Helsana-Arzneimittelreport / Qualitätsprobleme bei Medikamentenverschreibungen
Geschrieben am 22-11-2019 |
Zürich (ots) - Die Medikamentenkosten in der Schweiz beliefen sich 2018 auf rund
CHF 7.6 Milliarden. Seit 2010 sind die Kosten um 46 Prozent gestiegen, wobei die
Hälfte des Anstiegs auf Immunsuppressiva und Krebsmedikamente entfiel. Grosses
Einsparpotential birgt vor allem der Einsatz sogenannter Biosimilars
(Nachahmerpräparate). Eine weitere Erkenntnis des diesjährigen
Arzneimittelreports von Helsana ist, dass weitere Anstrengungen für einen
sachgerechteren Umgang mit Antibiotika im ambulanten Bereich notwendig sind.
Der neuste Helsana-Arzneimittelreport zeigt: Die Medikamentenkosten zu Lasten
der Grundversicherung erreichen einen neuen Höchststand und belaufen sich 2018
auf CHF 7.6 Milliarden. Die Kosten für Medikamente stiegen seit 2010 um 46
Prozent. Demgegenüber sind die Gesamtkosten für das Gesundheitswesen deutlich
weniger stark gestiegen - laut dem Bundesamt für Statistik um 26.7 Prozent. Die
neuerliche Zunahme fiel jedoch im Vergleich zu den Vorjahren dank der
Preisüberprüfungen durch das Bundesamt für Gesundheit sowie auslaufender Patente
einiger Originalpräparate geringer aus. Wiederum bildeten Immunsuppressiva die
teuerste Medikamentengruppe, jedoch dicht gefolgt von den Krebsmedikamenten.
2018 kamen insgesamt 22 neue Wirkstoffe auf den Markt, vornehmlich in diesen
beiden Medikamentengruppen. Grosses Einsparpotential besteht bei den
Nachahmerpräparaten von biologisch hergestellten Arzneimitteln, den sogenannten
Biosimilars. Allerdings verschreiben Schweizer Ärzte nach wie vor überwiegend
Originale. Es braucht verbindlichere Vorgaben für die Ärzteschaft, damit sie die
günstigeren Alternativen verschreiben. Andernfalls bleibt ein enormes
Einsparpotential im Schweizer Gesundheitssystem ungenutzt.
Saisonale Schwankungen und kantonale Unterschiede bei Antibiotikaverschreibungen
Weltweit ist eine Zunahme von Infektionen mit antibiotika-resistenten Bakterien
festzustellen. Die Schweiz bildet keine Ausnahme. Der Arzneimittelreport
untersucht die Antibiotikaverschreibungen im ambulanten Bereich im Zeitraum von
2012 bis 2018. Rund 20 Prozent der Bevölkerung bezieht jährlich mindestens ein
Antibiotikum. Auffällig ist, dass mehrheitlich Breitspektrum-Antibiotika
anstelle von spezifisch wirksamen Mitteln verschrieben werden. Diese Entwicklung
geht einher mit einem tiefen Anteil von Labortests (18%) für die Erreger- und
Resistenztestung im Vorfeld einer Verschreibung. Dabei könnten Labortests für
einen sachgerechten Umgang mit Antibiotika hilfreich sein. Saisonale
Schwankungen in der Verschreibung von Antibiotika deuten darauf hin, dass
virusbedingte Erkrankungen, wie beispielsweise Atemwegserkrankungen,
fälschlicherweise mit Antibiotika behandelt werden. Ferner werden Antibiotika in
der Schweiz regional sehr unterschiedlich angewendet. Die Sensibilität für den
sorgsamen Umgang mit Antibiotika ist nicht überall gleichermassen vorhanden.
Analyse von Interaktionen ortet Potenzial bei Medikationsqualität
Werden bestimmte Arzneimittel miteinander kombiniert, wie etwa bestimmte
Blutverdünner und Magensäurehemmer, kann es zu negativen Wechselwirkungen
zwischen den Wirkstoffen kommen. Dies kann zu Wirkverlust oder unerwünschten,
ernsthaften Nebenwirkungen führen. Die Analyse zehn ausgewählter
Arzneimittelkombinationen ortet bei der Medikationsqualität grosses
Verbesserungspotential. Dabei zeigte sich, dass die Problematik der
Arzneimittelinteraktionen keine reine Schnittstellenproblematik in der
Behandlungskette ist, da die interagierenden Arzneimittel zu einem grossen Teil
durch denselben Leistungserbringer verordnet oder abgegeben werden.
Lesen Sie mehr unter: www.helsana.ch/arzneimittelreport
Helsana - engagiert für das Leben
Die Helsana-Gruppe engagiert sich als vertrauenswürdige Schweizer Kranken- und
Unfallversicherung für die Gesundheit und Vorsorge von Privaten und Unternehmen.
Das Unternehmen ist eine nicht börsenkotierte Aktiengesellschaft und als Holding
organisiert. Helsana beschäftigt schweizweit über 3000 Mitarbeitende und nimmt
mit einem Prämienvolumen von über sechs Milliarden Franken im Schweizer
Versicherungsmarkt eine führende Position ein.
Helsana schützt über 1,9 Millionen Menschen gegen die finanziellen Folgen von
Krankheit, Unfall, Mutterschaft und Pflegebedürftigkeit im Alter. Mit einem
breiten Angebot in den Bereichen Grund-, Zusatz- und Unfallversicherung
engagiert sich Helsana für das Leben jedes Einzelnen.
Für 44 400 Firmen und Verbände mit insgesamt 710 000 Versicherten entwickelt
Helsana Versicherungslösungen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen
krankheits- oder unfallbedingter Absenzen.
Pressekontakt:
Kontakt:
Helsana-Medienstelle
Telefon +41 58 340 12 12
media.relations@helsana.ch
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/122708/4447826
OTS: Helsana Gruppe
Original-Content von: Helsana Gruppe, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
711727
weitere Artikel:
- Blick in die Zukunft beim Change Summit in Obergurgl-Hochgurgl Obergurgl-Hochgurgl (ots) - Utl.:
Dem Thema "Unterwegs mit smarten Assistenten - wie wir morgen konsumieren,
kommunizieren und reisen" widmeten sich beim 2. Change Summit in
Obergurgl-Hochgurgl außergewöhnliche Visionäre. Durch die TV-Sendung im
Topmountain Crosspoint führten die Pro7 Moderatoren Susanne Schöne und Stefan
Gödde.
Pünktlich zum Winterstart wurde in Obergurgl-Hochgurgl in die Zukunft geblickt.
Den Start machte dabei Marta Kwiatowski vom Gottlieb Duttweiler Institut. Daten
sieht sie als das neue Öl - das aber allen mehr...
- ACV-Chef Holger Küster zum Vizepräsidenten des EAC gewählt (FOTO) Köln (ots) - Änderung an der Spitze der Europäischen Automobil Clubs: Bei seiner
jüngsten Mitgliederversammlung in Brüssel am 20. November 2019 hat der EAC,
Verbund aus sechs Automobilclubs aus Deutschland, Österreich, der Slowakei und
der Republik Srpska, Holger Küster vom ACV Automobil-Club Verkehr zum neuen
Vizepräsidenten gewählt. Die Wahl erfolgte ohne Gegenstimmen. Damit rückt der
56-Jährige Deutsche als Stellvertreter des Präsidenten Bernd Opolka ins
Präsidium vor und unterstützt dort den langjährigen Vizepräsidenten Günther mehr...
- CareFlex Chemie: Pionier bei Pflege-Branchenlösungen Wiesbaden (ots) - Bundesweit erstes Konsortium in der Krankenversicherung im
tarifvertraglichen Rahmen - CareFlex Chemie: Pionier bei Pflege-Branchenlösungen
- Konsortium aus R+V Krankenversicherung AG, DFV Deutsche
Familienversicherung AG und Barmenia Krankenversicherung AG
- Erste bundesweite, tarifliche arbeitgeberfinanzierte
Pflegezusatzversicherung
- CareFlex Chemie für 580.000 Beschäftigte der Chemie- und
Pharmaindustrie
Bundesweit erstmalig eine branchenweite, arbeitgeberfinanzierte tarifliche
Pflegevorsorge: mehr...
- FRITZ! Labor bringt mehr Mesh-Leistung, WLAN mit WPA3 und höheren Telefonie-Komfort (FOTO) Berlin (ots) - Ab sofort steht das nächste FRITZ!OS als Laborversion für die
FRITZ!Box-Modelle 7590 und 7490 zur Verfügung. Viele neue Funktionen sorgen für
mehr Leistung, Komfort und Sicherheit im Heimnetz. So implementiert AVM mit
dieser Labor-Version WPA3 in den beiden FRITZ!Box-Modellen. Der neue
Verschlüsselungsstandard bringt wesentliche Verbesserungen bei der
Authentifizierung und Sicherheit von drahtlosen Netzwerken mit sich.
Das Labor sorgt auch für ein verbessertes WLAN Mesh Steering. Es wird nun
regelmäßig überprüft, ob mehr...
- Das größte bifaciale NTOPCon-Solarkraftwerk Osteuropas geht ans nationale Nett Kiew, Ukraine (ots/PRNewswire) - Das 5,6 MW-Kraftwerk in Starosynyavs'kyi, das
vollständig mit bifacialen Jolywood-NTOPCon-Modulen betrieben wird, wurde im
Oktober diesen Jahres ans nationale Netz in der Ukraine angeschlossen.
Jolywood, der weltweit führende Hersteller von NTOPCon-Zellen und -Modulen
kündigte an, dass das größte, bifaciale NTOPCon-Photovoltaikkraftwerk im Oktober
2019 im ukrainischen Khmelnytskyi Oblast ans nationale Netz angeschlossen wurde.
Das 5,6 MW-Kraftwerk in Starosynyavs'kyi ist das erste bifaciale
NTOPCon-Solarkraftwerk mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|