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NABU zu den aktuellen Wolfszahlen: Frühzeitig um den Herdenschutz kümmern

Geschrieben am 02-12-2019

Berlin (ots) - Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat die aktuellen Wolfszahlen
veröffentlicht. Insgesamt leben 105 Wolfsrudel, 25 Paare und 13 Einzeltiere in
Deutschland. Der NABU begrüßt diese Entwicklung, die aus biologischer Sicht
völlig normal ist. Sie zeigt, dass es auch für einst ausgerottete heimische
Tierarten in unserer Kulturlandschaft genügend Lebensraum gibt. Wölfe benötigen
keine menschenleere Wildnis, sondern Rückzugsräume für die Aufzucht ihrer Jungen
sowie genügend Beute. Bei der hohen Wilddichte in Deutschland ist ein jährlicher
Zuwachs der Wolfspopulation um etwa ein Drittel üblich.

Die Rudel konzentrieren sich nach wie vor in den bewährten Wolfsregionen
Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.
Neben Thüringen und Bayern wurden nun ebenfalls in Baden-Württemberg,
Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein territoriale
Einzelwölfe bestätigt. Es zeigt, dass die Wölfe sich viele neue Lebensräume
erschließen und die Ausbreitung Richtung Südwesten verdeutlicht, dass Wölfe in
jedem Flächenbundesland einen passenden Lebensraum finden können. Der NABU
plädiert deshalb auch an die Länder mit Einzelwölfen, rechtzeitig die Weichen
für angemessene Fördermaßnahmen zu stellen.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Ein Zusammenleben von Wölfen, Menschen
und Weidetieren ist möglich, wenn der Herdenschutz funktioniert. Das kann in
alten Wolfsregionen bei vielen Betrieben beobachtet werden. Guter Herdenschutz
muss erst wieder erlernt werden, er ist eine zusätzliche zeitliche und
finanzielle Herausforderung für Schäferinnen und Schäfer. Für die
gesellschaftlich anerkannten Leistungen sollte die Schäferei mit ausreichend
finanziellen Hilfen unterstützt werden. Eine Weidetierprämie wäre eine erste
sinnvolle Maßnahme."

Erneut ist die Zahl der Totfunde gestiegen. Insgesamt 83 Wölfe wurden durch den
Verkehr getötet. Der NABU plädiert deshalb an alle Autofahrerinnen und
Autofahrer, Geschwindigkeitsgrenzen zu wahren und besonders in der Dämmerung
vorsichtiger zu fahren. So ließen sich viele Wildunfälle verhindern. Auch die
Zahl der illegal getöteten Wölfe ist erneut gewachsen. Acht Mal wurde im
vergangenen Monitoringjahr eine Straftat begangen. Der NABU fordert die Länder
auf, mehr Kapazitäten in die Ermittlungen zu Wildtierkriminalität zu stecken.
"Das Töten eines geschützten Wildtieres ist kein Kavaliersdelikt", so Miller.

Mehr Infos:

www.nabu.de/wolf

www.dbb-wolf.de

Aktuelle Pressefotos: www.NABU.de/pressebilder_wolf

Pressekontakt:
Marie Neuwald, NABU-Wolfsexpertin, Tel. +49 (0)30.284984-1624, E-Mai:
Marie.Neuwald@NABU.de

NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958 | -1588
E-Mail: presse@NABU.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6347/4456423
OTS: NABU

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


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