BERLINER MORGENPOST: Fähige Politiker kosten Geld / Kommentar von Joachim Fahrun zu Abgeordnetendiäten
Geschrieben am 26-09-2019 |
Berlin (ots) - Kurzform: Wollen wir fähige Menschen in der
Politik, die auf aussichtsreiche und oft viel lukrativere Karrieren
in der Wirtschaft verzichten? Dann müssen wir unsere Vertreter
ordentlich bezahlen und ihnen auch mit Mitarbeitern und Ausstattung
ermöglichen, die Verwaltung wirksam zu kontrollieren. Wer das nicht
will, sollte sich nicht über die mangelnde Qualität der Politiker
beklagen.Wir sollten ihnen ermöglichen, einen ordentlichen Job zu
machen. Wer das nicht schafft, wird kritisiert. Schlechte Leistungen
sind für die künftigen Polit-Vollprofis schwieriger zu entschuldigen
als bisher für die Teilzeit-Parlamentarier.
Der vollständige Kommentar: Deutlich höhere Diäten und dazu eine
großzügige Alterssicherung: Was am Donnerstag die ganz große
Koalition aus SPD, CDU, Linken, Grünen und FDP im Berliner
Abgeordnetenhaus in eigener Sache beschlossen hat, ist natürlich eine
Steilvorlage. Für alle, die schon immer meinten, "die da oben"
machten sich ohnehin nur die Taschen voll und "die Politiker"
plünderten "das Volk" aus. Natürlich kann man kritisieren, dass
Politiker schon mit 57 Jahren 4000 Euro als Altersversorgung bekommen
sollen. Aber um diese Summe zu erreichen, muss man 20 Jahre für
unsere Stadt im Abgeordnetenhaus gearbeitet haben. Das schaffen nur
wenige. Unterdessen ist das Risiko groß, nicht mehr aufgestellt oder
nicht mehr gewählt zu werden. Zumal die allermeisten Volksvertreter
arbeiten. Bisher oft unter Selbstausbeutung. Mit nicht einmal 4000
Euro verdienten sie erheblich weniger als ein Grundschullehrer. Wir
müssen uns als Gesellschaft schon entscheiden: Wollen wir fähige
Menschen in der Politik, die auf aussichtsreiche und oft viel
lukrativere Karrieren in der Wirtschaft verzichten? Dann müssen wir
unsere Vertreter ordentlich bezahlen und ihnen auch mit Mitarbeitern
und Ausstattung ermöglichen, die Verwaltung wirksam zu kontrollieren.
Wer das nicht will, sollte sich nicht über die mangelnde Qualität der
Politiker beklagen. Die Kosten für Berlins Abgeordnetenhaus mit denen
anderer Landtage zu vergleichen, ist unredlich. In Flächenländern
arbeiten noch viele Kreistage und Stadträte. Wir erwarten in unserem
komplizierten Stadtstaat viel von unseren Volksvertretern. Wir
sollten ihnen ermöglichen, einen ordentlichen Job zu machen. Wer das
nicht schafft, wird kritisiert. Schlechte Leistungen sind für die
künftigen Polit-Vollprofis schwieriger zu entschuldigen als bisher
für die Teilzeit-Parlamentarier.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
703863
weitere Artikel:
- Neukonzeption der Digitalen Bildungsplattform "ella" mit vielen offenen Fragen Stuttgart (ots) - "Wieder einmal haben sich die Befürchtungen der
AfD-Fraktion vollumfänglich bestätigt: Die von der AfD-Fraktion
bereits mehrfach beanstandete unvollständiger Vorbereitung sowie das
unzureichende Projektmanagement des Kultusministeriums wurden nun
auch vom Landesrechnungshof beanstandet. Es gab weder ein
funktionierendes Change Management noch ein Konflikt-Management."
Darauf verweist der AfD-Landtagsabgeordnete und Bildungspolitische
Sprecher der AfD-Fraktion, Dr. Rainer Balzer, nach der heutigen
Ausschusssitzung mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Bischöfe stolpern in den Reformweg
= Von Lothar Schröder Düsseldorf (ots) - Darauf kann es unterschiedliche Reaktionen
geben. Entweder sieht man im Fremdkörper eine Bestimmung, nicht jedem
Zeitgeist hinterherzuhecheln. Oder es wird versucht, wieder Anschluss
an die Gesellschaft zu finden, nicht mit völlig neuen Botschaften,
aber doch in anderer Gestalt. Zur zweiten Lösung hatten sich im
Frühjahr die Bischöfe entschlossen - wenngleich nicht aus freien
Stücken. Es waren die desaströsen Ergebnisse der Missbrauchsstudie,
in der ein Grund für sexualisierte Gewalt von Priestern im "System
Kirche" mehr...
- Westfalen-Blatt: Kommentar zu Bodycams für die Polizei Bielefeld (ots) - Innenminister Herbert Reul (CDU) hat ein offenes
Ohr, wenn es um die Polizeiausrüstung geht. Zwar kann auch er kein
Geld drucken, aber er macht vieles möglich: Mehr Computer für die
Kinderpornoauswertung, größere Streifenwagen, Smartphones - das alles
kostet Millionen, aber sie sind gut angelegt.
Allerdings zeigt der Fall der jetzt bestellten 9000 Körperkameras,
dass es nicht damit getan ist, teure Technik zu beschaffen. Diese
Bodycams werden, das offenbart die 150 Seiten dicke Studie des
Instituts für Polizei- mehr...
- Westfalen-Blatt: Kommentar zur Kita-Studie Bielefeld (ots) - Armin Laschet war mal Kinder- und
Familienminister in NRW. Als solcher gilt er als Erfinder des
Kinderbildungsgesetzes - kurz Kibiz - und hat sich damals ganz schön
was anhören müssen von Kita-Trägern und Beschäftigten. Die
Kampfparole der Kritiker und der Landtagsopposition lautete damals:
Kibiz ist Mumpitz! Seither weiß Laschet, wie schwer es ist, eine
Kita-Finanzierung auf die Beine zu stellen, die allen gerecht wird.
Vielleicht hat er sich deshalb jahrelang dafür ausgesprochen,
zusätzlich verfügbares Geld für mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Frühkindliche Bildung ernst nehmen
= Von Kirsten Bialdiga Düsseldorf (ots) - Im Alltag heißt das: Sehr häufig ist eine
Erzieherin allein verantwortlich für eine Gruppe mit manchmal 20
Kindern zwischen drei und sechs Jahren. Leicht auszumalen, was das
bedeutet. In einem solchen Fall kann es schlicht nur darum gehen,
Schadensbegrenzung zu betreiben. An ein qualifiziertes Angebot, gar
ein Bildungsangebot, ist überhaupt nicht zu denken. Viele Städte
haben in ihren Kitas selbst das ohnehin spärliche
Vorbereitungsprogramm für Vorschulkinder abgeschafft. Dass es Klagen
über mangelnde Kenntnisse mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|