorfschule. Im abgelaufenen
Schuljahr waren dies 23 100.
Mehr Studierende der Waldorfpädagogik
Auch die Zahl der Studierenden der Waldorfpädagogik nimmt zu. Zwar
gibt es in der amtlichen Hochschulstatistik dazu keine bundesweiten
Gesamtzahlen, jedoch solche für einzelne Einrichtungen. Das Institut
für Waldorfpädagogik der Freien Hochschule Stuttgart trägt als
einziges in der Hochschulstatistik erfasstes Institut die
Waldorfpädagogik im Namen. Hier waren im Wintersemester 2017/18 zum
Beispiel 269 Studierende eingeschrieben - mehr als doppelt so viele
wie noch im Wintersemester 2001/02 (119 Studierende). Diese
Hochschule ging nach eigenen Angaben auch aus den ersten
Lehrerbildungskursen hervor, die Rudolf Steiner im Jahr 1919 auf der
Stuttgarter Uhlandshöhe abgehalten habe. Eine staatlich anerkannte
Hochschulausbildung in Waldorfpädagogik vermittelt zudem die
Alanus-Hochschule, die Standorte in Alfter bei Bonn sowie in Mannheim
hat. Die Zahl der in der Hochschulstatistik erfassten
Pädagogikstudierenden an der Alanus-Hochschule hat sich zwischen den
Wintersemestern 2007/2008 und 2017/2018 von 16 auf 491 erhöht.
Methodische Hinweise
Freie Waldorfschulen (1.-10. Klassenstufe und 11.-12.
beziehungsweise 13. Jahrgangsstufe) sind private Ersatzschulen mit
besonderer pädagogischer Prägung, die die Klassen 1 bis 12 von
Grund-, Haupt- und teilweise auch Förderschulen sowie Höheren Schulen
als einheitlichen Bildungsgang nach der Pädagogik von Rudolf Steiner
führen.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und
Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes
unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
Weitere Auskünfte:
Schulstatistik,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 37 37,
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Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
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