DEKV: Pflegepersonaluntergrenzen dürfen die qualifizierte Patientenversorgung nicht gefährden
Geschrieben am 30-09-2019 |
Berlin (ots) - Per Verordnung wird das
Bundesgesundheitsministerium die ab 2020 geltenden
Pflegepersonaluntergrenzen in pflegesensitiven Bereichen im
Krankenhaus festlegen und legte am 09. September 2019 den
Referentenentwurf dazu vor. "Für den Deutschen Evangelischen
Krankenhausverband ist es wichtig, dass die neuen
Pflegepersonaluntergrenzen eine moderne Gestaltung der Pflege
ermöglichen, wie sie in den Krankenhäusern bereits täglich gelebt
wird. Dies bedeutet vor allem eine moderne, arbeitsteilige
Gestaltung, die darauf abzielt, die examinierten Pflegefachkräfte zu
entlasten und zu unterstützen. Nur so können sie sich auf ihre
pflegerischen Kernaufgaben konzentrieren. Um dieses Ziel zu
erreichen, werden neben Pflegehilfskräften in den Krankenhäusern
weitere Gesundheitsfachkräfte mit unterschiedlichen Qualifikationen
eingesetzt. Passend zum Bedarf auf den Stationen sind das zum
Beispiel Medizinische Fachangestellte, Anästhesietechnische
Assistenzen, Notfallsanitäterinnen und -sanitäter oder
Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegerinnen. Dieser Mix an
Qualifikationen trägt maßgeblich dazu bei, alle Patientengruppen
qualifiziert und bedarfsgerecht zu versorgen. Und nur so kann die
Sicherheit der Patienten durch ausreichend Personal sichergestellt
werden", erklärt Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen
Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV).
Besondere Patientenbedürfnisse im interdisziplinären Team erfüllen
Ein Bereich, für den ab 2020 die Pflegepersonaluntergrenzen
erstmals festgelegt werden sollen, ist die Neurologie. Hier werden
unter anderem Patientinnen und Patienten mit Epilepsie und schweren
geistigen Behinderungen betreut. Die Erfahrung aus den evangelischen
Epilepsiezentren, in denen jährlich etwa 2.500 Patientinnen und
Patienten mit dieser Hauptdiagnose versorgt werden, zeigt, dass diese
Patientengruppe am besten in einem interdisziplinären Team
qualifiziert und bedarfsgerecht versorgt werden kann: Für Ärzteschaft
und Pflegefachkräfte wird die richtige Diagnose sowie die
Einschätzung und Behandlung des vorliegenden Krankheitsbildes häufig
erschwert. Ein Grund ist die oftmals eingeschränkte
Kommunikationsfähigkeit der Erkrankten. Hinzu kommt, dass sich
Menschen mit Epilepsie und schweren geistigen Behinderungen oft
herausfordernd verhalten: Sie versuchen wegzulaufen, schreien oder
möchten sich nicht behandeln lassen. Eine Ursache für dieses
Verhalten kann Angst vor der ungewohnten Situation im Krankenhaus und
fremden Menschen sein. Für die Patientinnen und Patienten ist ihr
Verhalten aber auch eine Form der Kommunikation, die ihre
eingeschränkte Sprachfähigkeit ausgleicht. Heilerziehungspflegerinnen
und Heilerziehungspfleger bringen durch ihre Ausbildung die
Qualifikation mit, diese nonverbale Kommunikation zu entschlüsseln.
Im interdisziplinären Team mit Pflegefachkräften, Ärztinnen und
Ärzten tragen sie daher bei der prästationären und stationären
Aufnahme, in der stationären Behandlung und im Entlassmanagement
wesentlich zu einer bedarfsgerechten und qualifizierten Versorgung
dieser besonders schutzbedürftigen Patientinnen und Patienten bei.
"Um die bedarfsgerechte und qualifizierte Versorgung der Patientinnen
und Patienten sicherzustellen, müssen im Verordnungsverfahren der
Pflegepersonaluntergrenzen weitere Gesundheitsfachberufe
berücksichtigt werden. Ganz besonders liegen uns dabei vulnerable
Patientengruppen wie Menschen mit Epilepsie und schweren geistigen
Behinderungen am Herzen. Daher fordern wir, dass
Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger bei der
Versorgung von Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen für die
Erfüllung der Pflegepersonaluntergrenzen in der Neurologie ebenso
angerechnet werden können wie Pflegehilfskräfte", betont Radbruch.
Pressekontakt:
Medizin & PR GmbH - Gesundheitskommunikation
Barbara Kluge | Eupener Straße 60, 50933 Köln
E-Mail: barbara.kluge@medizin-pr.de | Tel.: 0221 / 77543-0
Melanie Kanzler | Verbandsdirektorin
E-Mail: kanzler@dekv.de | Tel.: 030 80 19 86-11
Original-Content von: Deutscher Evangelischer Krankenhausverband e. V. (DEKV), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
704202
weitere Artikel:
- Heilbronner Stimme: Linda Teuteberg über Botschaftsflüchtlinge und das Wendejahr 89: Das Glück der Freiheit ist nicht selbstverständlich Heilbronn (ots) - 30 Jahre nach der Ausreise von DDR-Flüchtlingen
mahnt FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg, Freiheit nicht als
selbstverständlich zu erachten. Am 30. September 1989 hatte
Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher vom Balkon der
bundesdeutschen Botschaft Tausenden DDR-Bürgern den Weg in die
Freiheit eröffnet. Dazu sagte Teuteberg der "Heilbronner Stimme"
(Montag): "Die Erleichterung und die unbändige Freude über die
Freiheit, die diese Worte auslösen, berühren mich immer wieder noch
zutiefst. Dabei wünsche ich mehr...
- 30 Jahre Mauerfall: Rückschlüsse für aktuelle Krisen - The Pearson Global Forum 2019 in Berlin (FOTO) Berlin (ots) -
Jubelnde Menschen, ungläubig strahlende Gesichter, Tränen der
Freude: Als die DDR in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 die
Grenzübergänge öffnete, hielt die Welt den Atem an und nahm Anteil an
den bewegenden Szenen, die über die Bildschirme flimmerten. Ein
knappes Jahr später am 3. Oktober 1990 blickte die Welt wieder auf
Berlin: Die Deutschen feierten das Wunder der friedlichen
Wiedervereinigung nach Jahrzehnten der erbitterten Konfrontation im
Kalten Krieg.
Die deutsche Wiedervereinigung als Vorbild mehr...
- Berufsbildungsmodernisierungsgesetz: BVT fordert Nachbesserungen Königswinter (ots) - Das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) will eine jahrzehntelang erfolgreiche
Aufstiegsqualifikation auf den Müllhaufen der Geschichte werfen. Der
Entwurf zum Berufsbildungsmodernisierungsgesetzes (BBiMoG)
disqualifiziert ganze Berufsgruppen und erweist der beruflichen
Bildung einen Bärendienst. Deshalb fordert der Bundesverband höherer
Berufe der Technik, Wirtschaft und Gestaltung e.V. (BVT)
Nachbesserungen des Entwurfes.
Deutschland leidet an Fachkräftemangel - einer der Hauptgründe für mehr...
- Nestlé begrüßt Entscheidung für Nutri-Score Frankfurt am Main (ots) - Nestlé begrüßt, dass nun auch in
Deutschland die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Nutri-Score
System geschaffen werden und damit eine breite Umsetzung von
Nutri-Score möglich wird. Laut einer heute durch das zuständige
Ministerium veröffentlichten Befragung wünscht sich eine klare
Mehrheit in Deutschland Nutri-Score als Kennzeichnungssystem. Auch
Nestlé unterstützt Nutri-Score und wird das System schnellstmöglich
in Deutschland umsetzen.
Nestlé hatte bereits im Juni dieses Jahres öffentlich bekannt mehr...
- foodwatch-Statement zur Umfrage von Ernährungsministerin Julia Klöckner zu Nährwert-Logos / Nutri-Score Berlin (ots) - Zum heute veröffentlichten Ergebnis der Umfrage von
Ernährungsministerin Julia Klöckner zur Nährwert-Kennzeichnung
erklärt Luise Molling von der Verbraucherorganisation foodwatch:
"Die Nutri-Score-Ampel ist der Goldstandard unter den
Nährwertkennzeichnungen. Gut, dass die Bundesregierung den
Nutri-Score nicht länger blockiert - doch bis die Ampel verbreitet
Einzug in die Supermarktregale erhält, ist es noch ein weiter Weg.
Weil die Kennzeichnung zunächst freiwillig bleibt, sind wir vom
Willen der Unternehmen abhängig. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|