Allg. Zeitung Mainz: Sprechblasen / Frank Schmidt-Wyk zum Klimagipfel
Geschrieben am 23-09-2019 |
Mainz (ots) - Man kann es beinahe nicht mehr hören: 66 Staaten,
darunter Deutschland, außerdem zehn Regionen, 102 Städte und 93
Konzerne, haben sich in New York "verpflichtet", bis 2050
klimaneutral zu werden. Wäre ja nicht das erste Mal, dass
weitreichende "Zusagen" für mehr Klimaschutz getroffen werden, diese
dann aber völlig folgenlos bleiben. Offensichtlich ist bei diesem
Thema das Absondern von Sprechblasen eine der leichtesten Übungen
für Politiker und Konzernchefs weltweit. Unsere Kanzlerin beherrscht
diese Disziplin besonders meisterhaft. Bei einem Treffen der
"Amazonas-Allianz" kurz vor Beginn des UN-Klimagipfels trumpfte sie
doch tatsächlich mit dem guten, alten, deutschen Sprichwort auf: "Es
gibt nichts Gutes, außer man tut es." So wollte sie offenbar das in
Berlin hastig geschnürte Klimapaket auf internationaler Bühne
promoten. Tatsächlich lenkt Angela Merkel mit solchen Phrasen das
Augenmerk eher darauf, dass sie selbst in den vergangenen Jahren vor
allem darauf bedacht war, der heimischen Automobilindustrie Gutes zu
tun. Viel mehr als Lippenbekenntnisse waren von diesem Gipfel ohnehin
nicht zu erwarten. Konkreteres steht frühestens auf der
UN-Klimakonferenz im Dezember in Santiago de Chile auf der Agenda.
Bestenfalls, aber das wäre ja schon mal was, gehen von New York
weitere zarte Impulse zum Umdenken aus. Die ganz allmählich steigende
Bereitschaft in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, dem globalen
Öko-Kollaps entschlossener entgegenzutreten, ist allerdings weniger
das Resultat höher Einsicht an Kabinettstischen oder in Chefetagen,
sondern in erster Linie das Verdienst einer neuen, weltumspannenden
und überraschend schlagkräftigen Jugendbewegung.
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