Rheinische Post: Kommentar: Halle bedeutet einen Einschnitt
Geschrieben am 09-10-2019 |
Düsseldorf (ots) - Abscheulich ist die Bluttat von Halle an jedem
Tag. Am heiligsten Tag des jüdischen Kalenders in eine Synagoge
eindringen und ein Massaker unter den vielen dort betenden Gläubigen
verüben zu wollen, erinnert an die schlimmsten Auswüchse
menschenverachtender ideologischer Rassenhass-Verblendung. Und es
erinnert an die düstersten Befürchtungen von Bert Brecht: "Der Schoß
ist fruchtbar noch aus dem das kroch." Gerade angesichts der
apokalyptischen Verbrechen, die der Nationalsozialismus im deutschen
Namen an den europäischen Juden verübt hat, muss Halle einen
Einschnitt in der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus bedeuten.
Einschlägige Taten zu registrieren, die Täter, so die Behörden sie
denn fassen, zu bestrafen und Jahr für Jahr an Gedenktagen ein "Nie
wieder" zu beteuern - das reicht nach Halle nicht mehr aus. Spät,
aber immerhin als erste Reaktion auf das, was sich da im Untergrund
der Gesellschaft zu verbreiten scheint, hat der Bund, haben einzelne
Länder Beauftragte für den gezielten Kampf gegen den Antisemitismus
eingesetzt. Sie sind jetzt in besonderer Weise gefragt. Offenbar
brauchen Gesellschaft, Politik und Staat von ihnen ein neues Konzept
für diesen Kampf. Sie müssen noch deutlicher machen, dass beim Thema
Antisemitismus die roten Linien ganz eng verlaufen und dass weder
Verachtung noch Vorbehalte wegen eines Glaubens auch nur einen
Millimeter weit toleriert werden. Überall müssen die Instrumente
daraufhin überprüft werden, ob sie auch selbstradikalisierte
Einzeltäter abschrecken. Das Vorgehen der Berliner Behörden in der
vergangenen Woche nach dem Messerangriff auf die Objektschützer vor
der jüdischen Synagoge steht jetzt in anderem Licht. Personalien
feststellen und wieder frei lassen - das hinterlässt viele Fragen.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
705491
weitere Artikel:
- General-Anzeiger: General-Anzeiger Bonn / Kommentar zum Anschlag von Halle / Neue Dimension Bonn (ots) - Die Bluttat von Halle markiert eine neue Dimension
antisemitischer Gewalt. Waren Juden in Deutschland bisher schon
beinahe täglich und immer häufiger auf der Straße Beschimpfungen und
Angriffen ausgesetzt, müssen sie jetzt um ihr Leben fürchten. Ein
erschütternder Befund. (...) Von Halle, von diesem Jom Kippur 2019,
muss deshalb ein klares Zeichen ausgehen: Die Gesellschaft darf
Antisemitismus nicht mehr schweigend hinnehmen. Nicht im Internet,
nicht in der Familie, nicht unter Freunden, nicht am Arbeitsplatz.
Antisemitismus, mehr...
- Badische Zeitung: Die Gewalttat von Halle / Eine Zäsur für das Land /
Kommentar von Jan Dörner Freiburg (ots) - So kurz nach der Tat sind zwar deren Hintergründe
noch nicht gänzlich geklärt. Aber die mit Gewehren ausgerüsteten
Täter in Kampfmontur hatten offensichtlich die Absicht, Menschen zu
töten, weil sie Juden sind. Auch auf einen Dönerimbiss wurde
geschossen. Die Antwort des Staates und unserer Gesellschaft muss
eindeutig ausfallen: Hass gegen Juden - egal aus welcher Richtung -
und Rassismus dürfen in Deutschland keinen Platz haben.
http://mehr.bz/khs235s
Pressekontakt:
Badische Zeitung
Schlussredaktion Badische mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Klimaforscher Latif hält Klimabeschlüsse der Bundesregierung für völlig unzureichend Berlin/Saarbrücken (ots) - Der Kieler Meteorologe und
Klimaforscher Mojib Latif hat die jüngsten Klimabeschlüsse der
Bundesregierung als völlig unzureichend kritisiert. "55 Prozent
weniger C02 im Vergleich zum Jahr 1990 sind mit dem Klimapaket der
Bundesregierung sicher nicht zu schaffen. Da wird man unbedingt
nachsteuern müssen", sagte Latif der "Saarbrücker Zeitung"
(Donnerstag-Ausgabe).
Also Beispiel nannte er die geplante C02-Bepreisung. "Dadurch wird
zum Beispiel der Liter Benzin ab 2021 lediglich um drei Cent teurer. mehr...
- AfD-Fraktion kritisiert die mangelnde Eigentragfähigkeit der Kunst? Stuttgart (ots) - Die AfD-Landtagsfraktion hatte in einer Anfrage
die finanzielle Landesförderung der Komödie "Wenn der Kahn nach links
kippt, setze ich mich nach rechts" kritisiert, die vom Rottweiler
"Zimmertheater" unter der Leitung von Dr. Peter Staatsmann erarbeitet
und inszeniert wurde. Die Gemeinderatsfraktionen von Bündnis 90/Die
Grünen und SPD+FFR verurteilten daraufhin in einer Pressemitteilung
das Vorgehen der AfD-Fraktion. Der Antwort auf die Anfrage zufolge
finanzierte das Land dieses politische Staatstheaterstück
projektbezogen mehr...
- Nach Tat in Halle - Quade hält Fokussierung auf Einzeltäter für falsch Berlin (ots) - Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im
Landtag von Sachsen-Anhalt, Henriette Quade, hat davor gewarnt, den
mutmaßlichen Schützen von Halle als reinen Einzeltäter abzutun.
Dass eine Tat allein begangen werde, bedeute nicht, dass es sich
um einen einzigen Täter handele, sagte Quade am Donnerstag im
Inforadio des rbb. "Jemand, der so etwas tut, der sich dabei filmt,
der sich vorher Waffen beschafft hat, hat ein Netzwerk. Der hat einen
ideologischen Background, wo es auch Menschen gibt, die ihn bei
dieser mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|