Rheinische Post: Kommentar /
Lehrer besser auf Gewalt vorbereiten
= Von Christian Schwerdtfeger
Geschrieben am 25-10-2019 |
Düsseldorf (ots) - Es sind drastische Fälle, von denen die
Vorsitzende des Elternvereins berichtet. Wenn es mittlerweile zur
Normalität von Grundschülern gehört, Chatnachrichten mit
pornografischen und gewaltverherrlichenden Videos zu verschicken,
muss man konstatieren, dass in Erziehung und Bildung jahrelang etwas
gehörig schief gelaufen sein muss. Dass selbst Siebenjährige immer
häufiger keinen Respekt mehr vor ihren Lehrern zeigen und sogar mit
Stühlen auf sie losgehen, so dass manche Lehrer selbst vor
Grundschülern Angst haben, ist nicht weniger als eine
Bankrotterklärung.
Aber wirklich wundern muss man sich darüber nicht, wenn man sich
die Ausbildung der Lehrer genauer ansieht. Sie sind nur oberflächlich
für den Umgang mit Gewalt geschult. Auch die Medienkompetenz lässt
bei vielen zu wünschen übrig. Manche sind mit der aktuellen
Kinder-Generation überfordert, die ihnen im Umgang mit Smartphones
und sozialen Medien zum Teil haushoch überlegen ist. Daher bekommen
viele Lehrer Mobbing in ihren Klassenräumen auch gar nicht oder erst
viel zu spät mit, obwohl es öffentlich stattfindet. Aber diese neue
Öffentlichkeit heißt eben nicht Schulhof, sondern Whatsapp-Chat, in
der alle Schüler versammelt sind - nur der Lehrer bleibt außen vor.
Den Lehrern kann man deshalb keinen Vorwurf machen. Auch können
sie natürlich nicht alle Versäumnisse des Elternhauses auffangen. Die
Fehler liegen in einer verfehlten Schulpolitik, die nicht mit der
Zeit gegangen ist. Warum werden Lehrer nicht schon längst intensiv in
Gewaltprävention während des Studiums ausgebildet, obwohl man schon
lange weiß, dass es Gewalt und Mobbing an Schulen gibt? Nur gut, dass
die Politik endlich verstanden hat und weiß, dass diesbezüglich etwas
getan werden muss. Bleibt zu hoffen, dass den Worten auch Taten
folgen.
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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2627
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