Börsen-Zeitung: Bloombergs Paukenschlag,
Kommentar zur US-Präsidentschaftskampagne von Peter De Thier
Geschrieben am 25-11-2019 |
Frankfurt (ots) - Mit der Entscheidung des Multimilliardärs Michael Bloomberg,
offiziell ins Rennen um die US-Präsidentschaft einzusteigen, hat der Kampf um
die Spitzenkandidatur bei den Demokraten eine Wende genommen. Der frühere
Investmentbanker, der es mit seiner Finanzdienstleistungsfirma Bloomberg L.P. zu
einem Vermögen von geschätzt 58 Mrd. Dollar brachte, verfügt sicherlich über die
notwendigen Ressourcen, um aus eigener Tasche eine Medienkampagne gegen
Präsident Donald Trump zu starten. Diesen nennt der 77-jährige Unternehmer, der
von 2002 bis 2013 Bürgermeister von New York war, "den korruptesten Präsidenten
in unserer Geschichte" und "eine einzigartige Bedrohung für die Nation".
Leicht haben wird es Bloomberg aber nicht. So müsste man etwa glauben, dass
Demokraten, die die Wahlen vom Würgegriff der Industrielobbyisten und anderer
reicher Spender befreien wollen, seine finanzielle Unabhängigkeit begrüßen
würden. Aber mitnichten: Senator Bernie Sanders etwa wirft Bloomberg vor, "dass
er ein weiterer Milliardär ist, der unsere Wahlen kaufen will".
Natürlich schwingt bei demokratischen Kritikern die Angst mit, dass Bloomberg
ihnen gefährlicher werden könnte als jeder andere Kandidat. Sie werden sich
folglich auf seine Schwachstellen fokussieren, etwa abschätzige Bemerkungen, die
er über Frauen gemacht hat. Auch wird sich Bloomberg dem Vorwurf ausgesetzt
sehen, ein Polit-Chamäleon zu sein, das Demokrat war, dann zu den Republikanern
wechselte, dort austrat und unabhängig blieb, um dann wieder zu den Demokraten
zurückzukehren.
Der politisch gemäßigte Unternehmer, der fiskalisch konservativ ist, der den
Klimawandel bekämpfen und illegalen Einwanderern den Weg zur Staatsbürgerschaft
pflastern will, sieht in seiner politischen Flexibilität dagegen vielmehr eine
Stärke. Bloomberg versteht, dass er als unabhängiger Kandidat kaum Siegeschancen
hätte. Zugleich aber fühlt er sich keiner der etablierten Großparteien
verpflichtet und ist überzeugt, bei einer politikverdrossenen Wählerschaft mit
diesem Ansatz punkten zu können.
Das größte Problem für Bloomberg sowie die Opposition könnte darin bestehen,
dass sich eine Partei, die im Tauziehen zwischen dem progressiven,
linksliberalen Flügel und der politischen Mitte nach ihrer Identität sucht,
verzettelt. Mit Bloomberg ist das Bewerberfeld wieder auf 18 angeschwollen, und
wenn sich zu viele gegenseitig das Rampenlicht stehlen, könnte der lachende
Gewinner am Ende Donald Trump sein.
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