(Registrieren)

Welthungerhilfe-Generalsekretär beklagt sinkende Spendenbereitschaft

Geschrieben am 21-12-2019

Osnabrück (ots) - Welthungerhilfe-Generalsekretär beklagt sinkende
Spendenbereitschaft

Mogge: Jüngere Generationen nicht so solidarisch wie ältere - Forderung nach
mehr "Leadership" von Merkel

Osnabrück. Welthungerhilfe-Generalsekretär Mathias Mogge hat eine sinkende
Spendenbereitschaft jüngerer Generationen beklagt. "Es gibt leider immer weniger
Menschen, die spenden", sagte Mogge im Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung". Dass das Gesamtvolumen an Spenden in Deutschland bei rund 8,3
Milliarden Euro einigermaßen stabil bleibe, liege "nur daran, dass einzelne
Personen höhere Beträge spenden. Die Generation, die vielleicht noch den Krieg
miterlebt und selbst Entbehrungen erlitten hat, ist offenbar solidarischer als
die nachfolgenden Generationen", so der Nothilfe-Manager.

"Wir müssen Wege finden, auch jüngere Menschen anzusprechen, damit wir den
Familien in den Ländern des Südens eine Perspektive geben können", sagte Mogge
und ergänzte: "Wir freuen uns über jeden Einzelnen, der etwas von seinem
Verdienst abzugeben bereit ist, um den Hunger in der Welt zu besiegen. Das ist
etwas ganz Tolles."

Eindringlich forderte der Generalsekretär mehr Hilfe der Geberländer, um die
Länder im Süden gegen die Erderwärmung zu wappnen. "Klimawandel produziert
Hunger, und zwar an ganz vielen Orten auf der Welt", sagte er. "In den reichen
Ländern gibt es aber einfach nicht die notwendige Solidarität mit denjenigen,
die unter dem Klimawandel leiden, obwohl sie ihn nicht verursacht haben", so
Mogge unter dem Eindruck des jüngsten Klima-Gipfels, der vor einer Woche in
Madrid ohne nennenswerte Ergebnisse geendet war. "Auch die Bundesregierung und
Kanzlerin Angela Merkel müssen sich die Lage der Menschen klarmachen: Was
bedeutet es, wenn man von Landwirtschaft abhängig ist und dann drei, vier Jahre
kein Regen fällt? Für unglaublich viele Menschen ist der Klimanotstand längst
grausame Realität", so Mogge in der NOZ. In den reichen Ländern könnten die
Folgen der Wetterextreme abgepuffert werden. "Wir stehen aber in der Pflicht, in
den armen Ländern die Anpassung an den Klimawandel zu finanzieren. Hier muss
Berlin viel mehr Leadership zeigen."

Alarmiert zeigte sich Mogge auch über fehlendes Geld für Flüchtlinge in den
syrischen Nachbarstaaten: "Für viele Länder, die die meisten Flüchtlinge
aufnehmen, reichen die Zusagen nicht aus", beklagte der
Welthungerhilfe-Generalsekretär. Man wisse inzwischen, dass die Geflohenen teils
Jahre dort blieben und erst zurückkehrten, wenn ihre Heimat wirklich befriedet
sei. "Wir dürfen nicht zulassen, dass etwa eine ganze Generation von syrischen
Jugendlichen verloren geht. Für sie müssen in den Aufnahmeländern Schulen
gebaut, Ausbildung und Integration ermöglicht werden", sagte Mogge. "Die reichen
Länder müssen die gefährliche Lage in den Nachbarländern stärker in den Blick
nehmen. Werden sie alleingelassen, führt das zu Not, Verzweiflung und
Extremismus."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4475574
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

715801

weitere Artikel:
  • Grüne rüsten Parteizentrale deutlich auf/Höchster Wahlkampfetat aller Zeiten Berlin (ots) - Berlin - Die Grünen rüsten sich für alle Fälle und erhöhen das Personal in der Parteizentrale deutlich. Gab es Ende 2019 noch 65 sozialversicherungspflichtige Stellen, so sollen nach Informationen des Tagesspiegels (Samstagausgabe) im kommenden Jahr 20 weitere dazu kommen. Im Wahlkampfjahr 2021 soll die Bundesgeschäftsstelle in der heißen Phase nochmals um weitere 35 Stellen verstärkt werden. Der Zuwachs soll quer durch alle Abteilungen gehen. "Wir stärken uns strukturell, programmatisch und kommunikativ", sagte Bundesgeschäftsführer mehr...

  • Wirtschaftsweiser Truger plädiert für rasche Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro Saarbrücken (ots) - Der Wirtschaftsweise Achim Truger hat sich für eine zügige Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro ausgesprochen. "Wenn man das mit einem Schlag sofort einführen würde, wäre das nicht ohne Risiken für die Wirtschaft. Man kann aber die Schritte hin zu einem solchen Mindestlohn beschleunigen", sagte Truger der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabend-Ausgabe). Die Mindestlohnkommission habe das gemacht, was die Politik vorgegeben habe. "Die Arbeitsweise der Kommission ist aber nicht in Stein gemeißelt. Die kann die Politik mehr...

  • RTL/ntv-Trendbarometer:Schwarz-Grün bei 50 Prozent, 7 Prozentpunkte vor Grün-Rot-Rot - 11 Prozent erwarten Verbesserung, 54 Prozent Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage Köln (ots) - In der Woche vor Weihnachten ist die politische Stimmung in Deutschland weitgehend stabil. Im RTL/ntv-Trendbarometer legt die SPD gegenüber der Vorwoche einen Prozentpunkt zu (auf 13 %), die Linke verliert einen Prozentpunkt. Bei allen anderen Parteien bleiben die Werte unverändert. Bei einer Bundestagswahl könnten die Parteien demnach jetzt mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 28 Prozent (Bundestagswahl 32,9 %), SPD 13 Prozent (20,5 %), FDP 8 Prozent (10,7 %), Grüne 22 Prozent (8,9 %), Linke 8 Prozent (9,2 %), AfD mehr...

  • Gabriel kritisiert Trumps Sanktionen gegen Nord Stream 2 Berlin (ots) - Der frühere Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat die US-Sanktionsdrohung gegen Nord Stream 2 als "mehr als widersprüchlich" bezeichnet. Wenn es den Amerikanern wirklich um Energiesouveränität Europas gehen sollte, müsse man die Gasinfrastruktur ausbauen und vernetzen, sagte Gabriel dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe). "Bei wem dann Unternehmen ihr Gas beziehen, muss aber eine freie Entscheidung der Unternehmen sein. Das nennt man Marktwirtschaft", betonte Gabriel. Er befürchte, dass es bei den Maßnahmen eher mehr...

  • Entwicklungsminister fordert Konsumenten auf, fair gehandelte Produkte zu kaufen Berlin (ots) - Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat kurz vor Weihnachten an die Konsumenten appelliert, auf fair gehandelte Produkte zu achten. "Gegen Konsum ist nichts zu sagen. Ich würde mir aber wünschen, dass mehr Deutsche nachhaltig einkaufen", sagte der CSU-Politiker dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Ausgabe vom Sonntag). Zugleich beklagte der Minister, dass die Konsumenten über fair gehandelte Produkte nicht gut Bescheid wüssten. "Ich habe den Eindruck, dass viele nicht ausreichend informiert sind", meinte er. Nötig mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht