Allg. Zeitung Mainz: Amm Ball bleiben // Christian Matz zu KPolizeikosten bei Fußballspielen
Geschrieben am 01-10-2019 |
Mainz (ots) - Die Frage ist nicht, warum Rheinland-Pfalz und
Bremen als einzige Bundesländer beim Thema "Polizeikosten bei
Fußballspielen" in die Offensive gehen und buchstäblich am Ball
bleiben. Die Frage ist vielmehr, warum die allermeisten anderen
Länder noch immer mauern, und warum die Deutsche Fußball Liga (DFL)
als Vertreterin der Profivereine nicht schon längst an einer
entsprechenden Regelung mitarbeitet. Während sonst die
gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs nicht deutlich genug betont
werden kann, geben sich die Funktionäre betont defensiv, wenn es
darum geht, welche Kosten umgekehrt der Gesellschaft durch den
Fußball entstehen. Dabei ist die Sache juristisch eigentlich
entschieden; was derzeit noch läuft, ist die Nachspielzeit, die
vielleicht vor dem Verfassungsgericht endet, die aber am Ergebnis
nichts mehr ändern dürfte. Und dieses Ergebnis lautet: Es geht nicht
darum, die Profifußballvereine generell an den Kosten der
Polizeieinsätze zu beteiligen. Es geht darum, die zusätzlichen
Ausgaben zu begleichen, die bei den so genannten Hochrisikospielen
anfallen. Ein bundesweiter Fonds, in den alle Profivereine einzahlen
und aus dem diese Kosten bezahlt werden, ist ein sinnvoller
Vorschlag. Dass die DFL sich dieser Lösung bislang verweigert, ist
ein miserables Zeichen angesichts der Summen, die sonst im
Profifußball gezahlt werden. Dass sie sich insgeheim aber sehr wohl
bewegt, zeigt die Tatsache, dass sie die ersten Rechnungen aus Bremen
schon bezahlt hat. Warum nicht ein Zeichen setzen und einen solchen
Fonds ins Leben rufen? Schauspielerei gehört zu den größten
Ärgernissen auf dem Fußballplatz, und in diesem Fall auch außerhalb.
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Redaktion: Martin Hövel
Kontakt: WDR Kommunikation, wdrpressedesk@wdr.de, Tel. 0221 220 7100
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 0172 - 2439200
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