Allg. Zeitung Mainz: Erschütternd / Reinhard Breidenbach zu Weizsäcker
Geschrieben am 20-11-2019 |
Mainz (ots) - Richard von Weizsäcker, der seine Politiker-Karriere Ende der
sechziger Jahre als Bundestagsabgeordneter des damaligen Wahlkreises Worms
begann, war - auf einer Ebene mit Theodor Heuss - der intellektuell und
politisch wertvollste Bundespräsident, den die Republik bislang hatte; ein Mann
höchster moralischer Verantwortung, den Bürgern voller Verständnis und
Freundlichkeit zugeneigt. Der Attentäter, der Weizsäckers Sohn Fritz umgebracht
hat, nennt laut "Spiegel" als Motiv für seine Bluttat, Richard von Weizsäcker
habe Mitte der 60-er Jahre als Geschäftsführer des Unternehmens Boehringer
Mitverantwortung getragen für die Lieferung tödlicher Giftstoffe - Agent Orange
-, die US-Soldaten im Vietnamkrieg einsetzten. Der Attentäter ist nach
ärztlicher Einschätzung psychisch akut krank. Aber seine Behauptung ist in der
Welt. Sie stützt sich offenbar auf eine Berichterstattung von 1991, in der
Weizsäcker eine Kenntnis der Agent-Orange-Lieferungen allerdings strikt
verneint. Und jene Berichterstattung wirft Weizsäcker an keiner Stelle vor, er
sage die Unwahrheit. Aber jetzt, 28 Jahre später, ist die Familie Weizsäcker
aufs Schrecklichste doppelt getroffen, durch einen Mord und durch die Behauptung
eines psychisch akut kranken Attentäters. Das zeigt auf erschütternde Weise, wie
gefährlich die Gegenwart ist, in der offenbar für niemanden Schutz vor
physischer Gewalt, Mord und Totschlag, garantiert werden kann, auch nicht vor
verbaler Gewalt psychisch Kranker oder auch Nicht-Kranker, wie sie täglich im
Netz vorkommt. Sarkastisch formuliert: Die Welt scheint immer verrückter zu
werden, und immer gewalttätiger. Da schütze sich jeder, wie er nur kann.
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