Knapp 100.000 Gründer in der Kreativwirtschaft
Geschrieben am 24-10-2019 |
Frankfurt am Main (ots) -
- Fast jeder fünfte Existenzgründer macht sich in der
Kreativwirtschaft selbständig
- Mehr Kreativgründer in der Designwirtschaft, weniger im Bereich
Software
- Viele "digitale Nomaden": Solo, Freiberufler, B2B
In Deutschland haben sich 2018 knapp 100.000 Menschen in der
Kreativwirtschaft selbständig gemacht und ein Unternehmen in
Bereichen wie Design, Werbung, Software/Games oder Bücher gegründet.
Das zeigt eine neue Analyse von KfW Research auf Basis des
KfW-Gründungsmonitors. Die Zahl der Kreativgründer ist im Vergleich
zum Vorjahr zwar etwas angestiegen (+9.000), im längerfristigen
Vergleich ist sie jedoch, wie die allgemeine Gründungstätigkeit,
deutlich rückläufig. So gab es in der Kreativwirtschaft 15 Jahre
zuvor noch 178.000 Existenzgründer. Der Rückgang war insgesamt aber
schwächer als der allgemeine Trend, so dass der Anteil der
Kreativgründer an allen Existenzgründungen in Deutschland auf zuletzt
18 % gestiegen ist (2003: 12 %).
Der Schwund an Kreativgründungen im Vergleich zum Jahr 2003
resultiert vor allem aus einem sehr starken Rückgang bei Gründungen
durch Männer. Gab es 2003 noch 135.000 Kreativgründungen von Männern,
waren es 2008 nur noch 43.000. Danach erholte sich ihre Anzahl wieder
etwas - liegt zuletzt mit 60.000 aber weiterhin sehr deutlich unter
dem Niveau von 2003. Bei der Zahl der Kreativgründungen durch Frauen
gab es keinen derartigen Einbruch. Ihre Anzahl liegt im Jahr 2018 mit
38.000 nur wenig unter der Zahl von 2003 mit 43.000
Kreativgründungen.
Der erhebliche Rückgang bei den Kreativgründungen durch Männer
macht sich vor allem im Teilmarkt Software/Games bemerkbar. Dort sind
im langfristigen Mittel 8 von 10 Gründern Männer. Von 2003 bis 2006
war Software/Games der größte Teilmarkt und machte 28 % der
Kreativgründungen aus. Mittlerweile sind es nur noch 11 %. Die
meisten Kreativgründer starten aktuell im Bereich der
Designwirtschaft: Jeder Vierte macht sich als Industrie-, Produkt-,
oder Modedesigner, Raumausstatter o.ä. selbständig. Am
zweithäufigsten entstehen neue Kreativunternehmen in der
Werbewirtschaft (14 %), der Büchermarkt teilt sich mit dem Bereich
Software/Games den dritten Rang auf der Beliebtheitsskala (je 11 %).
Kreativgründer sind zum Großteil so genannte Sologründer, das
heißt sie gründen alleine, ohne Co-Gründer und Mitarbeiter (78 %).
Etwas weniger als die Hälfte (43 %) arbeiten freiberuflich. Die
Angebote von Kreativgründern sind stärker auf überregionale
Zielmärkte sowie Geschäftskunden ausgerichtet und sind häufiger
digitaler Natur. Bei den digitalen Kreativgründern ist das Internet
meist Kernelement des Geschäftsmodells. Nur etwa jeder Zehnte hat
externe Kapitalgeber wie Freunde, Verwandte oder Finanzinstitute.
"Unter den Gründern in der Kreativwirtschaft sind viele sogenannte
'Digitale Nomaden' zu finden, die als Freiberufler soloselbstständig
gründen und denen ihr privater Laptop genügt, um ihre Dienstleistung
zu erbringen", fasst Dr. Georg Metzger, Ökonom bei KfW Research,
zusammen.
Der aktuelle One-Pager zum Thema "Kreativgründungen" ist abrufbar
unter: http://ots.de/blEA7D
Hinweis:
Die aktuelle Analyse von KfW-Research zum Thema
"Kreativgründungen" basiert auf dem KfW-Gründungsmonitor, einer
repräsentativen, seit dem Jahr 2000 jährlich durchgeführten
telefonischen Bevölkerungsbefragung. Befragt werden jährlich rund
50.000 in Deutschland ansässige, zufällig ausgewählte Personen im
Alter von 18 bis 67 Jahren. Es wird insbesondere eine Vielzahl von
Informationen zu Gründern und ihren Projekten sowie zu deren
Fortbestand in den besonders kritischen ersten Geschäftsjahren
erhoben. Als Gründer zählen alle Personen, die in den jeweils
vergangenen fünf Jahren eine berufliche Selbstständigkeit begonnen
haben, sei es im Voll- oder Nebenerwerb, gewerblich oder
freiberuflich, von Grund auf neu oder als Unternehmensübernahme oder
-beteiligung. Der KfW-Gründungsmonitor zeichnet somit ein umfassendes
Bild des Gründungsgeschehens in Deutschland. Weitere Informationen:
www.kfw.de/gruendungsmonitor
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk,
Telefon: +49 (0)69 7431 3867,
E-Mail: christine.volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de
Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell
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