Westfalen-Blatt: Kommentar zu Betriebsrenten
Geschrieben am 11-11-2019 |
Bielefeld (ots) - Ein Kompromiss ist ein Kompromiss. Gerechtigkeit sieht
manchmal anders aus. Gerecht wäre es gewesen, die doppelte Beitragspflicht für
die Bezieher von Betriebsrenten ganz abzuschaffen. Schließlich gibt es keinen
Grund außer dem Geldbedarf der Krankenversicherer, dass Bezieher dieser Form
privater Altersvorsorge auch für den Arbeitgeberanteil und damit doppelt zur
Kasse gebeten werden. Doch Angela Merkel und Olaf Scholz wollten offenbar keine
Unruhe im Krankenversicherungsbereich. Klar hätten dort erst einmal bis zu drei
Milliarden Euro gefehlt. Das Geld aus Steuermitteln auszugleichen, wäre zwar
möglich, hätte aber naturgemäß vielleicht die Chancen anderer Projekte
beschnitten. Also tauchte dieser Punkt gar nicht erst im Koalitionsvertrag auf.
Dass die Bezieher von Betriebsrenten nun trotzdem wenigstens etwas Erleichterung
erfahren werden, schafft zwar keine Gerechtigkeit. Aber da der Kompromiss gegen
die Kanzlerin und gegen ihren Vize erreicht wurde, müssen sich die Betroffenen
wohl mit ihm zufrieden geben. Jedenfalls bis auf Weiteres.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Dominik Rose
Telefon: 0521 585-261
d.rose@westfalen-blatt.de
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
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