Rheinische Post: Rechnungshof wirft Ländern zu geringe Ausgaben für Nahverkehr vor
Geschrieben am 25-10-2019 |
Düsseldorf (ots) - Der Bundesrechnungshof hat die Länder für
Missmanagement im Umgang mit den Milliardenbeträgen kritisiert, die
der Bund für den Öffentlichen Personennahverkehr an sie überweist. Im
Jahr 2016 ließen die Länder etwa jeden zehnten Euro, insgesamt 840
Millionen Euro, liegen. Dies geht aus einem Bericht der
Rechnungsprüfer an den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor, der
der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag) vorliegt. Die Länder
übernehmen dem Bericht zufolge selbst durchschnittlich nur 27 Prozent
der Ausgaben für den ÖPNV, obwohl dieser seit 1996 zu ihren
Kernaufgaben gehört. "Im Interesse einer auskömmlichen Finanzierung
der Aufgaben des ÖPNV wäre ein stärkeres finanzielles Engagement der
Länder dringend geboten", heißt es in dem Bericht. Es bestehe die
Gefahr, dass der ÖPNV aufgrund der ungleichen
Finanzierungsverhältnisse zunehmend als Bundesaufgabe wahrgenommen
werde und der Bund diese Länderaufgabe bald alleine finanziere,
schreiben die Prüfer. Die Länder investierten nur einen Teil ihrer
vorhandenen Mittel in den Betrieb von Nahverkehrszügen oder Bussen
oder in neue Verkehrsprojekte. Von 2008 bis 2016 häuften sie
insgesamt 2,8 Milliarden Euro aus diesen sogenannten
Regionalisierungsmitteln des Bundes an. Die Bonner Prüfer kritisieren
das: "Aus Sicht des Bundesrechnungshofes ist es bedenklich, dass
Steuermittel in solchen Größenordnungen von den Ländern über Jahre
hinweg nicht für den gesetzlich vorgesehenen Zweck verausgabt
werden." Der Rechnungshof fordert das Bundesverkehrsministerium auf,
die Länder genauer zu überprüfen und "kritisch zu beobachten", wie
sich die Zahl der angesparten Bundesmittel entwickelt. Für den
haushaltspolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Otto
Fricke, ist das Vorgehen der Länder inakzeptabel. "Es vergeht kaum
ein Tag, an dem nicht die hohe Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs
für das Klima und die Überwindung des Stadt-Land-Gefälles beschworen
wird", sagte er. Umso erschreckender sei daher, dass die Länder laut
Bundesrechnungshof allein 2016 Regionalisierungsmittel des Bundes in
Höhe von 840 Millionen ungenutzt liegen ließen. "Die Länder sollten
deshalb alles daran setzen die vorhandenen Milliardenhilfen des
Bundes erst zu verwenden, bevor sie immer neue Mittel vom
Haushaltsgesetzgeber einfordern, und gleichzeitig auch ihrer eigenen
Verantwortung wieder in größerem Umfang gerecht werden", mahnte der
FDP-Politiker.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
707662
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Bildungsausschusschef: Universitäten müssen Vorbild bei Meinungsfreiheit sein Düsseldorf (ots) - In der aktuellen Debatte über
Auftrittsblockaden an deutschen Hochschulen hat der Vorsitzende des
Bildungsausschusses des Bundestages, Ernst-Dieter Rossmann (SPD), die
Unis aufgerufen, in Sachen Meinungsfreiheit Vorbild zu sein. "Gerade
die Hochschulen und das Bildungswesen insgesamt müssen Lernort und
Vorbild für einen zivilen Umgang mit Meinungs- und
Informationsfreiheit sein und einen harten Austausch von Argumenten
und Streit um Fakten, Wahrheiten und Werte vorleben", sagte Rossmann
der Düsseldorfer "Rheinischen mehr...
- Rheinische Post: Dreyer fordert Geld aus Klima-Mehreinnahmen für Länder und Kommunen Düsseldorf (ots) - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin
Malu Dreyer (SPD) hat die Bundesregierung dazu aufgefordert,
Mehreinnahmen aus dem Klimaschutzpaket mit Ländern und Kommunen zu
teilen. "Klimaschutz wird konkret in den Kommunen und Ländern
umgesetzt", sagte Dreyer der Düsseldorfer "Rheinischen Post"
(Freitag). Der Bund habe durch das Klimapaket neue Einnahmen. "Diese
müssen fair zwischen Bund, Ländern und Kommunen verteilt werden",
sagte Dreyer. Das Erreichen der Klimaziele habe für sie Priorität.
"Für die Umsetzung mehr...
- Rheinische Post: Bartsch: Kramp-Karrenbauers Syrien-Vorschlag kann "Sargnagel" für die Koalition oder für die SPD werden Düsseldorf (ots) - Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hat die SPD
aufgefordert, einen Einsatz der Bundeswehr in einer von
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)
vorgeschlagenen Schutzzone unter UN-Aufsicht in Nordsyrien zu
verhindern. "Stilkritik an Frau Kramp-Karrenbauer reicht nicht. Die
SPD muss die Verteidigungsministerin stoppen", sagte Bartsch der
Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). Die Union wolle
offensichtlich deutsche Soldaten nach Syrien schicken. Das wäre
unverantwortlich und für die Soldaten mehr...
- Rheinische Post: VdK-Chefin Bentele fordert Einbeziehung von Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung Düsseldorf (ots) - Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena
Bentele, hat die große Koalition zu einem harten Kurswechsel in der
Rentenpolitik aufgefordert und Unionspolitiker vor mangelndem
Einfühlungsvermögen für Geringverdiener gewarnt. "Eine Rentenpolitik
ist nur dann sozial ausgewogen und gerecht, wenn Jung und Alt
gleichermaßen berücksichtigt werden. Um das zu schaffen, muss man
mutig genug sein und alle Freiberufler, Selbstständigen, Politiker
und Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen", sagte
Bentele mehr...
- Rheinische Post: Koalition streitet über Offenlegung sensibler Steuerdaten multinationaler Konzerne Düsseldorf (ots) - SPD und Union streiten weiter über die von
vielen EU-Staaten geforderte Veröffentlichung der Berichte über die
Steuerzahlungen von großen, multinationalen Konzernen in den
einzelnen EU-Ländern. Das berichtet die Düsseldorfer "Rheinische
Post" (Freitag). Während Finanzminister Olaf Scholz und
Justizministerin Christine Lambrecht (beide SPD) die Veröffentlichung
der sensiblen Konzernsteuerdaten befürworten, sind
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und die Union im Bundestag
weiter strikt dagegen. Die Bundesregierung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|