Rheinische Post: Kommentar: Verkehrsminister Scheuer ist angezählt
Geschrieben am 28-11-2019 |
Düsseldorf (ots) - Andere Politiker sind auch schon für geringere Fehler
zurückgetreten. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) klebt jedoch an seinem
Stuhl. Dabei ist Scheuer dafür verantwortlich, dass Steuergeld in dreistelliger
Millionenhöhe - manche in der Opposition schätzen den Schaden sogar auf bis zu
eine Milliarde Euro - verloren ging, weil die deutsche Pkw-Maut am 18. Juni
spektakulär vor dem Europäischen Gerichtshof gescheitert ist. Ob sich Scheuer
allerdings weiter im Amt halten kann, ist seit gestern fraglicher geworden: Mit
den Stimmen aller vier Oppositionsparteien hat der Bundestag am Donnerstag den
Weg für einen Untersuchungsausschuss zur Pkw-Maut freigemacht. Der Ausschuss hat
vor allem politische und weniger aufklärerische Bedeutung: Er setzt Scheuer und
CSU-Chef Markus Söder unter Druck, endlich die Konsequenzen aus dem Maut-Debakel
zu ziehen, statt sie weiter auf skandalöse Weise auszusitzen. Denn es brauchte
ja eigentlich gar keinen Untersuchungsausschuss mehr, um festzustellen, dass
Scheuer Ende 2018 einen folgenschweren Fehler gemacht hat, indem er die
Maut-Verträge einfach voreilig unterschrieb, ohne wirklich sicher sein zu
können, dass die Rechtsgrundlage dafür gegeben war. Dabei war selbst Laien klar,
dass die CSU-Maut gegen den in der EU geltenden Gleichbehandlungsgrundsatz
verstößt, weil de facto nur Ausländer sie bezahlten sollten. Man weiß in Berlin,
dass die Kanzlerin den entscheidungsfreudigen und kommunikativen "Andi" von der
CSU gut leiden kann. Auch sie hat ihn bisher beschützt. Doch Scheuers Zukunft
liegt vor allem in der Hand Söders, weniger in der Merkels. Unterläuft ihm
künftig ein noch so kleiner weiterer Fehler, dürfte der bayerische
Ministerpräsident Scheuer aus dem Verkehrsministerium abziehen.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4453647
OTS: Rheinische Post
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
712622
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Schizophrene Politik / Kommentar von Alexander Dinger zum Berliner Verfassungsschutz Berlin (ots) - Kurzform: Der Umgang der Linken mit dem Verfassungsschutz ist
geradezu schizophren. Zwar greift man gern auf die Erkenntnisse der Behörde
zurück, wenn es in die eigene politische Linie passt, teilt aber aus, wenn der
Verfassungsschutz den Linksextremismus untersucht. Das ist klassische
Klientelpolitik und unwürdig für eine Partei, die mit Regierungsverantwortung im
Parlament sitzt. In Zeiten von zunehmendem Extremismus brauchen wir nicht
weniger Personal beim Verfassungsschutz, sondern mehr Personal in der Behörde.
Der mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Wo Macron recht hat / Leitartikel von Christian Kerl zur Nato Berlin (ots) - Kurzform: Nüchtern betrachtet hat Macron mit seiner Analyse
überwiegend recht. Er hat nur mit einem falschen medizinischen Begriff
unzulässig zugespitzt - und mit seinem selbstherrlichen Stil die Debatte
vergiftet. Inhaltlich stellt der Präsident ja keineswegs die militärische
Funktionstüchtigkeit der Allianz infrage, sondern benennt ein brisantes
politisches Problem: Dass die USA als Führungsnation der Allianz die Abstimmung
mit den Verbündeten in zentralen Fragen verweigern und stattdessen Zweifel an
ihrer Bündnistreue mehr...
- Das Erste, Freitag, 29. November 2019, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 8.05 Uhr, Karl Lauterbach, SPD, Thema: Entscheidung über
SPD-Vorsitz
Pressekontakt:
Weitere Informationen unter www.ard-morgenmagazin.de
Redaktion: Martin Hövel
Kontakt: WDR Kommunikation, wdrpressedesk@wdr.de, Tel. 0221 220 7100
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 0172 - 2439200
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6694/4453633
OTS: ARD Das Erste
Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Dienstpflicht Stuttgart (ots) - Es ist die verzweifelte Suche der CDU nach Symbolen, die
geeignet sind, ihr unklar gewordenes konservatives Profil aufzupolieren. Das
entbehrt nicht einer ziemlich bitteren Ironie, denn nun machen sich dieselben
Diskutanten für die einjährige Dienstpflicht stark, die vor noch gar nicht so
langer Zeit mit dem Brustton tiefster Überzeugung - und letztlich mit Erfolg -
dafür geworben hatten, die Zeit zum Abitur um ein Jahr zu verkürzen. Richtig
gruselig wird das Eintreten für die Dienstpflicht, wenn sie mit dem Hinweis mehr...
- Rheinische Post: Weidel: Bundes-CDU kann AfD-CDU-Kooperationen im Osten nicht aufhalten Düsseldorf (ots) - AfD-Fraktionschefin Alice Weidel geht davon aus, dass es zu
Regierungskoalitionen zwischen CDU und AfD kommen wird. "Manche Gebietsverbände
der CDU wollen mit der AfD zusammenarbeiten, der informelle Austausch zwischen
AfD und CDU läuft da doch längst", sagte Weidel der Düsseldorfer "Rheinischen
Post" (Freitag). Dies gelte für den Osten insgesamt. "Vor Ort sind die Leute im
Austausch", berichtete sie. Wenn die CDU-Parteiführung das von oben herab
verbieten wolle, zeige das, wie weit weg sie von der Realität sei. "Die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|