BERLINER MORGENPOST: Der Sprache folgen Taten / Kommentar von Alexander Dinger zu Hassposts
Geschrieben am 17-10-2019 |
Berlin (ots) - Den Worten folgen Taten. Auf diese einfache Formel
kann man den Hass gegen Politiker zusammenfassen. Wer im Netz Hass
sät, legt den Grundstein für Gewalt und ist in letzter Konsequenz mit
verantwortlich für Taten wie dem Mord am Kasseler
Regierungspräsidenten Walter Lübcke.
Dass wir alle auf unsere Sprache achten müssen, ist essenziell für
ein friedliches Zusammenleben und den Diskurs. Das fängt im Alltag
und ganz klein an. So ist Empörung ein scharfes Schwert. Wer es immer
wieder schwingt, macht es stumpf. Und ist es stumpf, müssen noch
drastischere Worte und noch krassere Vergleiche her, um noch Gehör zu
finden im Grundrauschen der "sozialen" Medien, in denen die einzige
Währung die zählt, die der Aufmerksamkeit ist.
Wer das nicht glaubt, kann sich im Netz Alltagsdebatten
raussuchen. Da wird in den Kommentarspalten ein Falschparker oder ein
rabiater Radfahrer schnell zur größten Katastrophe der
Menschheitsgeschichte. Es hat Auswirkungen auf unsere Debattenkultur,
wenn es weniger Grautöne gibt. Wer mit den Ansichten einer jungen
Grünen-Politikerin nicht klarkommt, wird dann schneller persönlich
abwertend. Wer die Innenpolitik eines SPD-Politikers nicht mag, wirft
dann auch schneller Farbbeutel. Und wer einen AfD-Politiker
verachtet, greift ihn und seine Frau auch schneller im privaten
Umfeld an. Das darf nicht sein.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass viele Politiker nicht
unschuldig sind an dieser Entwicklung. Wer wie die AfD Unsagbares
("Vogelschiss der Geschichte") plötzlich sagbar macht, beschädigt den
Diskurs und radikalisiert ihn. Und wer darauf mit Gegengewalt
antwortet, macht mit bei diesem Spiel, bei dem es am Ende nur
Verlierer geben wird.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
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