Rheinische Post: Null
Toleranz?
Kommentar Von Henning Rasche
Geschrieben am 17-11-2019 |
Düsseldorf (ots) - Sechsmal verwenden CDU und FDP den Begriff "Toleranz" in
ihrem Koalitionsvertrag. Sie führen mehr oder weniger blumig aus, dass Toleranz
zu den Grundlagen Nordrhein-Westfalens gehöre. Gegen Kriminelle aber, das
verspricht die Landesregierung, werde sie intolerant vorgehen.
"Null-Toleranz-Politik" haben die Innen- und Sicherheitspolitiker beider
Parteien das genannt. Unabhängig davon, ob man findet, dass dieser Begriff
sinnhaft ausgesucht worden ist, wird man diese Regierung daran messen müssen.
Blickt man auf die monströsen Missbrauchsfälle in Lügde und Bergisch Gladbach
(und Aachen, Wesel, und so weiter), dann stellt man fest: Null Toleranz wäre
wünschenswert gewesen. Der nordrhein-westfälische Justizminister erinnert seine
Staatsanwälte in seinem neuen Erlass nun an die Rechtslage. Man darf hoffen,
dass landes- und behördenweit bekannt ist, dass die Gefahr einer weiteren
Straftat ausreicht, um einen Tatverdächtigen in Untersuchungshaft zu nehmen. Ist
Biesenbach nicht sicher, dass dem so ist? Jedenfalls hätte er den Erlass nicht
verfassen müssen, wenn er überhaupt keine Zweifel an der Verlässlichkeit der
NRW-Staatsanwälte hätte. Einzelne Fehler begründen keine Systemkritik. Aber sie
dürfen Anlass sein, Fragen zu stellen. Es müssen aber die richtigen sein.
Politisch ist Biesenbachs Erlass der Versuch, aus der Defensive zu kommen. In
der ersten Hälfte der Legislaturperiode stand der Justizminister allzu oft im
Rampenlicht, weil in seinem - zugegebenermaßen fehleranfälligen - Ressort Pannen
und Skandale bekannt wurden. Biesenbach und NRW-Innenminister Herbert Reul sind
nun an ihr Versprechen der "Null-Toleranz-Politik" gegen Kriminelle zu erinnern.
Nicht nur Clans können gefährliche Banden bilden, sondern auch Sexualstraftäter.
Die Regierung sollte ihre Agenda dahingehend ausweiten.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
710818
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Die Grünen zielen
aufs Kanzleramt
Kommentar Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Gerhard Schröder rüttelte alleine am Zaun des Kanzleramts und
soll dabei bekundet haben: Ich will hier rein. Bei den Grünen hat man den
Eindruck, dass eine ganze Partei ruft: Wir wollen übernehmen. Vom Bielefelder
Parteitag geht das Signal aus, dass die Grünen den Kampf um Platz eins in der
Parteienlandschaft aufnehmen werden. Konkret formulieren sie diesen Anspruch
zwar noch nicht. Aber die Vorbereitungen laufen. Dem Klimaschutz haben sie
längst die Themen Soziales und Wirtschaft hinzugefügt, auch um sich neue Milieus mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Grünen Bielefeld (ots) - Leidenschaftlich haben sich die Grünen in Bielefeld ihres
Kurses versichert. Und Links ist die vorgegebene Richtung. Nicht wegen des
DDR-Volkskammer-Ergebnisses (97,1 Prozent) für die Vorsitzende Annalena
Baerbock, die auffällig oft von der Veränderung des »Systems« sprach. Zuweilen
musste man den Eindruck haben, dass hier eine sozialistische Revolution
ausgerufen werden sollte. Eines haben die drei Tage jedenfalls deutlich gemacht:
Die Grünen wollen zwar die Wähler der bürgerlichen Mitte, sie sind aber eine
linke mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Mobilfunkausbau Bielefeld (ots) - Eine Milliarde Euro will Verkehrs- und Digitalminister
Andreas Scheuer (CSU) ausgeben, um tausende Mobilfunkversorgungslücken zu
schließen, die die Anbieter offen lassen. Schlimmer noch: Ein eigenes
Unternehmen, eine Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft, will der Minister dafür
gründen. Die Bundesnetzagentur hätte bei den Versteigerungen der
Mobilfunklizenzen eine 100-Prozent-Abdeckung der Fläche vorgeben können. Dann
hätten die Telekom und die anderen Anbieter wahrscheinlich weniger geboten als
zuletzt etwa mehr...
- Badische Zeitung: Die Debatte,die keiner will
Kommentar von Thorsten Knuf Freiburg (ots) - Die Macht im Bund erscheint zum Greifen nah. Nach innen
diszipliniert das ungemein. Doch nun dürfte in der Partei und um sie herum eine
Debatte an Fahrt gewinnen, die die Parteistrategen so lange wie möglich
vermeiden wollen: Gehen die Grünen bei der nächsten Bundestagswahl mit einem
Kanzlerkandidaten ins Rennen - und wenn ja, mit wem? Baerbock schnitt in
Bielefeld noch besser ab als Habeck. Dem dürfte klar geworden sein, dass er
zwar bei Wählern besser ankommen mag. Für einen Durchmarsch in der Partei reicht
es mehr...
- Rheinische Post: 1.000 Soldaten seit 2018 bei Feuerbekämpfung im Einsatz Düsseldorf (ots) - Bei der Bekämpfung von Waldbränden haben 2019 doppelt so
viele Bundeswehrsoldaten der Feuerwehr geholfen wie im Vorjahr - fast alle
Einsätze waren in Ostdeutschland. Im laufenden Jahr wurden 712 Soldaten bei
Löscharbeiten eingesetzt, der Großteil davon bei Feuern in
Mecklenburg-Vorpommern (546). 2018 kamen 312 Soldaten zum Einsatz, darunter 260
in Brandenburg. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine
Anfrage der FDP-Fraktion hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post"
(Montag) vorliegt. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|