Stuttgarter Zeitung: Wasser in Not / Wasserversorger schlagen Alarm - aber zumindest gibt es einen Silberstreif am Horizont
Geschrieben am 30-10-2019 |
Stuttgart (ots) - Seit Jahren führt die Landeswasserversorgung (LW) einen Kampf
gegen zu hohe Nitrat- und jetzt auch Pestizidwerte im Boden und im Wasser. Zu
Recht, denn im Unterschied zum Bodenseewasser, das vor allem aus den reinen
Alpen stammt, reagiert das Trinkwasser der LW aus Donau und Albquellen viel
anfälliger auf Schadstoffeinflüsse. Doch muss man leider sagen, dass das
Unternehmen bisher nicht allzu viel erreicht hat. Die Politik hat immer
abgeblockt mit der Argumentation, noch seien Grenzwerte ja nicht überschritten,
noch könne man im Grundwasser gar nichts nachweisen. Es dürfte deshalb auch
jetzt keine große Chance bestehen, dass die Landesregierung ihr mühsam
erarbeitetes Kompromisspapier zum Volksbegehren nochmals aufbindet, um die
Wasserschutzgebiete durch ein Pestizidverbot zu schützen. Dennoch ist Bewegung
in die Sache gekommen. Das liegt am Druck durch das Volksbegehren, das liegt an
den Bürgern, die klar sagen, dass sie mehr Arten- und Klimaschutz wollen. Jetzt
gibt es ein Ziel: 40 bis 50 Prozent weniger Pestizide bis 2030. Das ist ein
wichtiger Schritt. Aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns - auch hehre
Klimaziele sind schon mehrfach über Bord geworfen worden.
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