Der Tagesspiegel: Lindner warnt vor Verteufelung des Wirtschaftswachstums: "brandgefährlich"
Geschrieben am 07-11-2019 |
Berlin (ots) - Der Bundesvorsitzende der FDP, Christian Lindner, hat
Forderungen, das Wirtschaftswachstum zu begrenzen, scharf kritisiert. "Es ist
schick geworden, Wachstum zu verteufeln", sagte Lindner dem "Tagesspiegel"
(Freitagausgabe). Forderungen, Wachstum zu begrenzen, würden in einem Land wie
Deutschland, "dem verzichtsethische Debatten nicht fremd" seien, auf fruchtbaren
Boden stoßen. Diese Forderungen seien jedoch wenig fortschrittlich - "weil wir
uns in Richtung einer strukturellen Wirtschaftskrise bewegen, sind sie
brandgefährlich."
Besonders kritisierte Lindner in diesem Zusammenhang die Bewegung "Extinction
Rebellion", die eine "Plattform für "Degrowth"-Aktivisten sei sowie die
Bundesvorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock. Wachstum müsse nicht zwingend
mit steigendem Ressourcenverbrauch einhergehen, das zeige die Tatsache, dass das
deutsche Bruttoinlandsprodukt seit 1990 um 250 Prozent gewachsen, die
Treibhausgasemissionen jedoch um 30 Prozent gesunken seien. "Wenn Annalena
Baerbock als Grünen-Chefin also behauptet, unser Wohlstand werde danach
bemessen, ,wie viel fossile Rohstoffe wir verbrennen und wie viel Kilometer
Autobahn wir bauen', liegt sie falsch", so Lindner im "Tagesspiegel".
Weiterhin fordert Lindner ein klares CO2-Limit, das sich an den Pariser
Klimazielen orientiert. Verbleibende CO2-Restmengen sollen "als
Verschmutzungsrechte frei zwischen den Marktteilnehmern gehandelt werden
können". So werde durch ein stetig sinkendes CO2-Limit ein Anreiz gesetzt,
klimaschonender zu wirtschaften. Es brauche also keine Neudefinition von
Wirtschaftswachstum - es müsse sich durch "harte Zahlen" nachweisen lassen, dass
Klimaschutz lohnend sei.
https://www.tagesspiegel.de/politik/wirtschaft-wer-wachstum-beschraenken-will-ve
ruebt-einen-anschlag-auf-die-soziale-marktwirtschaft/25202064.html
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Der Tagesspiegel
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