Frankfurter Rundschau: Erst das Land, dann die Partei
Geschrieben am 28-10-2019 |
Frankfurt (ots) - Auf diese Art hat sich jetzt auch Ramelow einen Anspruch auf
Unterstützung erarbeitet. Weil er aus dem Westen kommt, weil er Christ ist,
sprach er in Thüringen viele an, die gar keine klassischen Linkswähler sind. Der
Mann ist ein Phänomen, wie Winfried Kretschmann bei den Grünen. Und die CDU ist
gut beraten, auch auf diesen Sonderfall kooperativ zu reagieren. Die bloße
innere Befindlichkeit bei Linken und Union muss sekundär bleiben, Parteitaktik
erst recht. Der Linkspartei im Bund könnte es mit Pink-Schwarz in Erfurt künftig
schwerer fallen, die Christdemokraten als widerliche Büttel des Kapitalismus
niederzumachen. Und der Bundes-CDU dürfte der Schwung fehlen für neue
Rote-Socken-Kampagnen. Aber hat sich nicht beides im Urteil der Bürger ohnehin
längst abgenutzt? Erst das Land, dann die Partei: Das ist ein guter
demokratischer, auch patriotischer Grundsatz. Vielleicht kann man sich darauf in
Thüringen als erstes einigen.
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Ressort Politik
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