(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Frankfurter Kraftzentrum, Kommentar zu den Fusionsplänen für Dekabank und Helaba von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 08-10-2019

Frankfurt (ots) - Anno 1765 hat Carl I. zu Braunschweig und
Lüneburg das Herzogliche Leyhaus gegründet. Dieses älteste
öffentlich-rechtliche Kreditinstitut in Deutschland ist ein Urahn der
Nord/LB. Nicht viel jüngeren Datums ist der Beginn der Geschichte der
Konsolidierung unter den hiesigen öffentlichen Banken - offenkundig
eine Aufgabe für Leute mit langem Atem. Auch die jüngere Historie
zeigt, dass zwischen wohlformulierten Willensbekundungen und
notariellen Beurkundungen oft viele Fehlversuche liegen.

Ein Anlauf zur "Dekalaba", der Verbindung von DekaBank und
Helaba, ist aus dem Jahr 2003 überliefert, andere Bestrebungen,
gerne auch zu dritt, ein neues "Sparkassen-Powerhouse" am Finanzplatz
Frankfurt zu bauen, liegen noch länger zurück. Etliche, auch fast
einstimmig gefasste Beschlüsse waren das Papier nicht wert, auf dem
sie standen. Der ehemalige Sparkassen- und spätere Bundespräsident
Horst Köhler beschrieb das klassische Gebaren in der Familie mit dem
roten "S" einmal sehr eindrücklich so: "Man signalisiert mir immer
Zustimmung im Detail, solange sichergestellt ist, dass die Sache als
Ganzes scheitert." Manches an diesen Übungen beteiligte Institut hat
längst das Zeitliche gesegnet.

Was die regionalen Sparkassenpräsidenten und die Obleute der
Vorstände nun wohlwollend abgenickt haben, ist somit zunächst mal ein
unverbindlicher Appell an die Verantwortlichen, vor allem die Träger,
von Deka und Helaba, Fusionsgespräche aufzunehmen. Die
Beschlussgremien sind daran nicht gebunden. Dass DSGV-Präsident
Helmut Schleweis seinen ursprünglichen Plan für eine neue Zentralbank
abgewandelt hat, ist dessen ungeachtet ein kluger Schachzug. Der
strategische Fit einer "Dekalaba" ist nicht erst seit heute evident,
das widrige Umfeld legt eine Kräftebündelung der Nachbarbanken umso
mehr nahe, und die Entscheidungsträger auf allen Seiten scheinen
nicht abgeneigt zu sein. Das war nicht immer so.

Mit der durchaus nicht unrealistisch erscheinenden Schaffung eines
solchen Frankfurter Kraftzentrums würde zugleich Druck auf andere
Landesbanken und deren Träger aufgebaut: mitmachen oder draußen
bleiben. Letzteres könnte etwa für das Land Baden-Württemberg und
seine LBBW im Vergleich zum Andocken an ein in der Finanzmetropole
verankertes Haus die überzeugendere Lösung sein.

So oder so: Auf dem Weg zu einem Zentralinstitut haben die
Sparkassen einen Schritt gemacht, dem viele weitere folgen müssten.
Preisfrage dabei: Wie wird man die Länder als Miteigentümer los?



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

705305

weitere Artikel:
  • Xinhua Silk Road: Chinas größtes Offroad-Wüstenspektakel lockt 1,2 Millionen Teilnehmer an Peking (ots/PRNewswire) - Das 14. FB-Life Alxa Hero Festival, das vom 1.-5. Oktober im Alxa-Bund in der nordchinesischen autonomen Region Innere Mongolei ausgerichtet wurde, lockte 1,2 Millionen Offroad-Teilnehmer, Fans und Touristen an, die sich das Rennspektakel anschauten. Das seit 2006 bestehende Festival wurde 2019 gemeinsam von Fblife.com und der Kommunalregierung veranstaltet. In diesem Jahr haben nahezu 400.000 Fahrzeuge an Chinas größtem Offroad-Meeting teilgenommen. Das fünftägige Festivalprogramm umfasste mehr mehr...

  • Xinhua Silk Road: Zentralchinesische Stadt Chenzhou veranstaltet Konferenz zur Förderung des Baus der nationalen Innovations-Vorzeigezone für nachhaltige Entwicklung Peking (ots/PRNewswire) - Die Stadt Chenzhou in der zentralchinesischen Provinz Hunan hat jüngst eine Konferenz veranstaltet, um den Bau der nationalen Vorzeigezone für Innovation zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung in der Stadt voranzutreiben. Nach dem positiven Beschluss des chinesischen Staatsrats im Mai dieses Jahres wurde Chenzhou zu einer von sechs landesweiten Vorzeigestädten erklärt, in der eine solche Innovations-Vorzeigezone entsteht. Damit will China die UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Das hat Uniper nicht verdient Düsseldorf (ots) - Der Kraftwerkspark von Eon war einmal der Stolz der deutschen Energiebranche. Hier wurde der Strom erzeugt, der die deutsche Wirtschaft am Laufen hielt. Gleiches gilt für Ruhrgas - jenem Konzern, der im kalten Krieg Brücken nach Russland und zu den sibirischen Gasquellen baute. All das ist zum Spielball amerikanischer Hedgefonds und eines finnischen Energieversorgers geworden. Schon Eon-Chef Teyssen hatte die historischen Wurzeln seines Konzerns gekappt, als er Kraftwerke und Gasgeschäft in das Unternehmen Uniper mehr...

  • AutoMobility LA(TM) der Los Angeles Auto Show: Bühne für Visionäre der Mobilität Medien- und Industrie-Event der LA Auto Show bietet vier Tage geballt mit Branchen-Neuigkeiten, Diskussionen, Premieren und Einblicke in die Zukunft der Mobilität Los Angeles (ots/PRNewswire) - Das Programm der AutoMobility LA (h ttps://c212.net/c/link/?t=0&l=de&o=2603722-1&h=2628831915&u=http%3A%2 F%2Fwww.automobilityla.com%2F&a=AutoMobility+LA)(TM) der Los Angeles Auto Show (https://c212.net/c/link/?t=0&l=de&o=2603722-1&h=2451216524 &u=https%3A%2F%2Flaautoshow.com%2F&a=Los+Angeles+Auto+Show) mehr...

  • Rheinische Post: Überwachungsverdacht bei Flaschenpost Düsseldorf (ots) - Mitarbeiter erheben schwere Vorwürfe gegen den Getränke-Lieferdienst Flaschenpost. Frühere und aktuelle Mitarbeiter berichten von permanenter Videoüberwachung in den Logistikzentren. Das erfuhr die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Mittwoch) aus Kreisen früherer und aktueller Mitarbeiter. Allein im Düsseldorfer Lager hängen laut diesen Aussagen mehrere Kameras in der Halle. "Die werden zur Überwachung der Mitarbeiter missbraucht", sagt einer aus dem Unternehmen: "Die Halle ist in allen Ecken ausgeleuchtet und es wird mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht