Europäische Länder arbeiten konzentriert an der Reduzierung ihrer Kohlendioxid-Emissionen, aber ein neuer Bericht der School of Public Policy besagt, dass sie ihren Ausstoß nicht richtig berechnen: 65
Geschrieben am 26-09-2019 |
Calgary, Alberta (ots/PRNewswire) - - Das Übereinkommen von Paris,
ein Meilenstein, wurde mittlerweile von 185 der 197 Teilnehmer der
Konvention ratifiziert. Der Vertrag setzt für alle Länder das Ziel,
den weltweiten Temperaturanstieg unterhalb von 2° C zu halten,
vorzugsweise unterhalb von 1,5° C. Der neueste Bericht des
Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) warnt, dass die
Klimaerwärmung unumkehrbar wird. Der IPCC-Bericht enthält die
positive Nachricht, dass es immer noch möglich ist, die globale
Erwärmung auf 1,5° C zu beschränken und legt eine Reihe von Wegen der
Abschwächung dar, mit denen Länder ihre Emissionen reduzieren
könnten.
Heute hat die School of Public Policy zusammen mit Autor Eddy
Isaacs einen Bericht veröffentlicht, der auf einen großen Mangel der
Art und Weise verweist, in der europäische Länder ihren Ausstoß von
Treibhausgasen messen. Zusammengefasst: Zwar arbeiten die Länder der
Europäischen Union (EU) konzentriert daran, ihren CO2-Ausstoß zu
reduzieren und berechnen, dass 211 Millionen Tonnen Öleinheiten (ÖE)
durch erneuerbare Energie eliminiert wurden, sie zählen aber das
Verbrennen von Biomasse zu dieser Summe. Die Verbrennung von Biomasse
und Abfällen steht für insgesamt 65 % der Summe der Erneuerbaren.
Bis vor einigen Jahren wurden die CO2-Emissionen der EU aus der
Verbrennung von Biomasse oder Biokraftstoffen nicht gezählt. Die
Annahme lautete, dass die Emissionen aus Biomasse in der
Wachstumsphase eingespart und im Landnutzungssektor eingerechnet
wurden. Die EU räumt jetzt ein, dass diese Annahme falsch ist und
schätzt, dass Emissionen aus Biomasse im Jahr 2013 weitere 90-150
Millionen Tonnen CO2 im Emissionshandelssystem der EU beitrugen
(Bannon 2015). Viele Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass eine
Politik, die fossile Brennstoffe durch Biomasse-Energiesysteme
ersetzen will, fehlgeleitet ist, und das Risiko eingeht, die Lage zu
verschlimmern. So hat beispielsweise eine kürzliche Studie unter
Leitung des MIT gezeigt, dass die Nutzung von Biomasse aus Holz statt
Kohle in der Stromerzeugung die Auswirkungen des Klimawandels
verschlimmert. Der Grund dafür sind die Jahrzehnte, die zwischen der
unmittelbaren Freisetzung von CO2 aus der Verbrennung von Holz und
dem Nachwachsen vergehen. Es wurde geschätzt, dass die
Kohlenstoffschuld 44-104 Jahre besteht. Des Weiteren gibt es einen
Verlust künftiger Kohlenstoffbindung aus den wachsenden Bäumen, die
gefällt werden, einen Verlust von Kohlenstoff im Boden aufgrund der
Störung und eine Differenz der Kohlenstoffemissionen, da die
Verarbeitung von Biomasse nicht so effizient ist, wie die von Kohle.
In der Sicht der Treibhausgase wäre Kohle sauberer.
Dem Autor zufolge "müssten Treibhausgasemissionen sämtlicher
Kohlenwasserstoffquellen direkt als Emissionen gezählt werden, welche
zur Erschöpfung des Kohlenstoffbudgets beitragen, auch Biomasse und
Biokraftstoffe, da die weltweite Klimaerwärmung von den
CO2-Emissionen abhängt, die sich im Verlauf der Jahrzehnte in der
Atmosphäre ansammeln. Demzufolge hängt die wissenschaftlich
gestattete Menge der Emissionen von Treibhausgasen in einem
bestimmten Zeitraum, um die Klimaerwärmung innerhalb des gewünschten
Temperaturanstiegs zu halten, vom Verbrennungsschritt sämtlicher
Brennstoffquellen und der gleichzeitigen Ansammlung in der Atmosphäre
ab. Die IPCC-Richtlinien für Bioenergie zählen die Emissionen, die in
die Atmosphäre abgegeben werden, nicht. Richtlinien, die zu einem
Anwachsen der Nutzung von Biomasse und Biokraftstoffen als Ersatz
fossiler Brennstoffe geführt haben, sind für die weltweiten
Anstrengungen der Reduzierung zur Emissionen von Treibhausgasen und
Erfüllung des Übereinkommens von Paris kontraproduktiv. In der
Realität sind die Emissionen vieler Länder auf einem deutlich höheren
Niveau, als sie berichtet haben. Das IPCC sollte den Weg über
Biomasse/Biokraftstoffe abschaffen und Länder, die sich dieser
illusionären Methode zur Beschränkung des Klimawandels zuvorderst
gewidmet haben, sollten diese auslaufen lassen."
Richtlinien müssen in Betracht ziehen, dass die weltweiten
Emissionen von Treibhausgasen sich weiterhin in der Atmosphäre
ansammeln und sich für die nahe Zukunft keine signifikante Umkehrung
dieses Trends abzeichnet. Die Auswirkung ist, dass die Temperaturen
im Laufe dieses Jahrhunderts weiterhin steigen werden, wenn der
Anstieg sich nicht gar beschleunigt.
Die Schrift kann unter https://www.policyschool.ca/publications/
heruntergeladen werden.
Pressekontakt:
Morten Paulsen, morten.paulsen2@ucalgary.ca, 403.220.2540
Original-Content von: University of Calgary, The School of Public Policy, übermittelt durch news aktuell
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