Vertrauen als Voraussetzung für Innovation / UL richtet branchenübergreifendes Expertentreffen aus: Future of Trust Summit (FOTO)
Geschrieben am 26-11-2019 |
Neu-Isenburg (ots) - Die Frage, wie die Zukunft sicherer und nachhaltiger
gestaltet werden kann, beschäftigte am 19. November internationale
Führungskräfte und Visionäre, die am Future of Trust Summit teilnahmen. Sie
warfen einen branchenübergreifenden Blick auf die drängendsten Fragen rund um
die Zukunft des Vertrauens in einer zunehmend vernetzten Welt. Das
branchenübergreifende Expertentreffen wurde von UL, einem Unternehmen der
Sicherheitswissenschaften, ausgerichtet.
"Von der Digitalisierung können alle Wirtschaftszweige profitieren, doch nur,
wenn Unternehmen bereits frühzeitig Nutzer von neuen Technologien überzeugen",
erklärte Ingo M. Rübenach, Vice President Central, East and South Europe Region
bei UL. "Dieses Vertrauen in neue Technologien wie KI, Blockchain, Industry of
Things (IoT) und Smart Services aufzubauen, ist eine der größten
Herausforderungen dieser Zeit. Die Herausforderung zu überwinden, gelingt nur,
wenn wir ein objektives Kriterium als Benchmark für Vertrauen schaffen."
Vertrauen für die Industrie 4.0
Der Weckruf der Digitalisierung schallt bereits seit einigen Jahren durch die
Industrie und mittlerweile können einige führende Unternehmen anhand von
Erfahrungswerten die Erfolge von Smart Manufacturing nachweisen. Einige Vorträge
befassten sich auf dem Future of Trust Summit mit diesem breiten Themengebiet -
von Digital Twin über Additive Manufacturing bis zu industrieller
Blockchain-Use-Cases.
So betonte Karsten Schneider, Director Standardization and Regulation bei
Siemens, eine bedeutende Veränderung, seit das Internet der Dinge die
Herstellung von digital gesteuerten und vernetzten Produkten aller Art mit
integrierten Dienstleistungen möglich macht: "Der digitale Zwilling hat hohes
Potential für die Optimierung der Prozesse der industriellen Wertschöpfung. Für
Unternehmen kann das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein."
Im Hinblick auf die Blockchain erklärte Christoph Brück, CFO Next Big Thing AG,
dass es in der Industrie 4.0 nicht um Menschen gehe, sondern um Maschinen, denen
man grundsätzlich erst einmal nicht vertrauen könne. Mithilfe von Distributed
Ledger-Technologie könne hier ein vertrauensvolles Netzwerk aus untereinander
kommunizierenden Maschinen geschaffen werden.
Gerade die Vertrauensbildung zwischen Unternehmen, den Mitarbeitern und Kunden
ist essentiell für anhaltenden Erfolg. Auch Lea Vajnorsky, Head of Platform
Development Henkel X, unterstreicht das: "Für mich ist Vertrauen die Währung von
morgen, denn nur wenn unsere Kunden Vertrauen haben, können wir von Technologien
profitieren."
KI nach dem Hype
Ob Künstliche Intelligenz tatsächlich so viel hält, wie ihr zugeschrieben wird,
ist unter Experten umstritten, wie zahlreiche angeregte Diskussionen auf dem
Future of Trust Summit zeigten. "Künstliche Intelligenz ist eine
Schlüsseltechnologie, die Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend verändern
wird. In der öffentlichen Debatte wird KI jedoch oft Möglichkeiten
zugeschrieben, die weit über das hinausgehen, was in absehbarer Zeit
technologisch machbar ist", betont Dr. Nabil Alsabah, Head of Artificial
Intelligence beim Branchenverband Bitkom.
Die Erwartungshaltung von Anwendern, dass Produkte heutzutage intelligent sein
sollten, findet Dat Tran, Head of AI bei Axel Springer AI gerechtfertigt: Nicht
nur AI, sondern auch das Gesamtpaket aus Software, Benutzererfahrung und
Geschäftsmodellen müsse "großartig" sein, um letztendlich zu überzeugen. Nur so
kann langfristig das grundsätzliche Vertrauen in künstliche Intelligenz
aufgebaut werden.
Gleichzeitig sind die Zukunftsaussichten auf die potentiellen
Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz hoch spannend und werden derzeit
erforscht. Das Forschungsfeld "Connectomics" widmet sich der Untersuchung der im
Gehirn ablaufenden mentalen Verarbeitung kognitiv denkender Lebewesen. Aus
diesen Betrachtungen sollen sich in Zukunft Optimierungen für künstliche
neuronale Netze leiten lassen, wie Prof. Dr. Moritz Helmstädter, Direktor des
Max Planck Instituts für Hirnforschung in seinem Vortrag erklärte.
Ressourcen sinnvoll schonen
Ein besonderes Fokusthema des Future of Trust Summits war die Nachhaltigkeit.
Ein breiter Begriff, der von verschiedenen Branchen unterschiedlich ausgelegt
ist - darüber waren sich die Referenten einig. Auch ein gemeinsames Ziel haben
alle vor Augen: Die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft (circular economy) als
regeneratives System auf allen Ebenen.
In der Chemieindustrie geht das Konzept der Kreislaufökonomie über klassisches
Rohstoffrecycling hinaus und schließt alle Maßnahmen ein, die das
Wirtschaftswachstum vom Verbrauch endlicher Ressourcen entkoppeln, wie Dr.
Claudius Kormann, Senior Manager Corporate Sustainability Strategy bei BASF
berichtete. Somit wird zirkuläres Wirtschaften seiner Ansicht nach sukzessive
einen stärkeren Einfluss auf Produktportfolios, Prozesse und Geschäftsmodelle
der chemischen Industrie haben.
Prof. Dr.-Ing. Marzia Traverso, Professorin und Leiterin des Instituts für
Nachhaltigkeit im Bauingenieurwesen der RWTH Aachen, sieht in der
Kreislaufwirtschaft den strategischen Ausgangspunkt in Richtung einer
nachhaltigen Entwicklung. Die entsprechenden Schritte und Maßnahmen sollten nach
ihrer Meinung anhand einer Nachhaltigkeitsbewertung eingeschätzt werden, bei der
nicht nur die Ressourceneffizienz, sondern auch alle ökologischen und sozialen
Auswirkungen berücksichtigt werden.
Auch Rada Rodriguez, Senior Vice President Alliances bei Schneider Electric
beschäftigt sich mit der Nachhaltigkeit im Gebäudesektor: "Die Dekarbonisierung
aller Sektoren ist eine ökologische und wirtschaftliche Notwendigkeit. Auch
Gebäude müssen nachhaltiger werden und so zur Klimaneutralität beitragen",
stellt sie fest. IoT und KI seien ein entscheidender Faktor und werden die
Transformation des intelligenten Gebäudes beschleunigen.
Die Zukunft des Vertrauens
Der Future of Trust Summit sorgte für zahlreiche Denkanstöße und spannende
Diskussionen in einer Welt von Big Data und Internet of Things. "Die Datenflut
ist real", sagte Christian Anschuetz, SVP und Chief Digital Officer von UL: "In
den letzten zwei Jahren wurden mehr Daten gesammelt als in der gesamten
Geschichte der Menschheit zuvor. Doch Daten sind ohne Kontext nichts wert. Sie
erfolgversprechend zu nutzen, ohne das Vertrauen von Mitarbeitern und Kunden zu
gefährden, ist auch in Europa, dem Vorreiter in Sachen Datenschutz, eine
bedeutende Herausforderung."
Über UL
UL wendet wissenschaftliche Erkenntnisse an, um Sicherheits- und
Nachhaltigkeitsprobleme zu lösen und trägt damit zur Schaffung einer besseren
Welt bei. Wir stärken das Vertrauen, indem wir die sichere Einführung
innovativer neuer Produkte und Technologien ermöglichen. Jeder bei UL teilt die
Leidenschaft, die Welt sicherer zu machen. Unsere gesamte Arbeit, von
unabhängiger Forschung und Entwicklung von Standards über Tests und
Zertifizierungen bis hin zur Bereitstellung analytischer und digitaler Lösungen,
trägt zur Verbesserung der Lebensbedingungen auf der ganzen Welt bei.
Unternehmen, Industrien, Regierungen, Aufsichtsbehörden und die Öffentlichkeit
vertrauen uns, damit sie fundierte Entscheidungen treffen können. Um mehr zu
erfahren, besuchen Sie UL.com.
Über den Future of Trust Summit
UL richtete am 19. November 2019 zum ersten Mal den Future of Trust Summit im
Frankfurt Airport Hilton aus. Rund 30 Referenten führender Unternehmen
präsentierten auf vier Bühnen vor einem exklusiven Publikum von Fach- und
Führungskräften aus Industrie und Handel ihre Erfahrungen und Denkanstöße. Das
Leitthema der Veranstaltung war die Vertrauensbildung in neue Technologien.
Pressekontakt:
PIABO PR GmbH
Lara Schermer
UL@piabo.net
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/28693/4451168
OTS: UL International Germany GmbH
Original-Content von: UL International Germany GmbH, übermittelt durch news aktuell
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