Kölner Stadt-Anzeiger: Kirchenrechts-Experte: Umgang mit beurlaubtem Düsseldorfer Stadtdechanten "drakonisch und unverhältnismäßig"/Thomas Schüller spricht von "erschreckender Signalwirkung"
Geschrieben am 19-09-2019 |
Köln (ots) - Der Münsteraner Kirchenrechts-Professor Thomas
Schüller hat die Entpflichtung des Düsseldorfer Stadtdechanten Ulrich
Hennes durch den Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Woelki, als
"kirchenrechtlich vertretbar, aber drakonisch und unverhältnismäßig"
beurteilt. Dies sagte der Theologe dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Samstag-Ausgabe). Nach Darstellung des Erzbistums hat Hennes vor 18
Jahren ein Seelsorge-Gespräch mit einem damals 20-Jährigen für eine
sexuelle Handlung ausgenutzt. Weder die weltliche Justiz noch ein
kirchlicher Sonderermittler konnten jedoch ein strafbares Verhalten
feststellen. Weil Hennes nicht freiwillig auf seine Ämter verzichten
wollte, wurde er am Mittwoch von seinem Posten als Stadtdechant
entbunden. Der 57-Jährige, der alle Vorwürfe gegen ihn bestreitet,
soll auch sein Amt als Pfarrer verlieren. Das zumindest hält
Schüller für problematisch. "Das Pfarramt ist das einzige in der
Kirche, das nur unter strengen Bedingungen entzogen werden kann. Wenn
der Erzbischof jeden seiner Priester des Amtes entheben wollte, der
im Kontext seelsorgerlicher Kontakte gegen den Zölibat verstoßen hat,
blieben bis in die höchsten Posten vermutlich nicht mehr viele
übrig." Der "hierarchische Rekurs", eine förmliche Beschwerde beim
Vatikan, ist nach Einschätzung des Experten rechtlich möglich, aber
faktisch wenig aussichtsreich. Das eigentlich Erschreckende an dem
Fall sieht Schüller in dessen Signalwirkung. Hennes - und mit ihm
allen im Dienst der Kirche - werde bedeutet: "Wer in seiner
Lebensführung nicht auf Linie ist, muss mit voller Härte rechnen."
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 2080
Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
702768
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Trisomie Halle (ots) - Unsere Gesellschaft ist noch immer nicht so weit,
behindertes Leben als grundsätzlich lebenswert zu empfinden. Das
zeigt die Debatte zum Thema Pränataldiagnostik. Drastisch formuliert
geht sie so: Entweder machen wir das Unperfekte weg, oder wir
schleppen den Klotz am Bein aus menschlicher Güte mit. Um den
Menschen geht es nicht.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zum Klimaschutz Halle (ots) - Das Mensch-Natur-Verhältnis hat sich durch die
Jahrhunderte gewandelt. Mal dominierte die Vorstellung völliger
Harmonie, mal jene vom Menschen als Krone der Schöpfung. Das Gefühl
der Dominanz blieb. Die Natur galt im Zweifel als unzerstörbar - und
der Wald den Deutschen als jene Zone, in der sie sich erholen
konnten. Die Klimakrise stellt all das radikal in Frage. Die Natur
ist nicht mehr Verheißung und das Areal, in dem wir Schutz finden -
sondern etwas, das uns Angst macht, durch Starkregen, Stürme und
Dürren. Deutsche mehr...
- Straubinger Tagblatt: Klimapolitik - Mutti kann nicht alles alleine Straubing (ots) - In den letzten Jahren hat sich in Deutschland
die Haltung verfestigt, dass die Politik es richten muss. Auch und
vor allem beim Umweltschutz. Oder salopp ausgedrückt: "Mutti macht
das schon." Diese Haltung ist auch deshalb bequem, weil ein
Sündenbock parat steht, wenn es mal nicht so läuft. Dabei kann
Politik nur Angebote machen und die Weichen stellen. Sie könnte zum
Beispiel durch eine Ausweitung des Handels mit Emissionszertifikaten
auf die Sektoren Verkehr und Gebäude dafür sorgen, dass Tanken und
Heizen mit mehr...
- Der Tagesspiegel: DGB fordert 200 Milliarden fürs Klima bis 2030 Berlin (ots) - Vor den Entscheidungen der Bundesregierung über das
Klimapaket hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) eine "gewaltige
Investitionsoffensive" gefordert. "Bis 2030 sind aus Sicht des DGB
etwa 200 Milliarden Euro an Investitionen und Ausgaben vor allem des
Bundes notwendig, in großen Teilen für die Erneuerung der
Infrastruktur, aber auch für soziale Ausgleichsmaßnahmen", sagte
DGB-Vorstand Stefan Körzell dem Berliner "Tagesspiegel"
(Freitagausgabe). "Die Zeit des Klein-Klein ist vorbei." Allein für
die Deutsche Bahn mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Trisomie-Bluttest auf Kassenkosten - das ist schlüssig Düsseldorf (ots) - Der Gemeinsame Bundesausschuss hat entschieden,
dass die Kosten für den Trisomie-21-Bluttest künftig übernommen
werden können. Die einzig schlüssige Entscheidung. Gefallen wird sie
nicht allen. Und das ist auch in Ordnung.
Nicht in Ordnung ist, diese Sachentscheidung zu etwas zu
stilisieren, das sie ausdrücklich nicht sein will: Türöffner in eine
selektive Gesellschaft, die entscheidet, welches Kind lebenswert ist
und welches nicht. Ein Aufbauen von Druck auf die Eltern, was erlaubt
und bezahlt ist, auch wahrzunehmen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|