Kommentar / Verkehrswende ohne Brechstange = Von Eva Quadbeck
Geschrieben am 02-01-2020 |
Düsseldorf (ots) - Die Verkehrswende wird nicht gelingen, wenn es zuerst den
Bürgern erschwert wird, mit dem Auto in die Innenstadt zu gelangen und dort auch
zu parken. Eine Verkehrswende mit der Brechstange erzeugt vor allem Widerstand
und Stau. Bestes Beispiel dafür: die Düsseldorfer Umweltspur. Vielmehr müssen
die Städte zuerst bequem mit dem Öffentlichen Nahverkehr erreichbar werden - und
zwar nicht nur aus den etwas grüneren Stadtteilen, sondern auch vom Land.
Idealerweise ist die Taktung von Bus und Bahn so dicht und zuverlässig, dass es
noch nicht einmal hoher Parkgebühren bedarf, um die Bürger davon zu überzeugen,
dass der ÖPNV attraktiver ist als das eigene Auto.
Grundsätzlich sollten die Städte so viel Gestaltungsspielraum wie möglich
bekommen bei der Bewirtschaftung von Parkraum. Eine hohe Flexibilität bei der
Preisgestaltung kann für alle Beteiligten lästigen Park-Suchverkehr vermeiden
und die Rush-Hour entlasten. Die Städte sollten dabei aber so viele Auflagen wie
nötig erhalten. Dazu gehört, dass sich ein Oberzentrum wie beispielsweise eine
Landeshauptstadt nicht auf Kirchturmpolitik beschränken darf. Eine Großstadt
darf nicht nur den Großstädtern verpflichtet sein. Sie muss auch an ihre Pendler
denken, die morgens zur Arbeit rein und abends wieder raus müssen. Im Dienste
der eigenen Kaufleute muss eine große Stadt auch dafür sorgen, dass ihre
Geschäfte für die Menschen aus den umliegenden Dörfern erreichbar bleiben.
Ansonsten tragen die Bürger ihr Geld nicht mehr in die Innenstädte, sondern
lassen sich künftig alles von Lieferdiensten an die Haustür bringen.
Aberwitzig ist die Idee des Automobilverbandes, Parkgebühren und Knöllchen nach
Einkommen zu staffeln. Soll man demnächst bei einem Strafzettel erst einmal
seine Steuererklärung beim Ordnungsamt einreichen?
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