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Tarifverdienste im 3. Quartal 2019: +4,2 % zum Vorjahresquartal / Hoher Anstieg vor allem durch tarifliche Einmalzahlungen in der Metall- und Elektroindustrie

Geschrieben am 29-11-2019

Wiesbaden (ots) - Die Tarifverdienste in Deutschland sind im 3. Quartal 2019 um
durchschnittlich 4,2 % gegenüber dem 3. Quartal 2018 gestiegen. Dieser höchste
Anstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2010 ist vor allem auf das in der
Metall-Tarifrunde 2018 vereinbarte tarifliche Zusatzgeld zurückzuführen. In der
Statistik berücksichtigt sind tarifliche Grundvergütungen und tariflich
festgelegte Sonderzahlungen wie Einmalzahlungen, Jahressonderzahlungen oder
tarifliche Nachzahlungen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter
mitteilt, lag der Anstieg ohne Sonderzahlungen im 3. Quartal 2019 im
Vorjahresvergleich bei 2,8 %. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise
um 1,5 %.

Tarifverdienste im Verarbeitenden Gewerbe durch Sondereffekt um 8,9 % gestiegen

Der vergleichsweise starke Anstieg der Tarifverdienste im 3. Quartal 2019 im
Vergleich zum Vorjahresquartal ist vor allem auf einen Sondereffekt im
Verarbeitenden Gewerbe (+8,9 %) zurückzuführen: Im Juli 2019 wurden in der
Metall- und Elektroindustrie ein tarifliches Zusatzgeld ("T-Zug") in Höhe von
27,5 % eines Monatsentgeltes sowie eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro
gezahlt. Überdurchschnittlich stark stiegen die Tarifverdienste mit
Sonderzahlungen im 3. Quartal 2019 auch im Bereich "Erziehung und Unterricht".
Dies ist vor allem auf Erhöhungen der Besoldungen für Landesbeamtinnen und
-beamte (außer in Mecklenburg-Vorpommern) zurückzuführen, die größtenteils schon
für die Vorquartale beschlossen, aber erst im 3. Quartal 2019 mit entsprechenden
Nachzahlungen ausgezahlt wurden. Auch in den Bereichen Land- und
Forstwirtschaft, Fischerei (+4,2 %) sowie im Handel, Instandhaltung und
Reparatur von Kraftfahrzeugen (+4,0 %) waren die Tarifverdienste deutlich höher
als im 3. Quartal 2018.

Unterdurchschnittlich stiegen die Tarifverdienste mit Sonderzahlungen
beispielsweise bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+0,5 %) sowie
im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (+0,4 %). In der Wasserversorgung
und Entsorgung waren die Tarifverdienste im 3. Quartal 2019 um 1,1 % niedriger
als im Vorjahresquartal. Zurückzuführen ist dieser Rückgang vor allem auf hohe
Nachzahlungen im 3. Quartal 2018, die aus der verspäteten Auszahlung von
Tariferhöhungen resultierten. Ohne Berücksichtigung der Sonderzahlungen stiegen
die Tarifverdienste in diesem Wirtschaftsbereich um 4,2 % im Vergleich zum
Vorjahresquartal.

Weiterführende Informationen

Detaillierte Daten zur Tarifentwicklung in ausgewählten Wirtschaftszweigen
bietet die Fachserie 16, Reihe 4.3 (Tarifindex). Die dazugehörende
Veröffentlichung "Lange Reihe" enthält zusätzliche Angaben zu den tariflichen
Stundenverdiensten mit und ohne Sonderzahlungen in der Gesamtwirtschaft
gegliedert nach Leistungsgruppen und Geschlecht. Die vollständigen Quartals- und
Jahresergebnisse können in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabellen
"Vierteljährlicher Index der Tarifverdienste" (62221-0001) und (62221-0002)
abgerufen werden, die Ergebnisse des monatlichen Index der Tarifverdienste über
die Tabelle "Monatlicher Index der Tarifverdienste" (62231-0001). Eine Übersicht
samt Schaubild über die aktuellen Tarifabschlüsse und eine Zusammenstellung
ausgewählter Öffnungsklauseln im zweiten Halbjahr 2019 enthält die Fachserie 16,
Reihe 4 (Tarifverdienste).

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen
sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:
Tarifverdienste,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 43 27
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
E-Mail: presse@destatis.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/32102/4453720
OTS: Statistisches Bundesamt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


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