(Registrieren)

Kükentöten: "Die Debatte braucht mehr Ehrlichkeit, mehr Realismus - und weniger populistische Forderungen"

Geschrieben am 15-11-2019

Berlin (ots) - In der Diskussion um den Ausstieg aus dem Töten männlicher
Eintagsküken mahnt die deutsche Geflügelwirtschaft "mehr Ehrlichkeit, mehr
Realismus, mehr echten Lösungswillen" aller Beteiligten an und fordert im Sinne
des Tierschutzes eine gesamteuropäische Regelung. "Wir brauchen in der Debatte
um den von allen Beteiligten gewollten Ausstieg viel mehr Ehrlichkeit und viel
weniger populistische Forderungen", sagt Friedrich-Otto Ripke, Präsident des
Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG). Zwei zentrale Aspekte
stellt er klar:

- "Ein sofortiger Ausstieg ist nicht machbar, weder in Deutschland
noch sonstwo auf der Welt. Wer den sofortigen Ausstieg fordert,
handelt unverantwortlich, unehrlich und verkennt bewusst die
Tatsachen."

- "Ein rein deutsches Gesetz würde die bloße Verlagerung des
Tierschutz-Problems ins Ausland bedeuten. Durch ein solches
Gesetz würde nicht ein einziges Küken weniger getötet."

"Unser Bekenntnis gilt: Wir wollen aus dem Kükentöten aussteigen - und zwar so
schnell wie möglich", betont ZDG-Präsident Ripke. Das Problem in der
öffentlichen Diskussion sei aber, dass beim Bekenntnis "so schnell wie möglich"
allzu oft nur das "schnell" gesehen werde, nicht das "möglich". Ripke fordert
eine lösungsorientierte Rückbesinnung auf die wissenschaftlich belegten Fakten
zur Machbarkeit und weist Vorwürfe, die Geflügelwirtschaft spiele auf Zeit, mit
Entschiedenheit zurück. "Wir haben dem Ministerium konkrete Lösungsansätze
unterbreitet, die eine klare Perspektive auf dem Weg zum Ausstieg aus dem
Kükentöten aufzeigen", sagt er. Durch eine Kombination verschiedener Ansätze -
konkret durch die Geschlechtsbestimmung im Ei mittels Hyperspektral- und
Hormonanalyse, durch die Aufzucht der Bruderhähne und durch die Haltung von
Zweinutzungshühnern - sei es das ambitionierte, aber machbare Ziel der Branche,
die Anzahl getöteter Hahnenküken bis 2022 um die Hälfte zu verringern.

"Einen anderen Weg als die Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft gibt
es nicht"; betont Ripke. Ein rein deutsches Gesetz mit einem Verbot des
Kükentötens in Deutschland hätte nicht zur Folge, dass auch nur ein einziges
Küken weniger getötet würde - die weiblichen Legehennenküken oder Junghennen
kämen dann einfach aus dem Ausland, wo deren Brüder weiter getötet würden.
Ripke: "Ein solches Gesetz würde komplett ins Leere laufen und nur den
Brüterei-Standort Deutschland abwickeln. Wir brauchen hier eine europaweite
Regelung."

Aus Sicht der deutschen Geflügelwirtschaft müssen alle Verantwortungsbereiten
gemeinsam umsetzbare Lösungen zügig vorantreiben. Dazu gehören die
Geflügelwirtschaft, die Wissenschaft, der Markt bzw. die Verbraucher mit einer
nötigen höheren Akzeptanz für "Bruderhahn"-Erzeugnisse - und schließlich und vor
allem auch die Politik. "Realpolitik mit realistischen Umsetzungsplänen ist
gefragt!", fordert Ripke. "Die von Bundesministerin Klöckner angekündigte
Zusammenarbeit mit Frankreich wäre ein guter Schritt und könnte am Ende ganz
Europa mitnehmen."



Pressekontakt:
ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V.
Christiane von Alemann
Claire-Waldoff-Str. 7 | 10117 Berlin
Tel. 030 288831-40 | Fax 030 288831-50
E-Mail: c.von-alemann@zdg-online.de | Internet: www.zdg-online.de

Original-Content von: Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

710718

weitere Artikel:
  • Xinhua Silk Road: Direkter Containerschiffsverkehr vom zentralchinesischen Wuhan nach Japan wird am 28. November aufgenommen Peking (ots/PRNewswire) - Wuhan, die Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei, wird nach Angaben des Wuhan New Port Administration Committee am 28. November den direkten Containerschiffsverkehr nach Japan aufnehmen. Die Stadt hatte sich für eine Verkürzung des Transportkreislaufs über die Wasserstraße entschlossen, da lokale Waren bislang für den Export in die an der Ostküste Chinas gelegene Metropole Shanghai verschifft wurden, was den Transportzyklus verlängerte und zum Teil 2 - 3 Tage in Anspruch nahm. Da der mehr...

  • Xinhua Silk Road: Chinesischer Autohersteller Brilliance Auto Group macht wichtigen Schritt in der Erschließung des südamerikanischen Marktes Peking (ots/PRNewswire) - Der chinesische Automobilhersteller Brilliance Auto Group Holdings Limited (Brilliance Auto Group) hat einen wichtigen Schritt in der Erschließung des südamerikanischen Marktes gemacht, indem das Unternehmen eine Kooperation mit der Chongqing Lifan Holdings Co., Ltd. (Lifan Group) eingegangen ist, bei der es sich um einen weiteren chinesischen Automobilhersteller handelt, um mit diesem gemeinsam ein Montagewerk in Uruguay zu bauen. Die Unterzeichnungszeremonie für die Kooperation fand am Dienstag zur mehr...

  • Simon-Kucher-Studie zeigt: Healthcare-Industrie irrt durch den Digitalisierungsdschungel Köln (ots) - Wenn es um die digitale Ausrichtung von Unternehmen geht, hat die Healthcare-Branche große Pläne, sie scheitert jedoch oft noch an der Umsetzung. Das zeigen die Ergebnisse der Digital Health Trend Study 2019* von Simon-Kucher & Partners. Die Digitalisierung nimmt immer mehr Einzug in die Branche, verknüpft mit hohen Umsatzerwartungen. Doch die aktuelle Digital Health Trend Study der globalen Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners zeigt: Die Transformation läuft schleppend, der richtige Weg ist mehr...

  • 'B&R'-Konferenz in Chengdu versammelt internationale Ressourcen für besseres Matchmaking Chengdu, China (ots/PRNewswire) - Die Jahrestagung für Dialog und Kooperation 2019 der Belt and Road Chambers of Commerce and Associations (die "Konferenz") hat am 14. November in der Stadt Chengdu in Südwestchina begonnen. Auf dem Programm stehen die Seidenstraßeninitiative und gemeinsame Entwicklungsperspektiven. Veranstalter ist Chinas führende Finanznachrichtenagentur National Business Daily (NBD) mit Unterstützung von EU-China Joint Innovation Center (EUCJIC), Taihe Institute und Paitron Services. Angereist sind hochrangige mehr...

  • WPPs Geometry stärkt kreative Lenkungsebene, ernennt Till Hohmann zum Chief Creative Officer für Europa, den Nahen Osten und Afrika Investition in Kreativsektor soll Marken zum schnellen Marktvorsprung verhelfen London (ots/PRNewswire) - Geometry, WPPs Kreativagentur für den Handel, die Lösungen aus einer Hand anbietet, hat die Berufung von Till Hohmann als Chief Creative Officer von Geometry für Europa, den Nahen Osten und Afrika mit sofortiger Wirkung bekanntgegeben. Im Rahmen der Nachfolgeplanung wechselt Howard Smiedt, ehemaliger CCO von Geometry für EMEA, in die Position des Creative Chairman für EMEA. Gemeinsam mit Hohmann wird er die Kultur und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht