(Registrieren)

neues deutschland: Kommentar zur SPD und zur Großen Koalition: Zeit zum Loslassen

Geschrieben am 04-12-2019

Berlin (ots) - Wenn der Entwurf für den Leitantrag an den SPD-Bundesparteitag in
seiner jetzigen Form beschlossen wird, ketten sich die Sozialdemokraten zunächst
weiter an die Koalition mit der Union. Es ist nur noch von Gesprächen der neuen
Parteispitze um Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans mit der Union in den
kommenden Wochen und Monaten die Rede. Rote Linien und harte Forderungen sind
nicht vorgesehen. Letztlich würde der SPD-Vorstand entscheiden, ob der Union
genug Projekte abgetrotzt wurden, um die Große Koalition fortzusetzen. Die
Spitze der Sozialdemokraten, die angesichts schwacher Umfragewerte Angst vor
Neuwahlen hat, spielt offenbar auf Zeit. Sie weiß, dass Deutschland im zweiten
Halbjahr 2020 die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt. Dass hierzulande zeitgleich
ein Wahlkampf stattfindet, dem möglicherweise lange Koalitionsverhandlungen
folgen werden, ist nahezu ausgeschlossen. Kanzlerin Angela Merkel sieht auch
eine mögliche Minderheitsregierung ihrer Union in dieser Phase skeptisch. Die
Vorstellung, dass CDU und CSU den Sozialdemokraten weit entgegenkommen, ist
nicht realistisch. Denn an dem Kräfteverhältnis in der Koalition hat sich nichts
geändert. Die Konservativen sind der größere Partner. Es drängt sich der
Eindruck auf, als hätten sich viele Spitzengenossen in den vergangenen Jahren zu
sehr ans Regieren gewöhnt, um nun schnell loslassen zu können. Eine linke
Erneuerung der SPD ist aber nur in der Opposition möglich.

Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/59019/4458990
OTS: neues deutschland

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

713426

weitere Artikel:
  • Bock zum Gärtner gemacht: Baden-württembergischer Justiz- und Europaminister Guido Wolf kann sein angebliches Verfassungsgutachten nicht vorlegen Stuttgart (ots) - In der 100. Plenarsitzung der 16. Landtags-Wahlperiode brachte der AfD-Landtagsabgeordnete Emil Sänze, Pressepolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der AfD-Fraktion, das "Gesetz zur Stärkung des Landtags in EU-Angelegenheiten" zur zweiten Lesung ein und hielt die entsprechende Plenarrede. Ziel des Gesetzes ist eine Neufassung des Artikels 34a der baden-württembergischen Landesverfassung, der in EU-Angelegenheiten die durch die Landesregierung im Bundesrat zu vertretenden "erheblichen Gründe des Landesinteresses", mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Nato Halle (ots) - Das größte Sicherheitsrisiko für Deutschland ist das Zerbrechen der Bündnisse. Ohne die EU wären wir ökonomisch geliefert, ohne die Nato ein schutzloser Staat zwischen den Weltmächten USA, Russland und China. Diese Erkenntnis ist nach sieben Jahrzehnten des Friedens nicht mehr jedem präsent. Es ist die Tücke des Friedens: Ist er da, verflüchtigt sich zu oft und zu schnell das Bewusstsein dafür, warum dies eigentlich der Fall ist. Der Nato-Geburtstag war insofern ein wertvoller Moment. Manchmal braucht es diese Momente, mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Die Ratlose Nato / Leitartikel von Christian Kerl Berlin (ots) - Der große Krach ist ausgeblieben beim Nato-Jubiläums-Gipfel. Doch die knappe Gipfelerklärung mit dem erneuten Bekenntnis zur Bündnissolidarität darf nicht missverstanden werden: Ausgeräumt ist keiner der Konflikte. Nicht der Streit um die Lastenteilung, in dem der US-Präsident wieder düstere Andeutungen über die Grenzen der Beistandsverpflichtung machte, nicht der von Paris begonnene Konflikt um fehlende Abstimmungen und die langfristige Strategie - und nicht einmal der Ärger um die riskanten Alleingänge und Drohungen des mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Kommentar von Ekkehard Rüger zum Klima-Risiko-Index: Klimaschäden sind Sache der Industrienationen Düsseldorf (ots) - Die bisherige Sichtweise auf den Klimawandel war die: Die reichen Industrienationen sind überwiegend für ihn verantwortlich, die armen Länder sind am meisten von ihm bedroht. Im Kern bleibt diese Aussage auch weiterhin richtig: Über den Zeitraum von 20 Jahren betrachtet, sind nach Angaben der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch, die den globalen Klima-Risiko-Index erstellt, sieben der zehn am stärksten betroffenen Staaten Entwicklungsländer. Aber dass 2018 Deutschland erstmals zu den drei Staaten auf mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Berlinzulage - aber für wen? Kommentar von Susanne Leinemann Berlin (ots) - Die Hauptstadt ist teuer. Immer öfter merken gerade Menschen mit geringerem Einkommen, dass sie sich die Stadt kaum leisten können. Dazu gehören auch die vielen Erzieherinnen und Erzieher der Stadt, die in Kitas und Horten arbeiten. Und die dringend gebraucht werden. Deshalb will Rot-Rot-Grün eine "Hauptstadtzulage" einführen - aber die gilt dann nur für die eigenen Mitarbeiter. Ungerecht, empören sich die freien Kita-Träger, von denen 79 Prozent der Kitas betrieben werden. Deren Erzieher gehen leer aus, dabei hätten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht