Mehr Brücken an Autobahnen erhalten die Schulnote sechs
Geschrieben am 23-12-2019 |
Düsseldorf (ots) - Die Bundesregierung hat eingestanden, dass der schlechte
Zustand vieler älterer Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen zu einer
Sicherheitsgefahr werden kann. "Aufgrund der Altersstruktur der Straßen- und
Brückensubstanz und der schnellen Entwicklung des Verkehrsaufkommens,
insbesondere des Schwerverkehrs mit erheblich gestiegenen Gesamtgewichten, sind
bei älteren Brücken die Tragreserven allmählich aufgebraucht", heißt es in der
Antwort des Verkehrsministeriums auf eine kleine Anfrage der
FDP-Bundestagsfraktion. Sie liegt der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag)
vor. Demnach sind 2506 Brücken und Teilbauwerke an Autobahnen und Bundesstraßen
dringend sanierungsbedürftig. Dem Papier zufolge hat sich der Zustand der
sanierungsbedürftigsten Brücken an Bundesfernstraßen im laufenden Jahr sogar
weiter verschlechtert. Erhielten 2018 noch gut 516.000 Brücken-Quadratmeter die
Schulnote sechs, waren es 2019 bereits 533.000 Quadratmeter. Der schlechte
Zustand der Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen wird seit Jahren beklagt,
doch der Bund kommt mit der Sanierung nur schleppend voran. Im Zeitraum von 2019
bis 2023 stehe für Brückensanierungen die Summe von 4,3 Milliarden Euro bereit,
so die Antwort des Verkehrsministeriums. Bis 2030 solle bei allen Brücken an
Autobahnen die erforderliche Tragfähigkeit hergestellt sein. Der Finanzbedarf
für die Ertüchtigung aller Bauwerke liege bis 2030 bei rund 12,9 Milliarden
Euro. "Sanierungen scheitern nicht an einem Mangel an Geld, sondern an
langwierigen und komplexen Planungsverfahren, die zu den kompliziertesten
weltweit gehören", sagte der FDP-Politiker Oliver Luksic.
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