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Schriftsteller Norbert Scheuer erhält den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2019

Geschrieben am 25-09-2019

Köln (ots) - Der von der Stadt Braunschweig und dem
Deutschlandfunk gestiftete und mit 30.000 Euro dotierte Wilhelm
Raabe-Literaturpreis geht in diesem Jahr an Norbert Scheuer für sein
Buch "Winterbienen". Der Preis wird am 3. November im Rahmen eines
Matinee-Festakts im Kleinen Haus des Braunschweiger Staatstheaters
durch den Braunschweiger Oberbürgermeister Ulrich Markurth und
Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue überreicht. Bereits am Vortag
liest Norbert Scheuer dort im Rahmen der Langen Nacht der Literatur.

Zur Begründung erklärte die Jury: "Alle Dinge dieser Welt sind
einander ähnlich. Das Kleinste korrespondiert mit dem Größten, und
noch im Kontrast steckt Verwandtschaft. Nikolaus von Kues ist einer
der Philosophen, die diese Einsicht durch die Zeiten getragen haben.
Bis heute und bis nach Kall in der Eifel, wo der Schriftsteller
Norbert Scheuer lebt. Er hat seinen kleinen Eifelort in bisher acht
Romanen zum Spiegel der Welt gemacht, und in jedem seiner Bücher das
lokale Kleine zum Gegenstand höchster Aufmerksamkeit gesteigert.
Damit hat er zugleich einen großen metaphorischen Raum geöffnet. In
seinem Roman 'Winterbienen' leisten dies eben jene in unserer
Gegenwart über alles geschätzten, ja geradezu verehrten Insekten, die
zu Tausenden einen gemeinsamen Körper bilden.

Der Roman spielt in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs,
und mit den summenden Bienen auf den Wiesen an der Urft kontrastieren
und korrespondieren die alliierten Jagdflugzeuge am westlichen
Himmel. Egidius Arimond ist Epileptiker, der versucht, sich mit
Medikamenten ruhig zu halten. Dabei ist es doch die kriegerische
Außenwelt, die in konvulsivischen Zuckungen tobt. Ohne Aufhebens
rettet er jüdische Mitmenschen vor dem Tod, mit Hilfe seiner
Bienenvölker.

In 'Winterbienen' erreicht Norbert Scheuer eine äußerste Nähe von
symbolischem Zeichen und konkreter Realität. In der Form des
Tagebuchs findet er zu einer Kompaktheit der Darstellung und einer
Gelassenheit der Schreibweise, die jedes Unheil in der Welt überführt
in eine neue ästhetische Ordnung. Das macht ihn zu einem
einzigartigen realistischen Erzähler unserer Zeit, zu einem
poetisch-realistischen Erzähler auch in der Tradition Wilhelm
Raabes."

Die Jury des Wilhelm Raabe-Literaturpreises besteht aus neun
Personen und setzt sich in diesem Jahr zusammen aus Prof. Dr. h.c.
Gerd Biegel (Präsident der Internationalen Raabe-Gesellschaft e.V.),
Alexander Cammann (DIE ZEIT), Thomas Geiger (Literarisches Colloquium
Berlin), Dr. Anja Hesse (Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der
Stadt Braunschweig), Katrin Hillgruber (freie Journalistin), Marie
Schmidt (Süddeutsche Zeitung), Dr. Michael Schmitt (3sat), Prof. Dr.
Renate Stauf (Germanistisches Institut, TU Braunschweig) und Dr.
Hubert Winkels (Deutschlandfunk).

Mit der Verleihung des Wilhelm Raabe-Literaturpreises zeichnen
Deutschlandfunk und die Stadt Braunschweig jährlich ein in deutscher
Sprache verfasstes erzählerisches Werk aus. Mit der Auszeichnung soll
exemplarisch das bis zum Zeitpunkt der Preisverleihung publizierte
literarische Schaffen gewürdigt werden. Ein neues Buch des
Preisträgers muss im laufenden Kalenderjahr erschienen sein. Zu den
bisherigen Preisträgern gehören Rainald Goetz, Jochen Missfeldt, Ralf
Rothmann, Wolf Haas, Katja Lange-Müller, Andreas Maier, Sibylle
Lewitscharoff, Christian Kracht, Marion Poschmann, Thomas Hettche und
Clemens J. Setz, Heinz Strunk, Petra Morsbach und Judith Schalansky.

Deutschlandfunk wird den Festakt und eine Lesung des Preisträgers
mit anschließendem Gespräch am 30. November von 20.05 bis 22.00 Uhr
senden. Auf dem Digitalkanal "Dlf Dokumente und Debatten" ist der
komplette Festakt am 3. November ab 11.00 Uhr sowie ein fünfstündiges
Literaturprogramm am Vorabend ab 19.00 Uhr live zu hören.



Pressekontakt:
Tobias Franke-Polz
Deutschlandradio, Kommunikation und Marketing
Redakteur Presse

tobias.franke-polz@deutschlandradio.de
www.deutschlandradio.de/presse
Deutschlandradio
Hans-Rosenthal-Platz
10825 Berlin

Original-Content von: Deutschlandradio, übermittelt durch news aktuell


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