Deutscher YPG-Kämpfer in Nordsyrien getötet
Geschrieben am 29-10-2019 |
Hamburg (ots) - Während der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien ist ein
deutscher Staatsbürger getötet worden. Nach Informationen des NDR stammt der
Mann aus Kiel, Schleswig-Holstein. Konstantin G. hatte als Freiwilliger auf
Seiten der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Syrien gekämpft und
nannte sich "Andok Cotkar". Die YPG melden, dass er am 16. Oktober 2019 bei
Angriffen des türkischen Militärs auf die Ortschaft Serekaniye ums Leben
gekommen sei.
Konstantin G., der vor seiner Ausreise aus Deutschland als Landwirt arbeitete,
kämpfte seit 2016 in den Reihen der kurdischen Miliz. Unter anderem nahm er an
Gefechten gegen den sogenannten Islamischen Staat in Rakka teil. In einer
TV-Dokumentation ist er als Mitglied einer Einheit internationaler
YPG-Freiwilliger zu sehen. Dabei sind die Männer im Häuserkampf gegen Islamisten
aktiv und kümmern sich um den Abtransport von Verletzten.
Zu dem Fall des deutschen YPG-Kämpfers verfüge man über keine Erkenntnisse,
teilte das Auswärtige Amt dem NDR auf Anfrage mit. In sozialen Medien wurde
bereits seit Tagen über den Tod des Deutschen spekuliert.
Laut Medienberichten haben sich etwa 1000 internationale Freiwillige den
kurdischen Milizen in Nordsyrien angeschlossen. In der Antwort auf eine
parlamentarische Anfrage aus dem Jahr 2017 bezifferte die Bundesregierung die
Zahl der zwischen 2013 und 2017 aus Deutschland ausgereisten Personen auf 183.
Die Türkei hatte am 9. Oktober eine Militäroffensive gegen kurdische Einheiten
in Nordsyrien gestartet. Kämpfer der Volksverteidigungseinheiten stellen die
Mehrheit der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die in den vergangenen
Jahren den sogenannten Islamischen Staat bekämpft haben. Die Türkei betrachtet
die YPG-Miliz aber als Bedrohung, da sie eng mit den Rebellen der Arbeiterpartei
Kurdistans (PKK) in der Türkei verbunden sei.
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Tel.: 040/4156-2304
Mail: i.bents@ndr.de
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Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
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