Rheinische Post: Kommentar: Der neue Pflege-TÜV ist zu kompliziert
Geschrieben am 01-10-2019 |
Düsseldorf (ots) - Der bisherige Pflege-TÜV ist eine Farce, denn
er gibt auch solchen Pflegeheimen Bestnoten, die nicht einmal ein
"Ausreichend" verdient hätten. Das liegt daran, dass sich die Noten
bisher aus den Eigendarstellungen der Heime ableiteten. Damit soll
nun Schluss sein, und das ist gut so. Vom kommenden Jahr an sollen
sich Pflegebedürftige und ihre Angehörigen im Internet umfassend über
die Bedingungen in den 13.000 Heimen informieren können. Die
Bewertungen der Heime sollen künftig nicht nur auf Auskünften der
Heime selbst, sondern auch auf externen Prüfungen und Befragungen von
Bewohnern fußen. Dadurch wird eine objektivere und realistischere
Bewertung möglich. Einigen Betreibern wird das sicher nicht gefallen.
Insgesamt etwas schlechtere Noten für die Heime könnten den Druck
weiter erhöhen, die Personalnot bei Pflegekräften im eigenen Haus
effektiver zu bekämpfen. Denn schlechte Bewertungen sind fast überall
das Resultat von krassem Personalmangel in den Pflegeheimen und der
nach wie vor viel zu schlechten Bezahlung in den wichtigen
Pflegeberufen. Das neue System des Pflege-TÜVs wird nun aber
ausgerechnet den Aufwand für das ohnehin überlastete Pflegepersonal
erhöhen, das mithelfen soll beim fleißigen Datensammeln. Es ist zu
umständlich, auch für die externen Prüfer der Kassen, und vor allem
zu kompliziert für die Bürger. Nur wer genügend Zeit und Geduld
aufbringt, wird sich durch die Datenfülle wühlen, die ab Mitte 2020
im Netz zur Verfügung stehen soll. Eine klare Aussage darüber,
welches Heim für das eigene Familienmitglied das beste ist, dürfte
sich auch aus dem neuen Bewertungsschema beim Pflege-TÜV selten
fällen lassen. Dazu bedürfte es dann doch wieder einer einfach zu
verstehenden und vergleichbaren Bewertung - mit Schulnoten und
K.o.-Kriterien.
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Rheinische Post
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