Rheinische Post: Kommentar: Die wollen nur reden - vorerst
Geschrieben am 06-12-2019 |
Düsseldorf (ots) - Also, statt sofortigem Ausstieg aus der Groko gilt nun bei
der SPD: Die wollen nur reden. Vorerst. Die Dynamik "Raus aus der Groko" bleibt
aber mit der neuen Führung erhalten. Mindestens das Hadern mit der
Regierungsbeteiligung wird weitergehen. Das birgt für die Sozialdemokraten die
Gefahr, sich von den Bürgerinnen und Bürgern zu entkoppeln. Die Mehrheit der
Bevölkerung ist dafür, dass die große Koalition weiter regiert. Erschwerend
kommt hinzu, dass ausgerechnet der in der Bevölkerung beliebteste
Sozialdemokrat, Finanzminister Olaf Scholz, nach dem Parteitag abgemeiert
dasteht. Auch die Minister im Kabinett sehen alt aus. Nachdem sie in den
bisherigen Verhandlungen mit der Union alles gegeben haben, sollen ihre Pakete
plötzlich neu aufgeschnürt werden, als hätten sie nichts erreicht. So machen
sich die Sozialdemokraten selbst schlechter, als sie sind. Was genau die
SPD-Minister und ihre neue Führung nun gegenüber der Union durchsetzen müssen,
damit man sich nicht mehr ständig mit der Existenzfrage befassen muss, bleibt
unklar. Der Leitantrag des Parteitags enthält allenfalls einen roten Faden: Wir
wollen Sozialdemokratie pur. Nur: So wird es nicht laufen. Als die Union noch
bei rund 40 Prozent stand, konnte sie aus Rücksicht auf den Koalitionspartner
alles Mögliche durchwinken, was beim eigenen Wirtschaftsflügel für Schnappatmung
sorgte. Doch auch in der Union ist die Sehnsucht nach mehr eigener parteilicher
Identität inzwischen groß. Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer bedient dies,
indem sie angesichts der neuen SPD-Forderungen schon klare Kante gezeigt hat.
Für die geschwächte CDU-Chefin sind die Forderungen der neuen SPD-Führung eine
willkommene Gelegenheit, sich zu profilieren. Für die Groko bedeutet diese
Gemengelage insgesamt nichts Gutes.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4461426
OTS: Rheinische Post
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
713797
weitere Artikel:
- Badische Zeitung: Kein Koalitionsbruch - und das neue SPD-Führungsduo entzaubert sich selbst / Leitartikel von Thomas Fricker Freiburg (ots) - (...) Alles andere als ein ordentliches Resultat wäre ein
Fiasko gewesen. Erleichtert hat den Delegierten ihr Vernunftvotum ein
beachtlicher Auftritt von Walter-Borjans. Wo Esken blass blieb, begründete er
immerhin die angestrebte Rückkehr zu Verteilungsgerechtigkeit und bemühte sich
um die Rekonstruktion eines sozialdemokratischen Zukunftsversprechens. Der Weg
in die neue Zeit bleibt trotzdem weit. (...) http://mehr.bz/4nzwq (BZ Plus)
Pressekontakt:
Badische Zeitung
Schlussredaktion Badische Zeitung
Telefon: 0761/496-0 mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu SPD Stuttgart (ots) - Nikolaus ist Groko aus - war nicht genau das die Botschaft,
für die sich Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans haben wählen lassen?
Sicher, mit der Relativierung ihrer anfangs ziemlich eindeutigen Ansagen, das
Bündnis mit CDU und CSU müsse aufhören, haben sie schon vor Wochen angefangen.
Aber die Beliebigkeit, mit der sie, mit der der Parteitag die Zukunft der
Koalition erst einmal offen lassen, zementiert auf für die SPD gefährliche Weise
den Eindruck: Diese trotz immer noch überaus stattlicher Mitgliederzahl
personell mehr...
- Rheinische Post: Ifo-Chef Fuest warnt vor SPD-Forderungen für Mindestlohn und Verschuldung Düsseldorf (ots) - Ifo-Chef Clemens Fuest hat die SPD-Forderungen nach mehr
Staatsausgaben und einem höheren Mindestlohn im Leitantrag für den
Bundesparteitag scharf kritisiert. "Der Leitantrag sieht eine Flut von
zusätzlichen Staatsausgaben und verschärften Regulierungen vor allem des
Arbeitsmarktes vor", sagte Fuest der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag).
"Problematisch ist vor allem die Forderung, den Mindestlohn auf zwölf Euro zu
erhöhen, selbst wenn das 'perspektivisch', also mit zeitlicher Verzögerung
kommen soll", sagte mehr...
- Rheinische Post: DIHK-Chef Schweitzer lehnt Aufgabe der schwarzen Null ab Düsseldorf (ots) - Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags
(DIHK), Eric Schweitzer, hat die SPD-Forderung nach einem Wiedereinstieg in die
Neuverschuldung für mehr öffentliche Investitionen als unnötig zurückgewiesen.
"Die Konjunkturaussichten werden schlechter - umso wichtiger ist es für die
Wirtschaft, dass die Politik zügig Zukunftsinvestitionen in den Ausbau der
Energienetze, in moderne Verkehrswege, aber auch in die digitale Infrastruktur
umsetzt", sagte Schweitzer der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). mehr...
- NOZ: Tafeln verzeichnen immer mehr Kunden - Besonders Zahl der Rentner steigt Osnabrück (ots) - Tafeln verzeichnen immer mehr Kunden - Besonders Zahl der
Rentner steigt
Vorsitzender des Bundesverbandes Brühl: Grundrente wird Altersarmut nicht
beenden - Halbe Million Kinder als Kunden
Osnabrück. Die Zahl der Menschen in Deutschland, die sich bei Tafeln mit
Lebensmitteln versorgen, steigt immer weiter an. Bundesverbands-Vorsitzender
Jochen Brühl sagte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ), die
etwa 940 Tafeln in Deutschland verzeichneten zuletzt 1,65 Millionen Kunden. "Das
sind zehn Prozent mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|