Ethischer Konsum in der Weihnachtszeit
Geschrieben am 03-12-2019 |
Hamburg (ots) - Weihnachten steht vor der Tür: Gerade in dieser Zeit konsumieren
wir besonders viel, kaufen Geschenke, buchen unsere Reisen für das kommende Jahr
und treffen uns auf Weihnachtsmärkten. Doch jeder Kauf ist mit moralischen und
nachhaltigen Fragen verbunden. Wie wir ethisch konsumieren und was Unternehmen
tun können, erklärt Prof. Dr. Hendrik Müller, Wirtschaftsethiker und Professor
an der Hochschule Fresenius.
Die Werbeindustrie verkündet in der Vorweihnachtszeit verstärkt ihre
Botschaften, die uns zum Konsum animieren sollen. Angesichts drängender Themen
wie dem Klimawandel, der Überbevölkerung oder der gesellschaftlichen
Ungleichheit ist jeder Kauf heutzutage mit moralischen Fragen und weitreichenden
Konsequenzen verbunden. Wo wurde das Hemd produziert? Wurde Bio-Baumwolle
verwendet? Kommt die Gans auf dem Tisch aus einer Massentierhaltung? Laut einer
Umfrage der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen werden in Zukunft Ethik und
Moral beim Einkauf eine immer größere Rolle spielen als bisher.
Weniger Fleisch aus der Massentierhaltung, weniger Plastikverbrauch, weniger
Reisen: Im Grunde wissen Konsumenten, dass sie ihr Konsumverhalten ändern
müssen. Doch nach wie vor fällt es vielen Menschen schwer, sich umzustellen.
"Das hat vielfältige Gründe. Viele Verbraucher setzen es sich inzwischen zum
Ziel, umweltschonende und nachhaltige Produkte zu kaufen", erklärt Müller.
Trotzdem zeigen Statistiken, dass nur fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung in
Deutschland tatsächlich nachhaltig konsumieren. "Das ethische Bewusstsein ist
zwar vorhanden, aber es spiegelt sich nicht im Handeln wider. Hier liegt eine
Diskrepanz vor", so der Wirtschaftsethiker weiter. Dies liege auch daran, dass
wir mitunter widersprüchliche Meldungen zum Thema Nachhaltigkeit erhalten. "Dies
verunsichert und überfordert Menschen. Sie fragen sich, inwiefern die
Auswirkungen ihres Handelns überhaupt eine Rolle spielen und neigen dann dazu,
nichts oder nur wenig zu verändern."
Müller fordert daher eine Systemänderung: "Nicht nur Verbraucher sollten ihr
Konsumverhalten hinterfragen, sondern auf politischer Ebene müssen entsprechende
Rahmenbedingungen und Anreize geschaffen werden." Auch Unternehmen sollten
umdenken und entsprechende Angebote schaffen. Eine Veränderung könne nur durch
ein Zusammenspiel aller Akteure bewirkt werden. Müller rät beispielsweise, den
bestehenden Warenangeboten wie aktuell rund um den Black Friday zu widerstehen.
Die Unternehmen ihrerseits könnten sich aus der undurchsichtigen Rabattschlacht
heraushalten, was einige Anbieter auch tun und kommunizieren. Aus
wirtschaftsethischer und nachhaltiger Sicht sollten sie zudem Überproduktionen
vermeiden und nur das herstellen, was auch tatsächlich nachgefragt wird. Im
Sinne der Circular Economy oder Kreislaufwirtschaft empfehle es sich, mehr
Produkte zu kreieren, die up- und recycelt werden können. Daneben sollten
Umwelt- und Sozialsiegel eine Orientierung ermöglichen. Ein gutes Beispiel
hierfür sei das neu eingeführte staatliche Gütesiegel in der Textilindustrie -
der grüne Knopf. Das Siegel stellt verbindliche Anforderungen, um Mensch und
Umwelt zu schützen.
Insbesondere in der Weihnachtszeit biete sich für Konsumenten die Chance, ihre
Käufe kritisch zu hinterfragen. "Wir haben alles im Überfluss. Daher sollten wir
uns beim Einkauf nach der Sinnhaftigkeit fragen. Brauchen wir oder der
Beschenkte das Produkt tatsächlich?", gibt er zu bedenken. Alternative
Verpackungen seien auch eine Möglichkeit, nachhaltig zu schenken. So könne man
entweder bereits verwendetes Geschenkpapier nochmals benutzen oder die Geschenke
in bemaltes Zeitungspapier einpacken. "Der Charme des Aufreißens geht damit
nicht verloren. Und man kann einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten",
sagt der Hochschulprofessor.
Das ausführliche Interview gibt es auf unserem Wissenschaftsblog:
http://ots.de/BuZAYa.
Über die Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt
am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und Wiesbaden sowie dem Studienzentrum
in New York gehört mit über 13.000 Studierenden zu den größten und
renommiertesten privaten Hochschulen in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr
als 170-jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in
Wiesbaden das "Chemische Laboratorium Fresenius", das sich von Beginn an sowohl
der Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die Hochschule
staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites, vielfältiges
Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie & Biologie, Design,
Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft & Medien Bachelor- und
Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende
(duale) Studiengänge an. Die Hochschule Fresenius ist vom Wissenschaftsrat
institutionell akkreditiert. Bei der Erstakkreditierung 2010 wurden insbesondere
ihr "breites und innovatives Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen",
"ihre Internationalität" sowie ihr "überzeugend gestalteter Praxisbezug" vom
Wissenschaftsrat gewürdigt. Im April 2016 wurde sie vom Wissenschaftsrat für
weitere fünf Jahre reakkreditiert.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.hs-fresenius.de
Pressekontakt:
Melanie Hahn
melanie.hahn@hs-fresenius.de
Tel. +49 (0) 221 - 973 199 507
Mobil: +49 (0) 171 - 359 2590
Pressesprecherin
Hochschule Fresenius - Fachbereich Wirtschaft & Medien
Business School - Media School - Psychology School
Im MediaPark 4c - 50670 Köln
www.hs-fresenius.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/105717/4457263
OTS: Hochschule Fresenius für Wirtschaft und Medien GmbH
Original-Content von: Hochschule Fresenius für Wirtschaft und Medien GmbH, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
713113
weitere Artikel:
- "Wir machen digitale Risiken kalkulierbar" - Jahresausblick 2020 von Robert Dietrich, Hauptbevollmächtigter von Hiscox Deutschland (FOTO) München (ots) - Robert Dietrich, Hauptbevollmächtigter von Hiscox Deutschland zu
den strategischen Schwerpunkten von Hiscox für 2020:
"Im neuen Jahr fokussieren wir uns bei Hiscox weiter auf die integrierte
Fortentwicklung unserer Produkte für die Risiken der vernetzten Welt. Digitale
Gefahren betreffen vom IT-Dienstleister über das mittelständische Unternehmen
bis hin zum Industriebetrieb jeden. Branchenübergreifend nehmen Vernetzungsgrad,
Tempo und Komplexität zu. In gleichem Maße wächst die Verunsicherung. Unser Ziel
ist es, den mehr...
- Endrohrmessung: Mehr Kraftfahrzeuge mit OBD-System fallen durch die Abgasuntersuchung Bonn (ots) - Bei Pkw mit OBD-System (On-Board-Diagnose) ist die Anzahl der
abgasrelevanten Mängel sprunghaft angestiegen. Mit ein Grund dafür ist
sicherlich die Wiedereinführung der generellen Endrohrmessung bei der
Abgasuntersuchung zum 1. Januar 2018. Insgesamt haben im vergangenen Jahr rund
397 000 Kraftfahrzeuge die Abgasuntersuchung (AU/AUK) nicht bestanden. Damit ist
die Anzahl der nicht bestandenen Abgasuntersuchungen gegenüber 2017 um mehr als
30 Prozent gestiegen. Das geht nun aus dem Abschlussbericht zur
AU-Mängelstatistik mehr...
- "Es muss auf der Welt auch Menschen geben, die einen praktischen Zugang zum Leben haben" / Deutsche Berufe-Nationalmannschaft zu Gast bei Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (FOTO) Berlin (ots) - "Alle von Ihnen haben Ausdauer, Sportgeist, Geschick und Talent
bewiesen und Sie sind gute Botschafter der Ausbildung in Deutschland", begrüßte
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am gestrigen Montag im Bundeskanzleramt die
Deutsche Berufe-Nationalmannschaft der WorldSkills Kasan 2019. "Wir wollen, dass
auch in Zukunft 'Made in Germany' etwas ist, das große Strahlkraft hat und das
in der Welt geschätzt wird. Das geht natürlich nur mit Fachkräften, die sehr gut
ausgebildet sind", so die Kanzlerin. Gleichzeitig unterstrich mehr...
- LANGRIA hebt am Atlanta Airport lokale und globale Zielsetzungen hervor Atlanta (ots/PRNewswire) - LANGRIA veröffentlichte ein 15-sekundenlanges Video
für eine Rundfunkübertragung am Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport
(ATL), um Millionen von Weltbürgern das Möbelkonzept und die Designprodukte des
Unternehmens näherzubringen, die allesamt auf ein müheloses, wohnliches und
heimeliges Wohnerlebnis ausgerichtet sind ("Easy, Cozy, Homey").
Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport (IATA: ATL), der
verkehrsreichste Flughafen Nordamerikas, bietet die monatlich höchsten Ad
Impressions. LANGRIA mehr...
- Einzelhandel erzielte 19 % seines Jahresumsatzes 2018 im Weihnachtsgeschäft Wiesbaden (ots) - Die Monate November und Dezember sind die umsatzstärksten
Monate im deutschen Einzelhandel. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, erzielte der Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft 2018 fast ein Fünftel
(19 %) seines gesamten Jahresumsatzes. Besonders im Einzelhandel mit klassischen
Weihnachtsgeschenken waren die monatlichen Umsätze sehr viel höher als im Rest
des Jahres: So erzielte der Einzelhandel mit Spielwaren (26 %), Büchern (24 %),
Unterhaltungselektronik (24 %) sowie Uhren und Schmuck (23 %) in den mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|