Gefährdungen durch körperliche Fehlbelastungen einfach ermitteln / Gemeinsames Projekt von BAuA und DGUV stellt sechs Leitmerkmalmethoden vor
Geschrieben am 10-10-2019 |
Dortmund (ots) - Seit Jahrzehnten stehen die Ausfalltage aufgrund
von Muskel-Skelett-Erkrankungen an erster Stelle in den Statistiken
für Arbeitsunfähigkeit. Ob akute Beschwerden oder
Verschleißerkrankungen - Fehlbelastungen des Körpers spielen hier
eine bedeutende Rolle im Erkrankungsgeschehen. Umso wichtiger ist es,
Gefährdungen durch körperliche Tätigkeiten am Arbeitsplatz zu
beurteilen, um die Gesundheit der Beschäftigten durch präventive
Maßnahmen zu schützen. Gemeinsam mit der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung (DGUV) führte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin (BAuA) das Projekt "MEGAPHYS - Mehrstufige
Gefährdungsanalyse physischer Belastungen am Arbeitsplatz" durch. Im
Rahmen des Projektes wurden insgesamt sechs Leitmerkmethoden
entwickelt. Sie stehen jetzt der betrieblichen Praxis zur Verfügung,
um mit ihnen Gefährdungen durch verschiedene Formen körperlicher
Belastung zu ermitteln und zu beurteilen.
Die BAuA hat jetzt Band 1 des Projektes MEGAPHYS veröffentlicht.
Auf rund 1.000 Seiten erläutert er die Entwicklung, Erprobung und
Evaluation der Methoden, mit denen sich die Gefährdung durch
verschiedene Belastungsarten des Körpers beurteilen lässt. Der
Bericht beschreibt detailliert und nachvollziehbar, wie die sechs
Leitmerkmalmethoden erarbeitet wurden. Es handelt sich dabei um drei
weiterentwickelte Methoden zu den Belastungsarten "Manuelles Heben,
Halten und Tragen von Lasten", "Manuelles Ziehen und Schieben von
Lasten" sowie "Manuelle Arbeitsprozesse". Neu entwickelt wurden die
Methoden zu den Belastungsarten "Ganzkörperkräfte",
"Körperfortbewegung" und "Körperzwangshaltung". Alle haben eine
umfangreiche Prüfung von Gütekriterien durchlaufen und werden zur
Anwendung und zum Test in der Praxis empfohlen. Ergänzend liegt ein
Konzept für eine mögliche Bewertung von Mischbelastungen über die
gesamte Arbeitsschicht vor.
Die Leitmerkmalmethoden sollen auf möglichst einfache Art und
Weise die wesentlichen Belastungsmerkmale dokumentieren und eine
überschlägige Beurteilung ermöglichen. Dazu ist eine gute Kenntnis
der zu beurteilenden Tätigkeit unabdingbar. Methodisch werden im
ersten Schritt die Leitmerkmale der Tätigkeit wie beispielsweise
Dauer/Häufigkeit, Lastgewicht, Körperhaltung und
Ausführungsbedingungen erfasst. Anschließend wird aus den
Einschätzungen der Leitmerkmale mathematisch ein Risikowert
berechnet, aus dem sich die weitere Herangehensweise nach der
Gefährdungsbeurteilung ergibt. Dabei bedient sich die Methode des
Ampelmodells, die von Grün oder "keine Überbeanspruchung" bis hin zu
Rot oder "wahrscheinliche Überbeanspruchung" reicht. Die Formblätter
der neuen Leitmerkmalmethoden gibt es in Deutsch und in Englisch im
Internetangebot der BAuA unter www.baua.de/leitmerkmalmethoden.
"MEGAPHYS - Mehrstufige Gefährdungsanalyse physischer Belastungen
am Arbeitsplatz. Band 1"; Dortmund, Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin 2019; 1. Auflage; 986 Seiten;
doi:10.21934/baua:bericht20190821. Den Bericht im PDF-Format gibt es
zum Herunterladen im Internetangebot der BAuA unter
www.baua.de/publikationen.
Direkter Link: www.baua.de/dok/8820522
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich
des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den
Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der
Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im
Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten
Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz
arbeiten über 700 Beschäftigte. www.baua.de
Pressekontakt:
Jörg Feldmann
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Gruppe 6.1, Pressearbeit
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel.: 0231 9071-2330
E-Mail: presse@baua.bund.de
www.baua.de
Original-Content von: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, übermittelt durch news aktuell
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