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NATO-Einsatzverbände - Minenjagdboot "Fulda" bis Sommer ins Mittelmeer (FOTO)

Geschrieben am 03-01-2020

Kiel (ots) - Am Mittwoch, dem 8. Januar 2020 wird das Minenjagdboot "Fulda" um
13 Uhr den Heimathafen Kiel verlassen. Das Boot untersteht in den kommenden
fünfeinhalb Monaten dem Ständigen NATO-Minenabwehrverband SNMCMG2 (Standing NATO
Mine Countermeasures Group 2), den das Bündnis im Mittelmeer und im Schwarzen
Meer einsetzt und der von den NATO-Partnern dauerhaft mit Schiffen und Booten
besetzt wird.

Unter dem Kommando von Kapitänleutnant Mario Bewert (32) macht sich die rund
40-köpfige Besatzung zunächst auf den annähernd zwei Wochen dauernden Transit
und wird sich Mitte Januar dem Verband anschließen. "Die wichtigste Aufgabe am
Anfang wird es sein, dass sich die 'Fulda' schnell in die SNMCMG2 einreiht, um
die Handlungsfähigkeit dieses Verbands als Teil der Eingreifkräfte NATO Response
Force zu beweisen", betont Geschwaderkommandeur Fregattenkapitän Christian
Meister (42). Die SNMCMG2 trainiert alle Aspekte der Minenkampfführung, ist mit
Minenlegern, Minenabwehrfahrzeugen und Führungsschiffen in ständiger
Einsatzbereitschaft.

Das Minenjagdboot "Fulda" hat in den vergangenen Monaten ein forderndes
Einsatzausbildungsprogramm absolviert. Die Besatzung wurde im Oktober durch das
Minenabwehr-Zentrum MOST (Mine Countermeasure Vessels Operational Sea Training)
der belgisch-niederländischen Minenkriegsschule als einsatzklar zertifiziert und
hat zuletzt im November die ABC-Abwehrfähigkeitsüberprüfung in Kiel gemeistert.
Mit der "Fulda" entsendet das 3.Minensuchgeschwader erneut und zuverlässig auf
höchstem Standard ausgebildete Minenjäger zur NATO.

Das Boot mit der Rumpfnummer M1058 ist ein Minenjagdboot der Frankenthal-Klasse.
Diese Einheiten suchen mit Sonaranlagen unter Wasser nach Objekten und können
sie mit ferngelenkten Drohnen identifizieren und zerstören. Wo die Technik an
ihre Grenzen stößt, setzen die Jäger auch Minentaucher ein - beispielsweise in
flachem Wasser, in Häfen, oder dort, wo Minen in der Nähe von Pipelines oder
Unterwasserkabeln liegen. Zum Schutz vor dem Ansprechverhalten von Minen sind
die Boote aus amagnetischem Stahl gefertigt und unterdrücken aktiv die
Magnetfelder, die die eigenen elektronischen Anlagen erzeugen. Außerdem können
sie auf extrem leise Schleichfahrt gehen und geben kaum Unterwasserschall ab.
Die Boote können selbst Seeminen legen, um Wasserstraßen zu sperren oder eigene
Gewässer gegen andere Schiffe zu schützen.

Boot und Besatzung werden für die Dauer des NATO-Deployments dem
Marinehauptquartier Allied Maritime Command in Northwood (Großbritannien)
unterstellt. Sie werden kurz vor der Kieler Woche 2020 in Kiel zurückerwartet.

Hintergrundinformationen

Die NATO unterhält vier ständige maritime Einsatzverbände, die von den
Mitgliedsstaaten mit Schiffen und Booten besetzt werden und gemeinsam mit Luft-
und Landstreitkräften sowie Spezialeinheiten die 2002 aufgestellten
NATO-Eingreifkräfte NATO RESPONSE FORCE bilden.

Die Einheiten in diesen Verbänden haben ein mehrmonatiges Ausbildungsprogramm
absolviert und sind auf hohem Ausrüstungs- und Ausbildungsstand. Sie können nach
entsprechenden NATO- und nationalen Beschlüssen schnell verlegt werden und
stehen für Operationen im Rahmen des Krisenmanagements genauso zur Verfügung wie
für Maßnahmen der kollektiven Verteidigung. Sie unterstehen dem Oberbefehl des
NATO-Befehlshabers in Europa (Supreme Allied Commander Europe, SACEUR). Die NATO
RESPONSE FORCE wurde auf Beschluss der Mitgliedsstaaten 2014 um eine als
"Speerspitze" bekannte VERY HIGH READINESS JOINT TASK FORCE erweitert, zu der
auch die maritimen Einsatzgruppen zählen.

Die Zusammenziehung zu einer NATO RESPONSE FORCE dient außerdem der gemeinsamen
Ausbildung und Qualifizierung, weshalb die Verbände regelmäßig an Manövern unter
NATO-Führung oder auf Einladung einzelner Mitgliedsstaaten teilnehmen. Die
SNMCMG 2 operiert ganzjährig überwiegend im Mittelmeer und angrenzenden
Seegebieten. Der Verband hat den Auftrag, in See in Einsatzbereitschaft zu
stehen und dabei alle Aspekte der Minenkampfführung zu trainieren. Sie
demonstrieren die Entschlossenheit und den Zusammenhalt der Allianz und
vertiefen durch Hafenbesuche und Austauschprogramme die Kooperation mit
Partnerstaaten.

Hinweise für die Presse

Medienvertreter sind zum Pressetermin "NATO-Einsatzverbände - Kieler
Minenjagdboot 'Fulda' bis Sommer ins Mittelmeer" eingeladen. Für die weitere
Planung wird um frühzeitige Anmeldung gebeten.

Termin:

Mittwoch den 8. Januar 2020. Eintreffen bis spätestens 12.15 Uhr. Ein späterer
Einlass ist nicht mehr möglich.

Ort:

Hauptwache Marinestützpunkt Kiel, Schweriner Straße 17a, 24106 Kiel

Programm:

12:40 3. Minensuchgeschwader tritt auf der Pier an
anschl. Verabschiedung durch Kommandeur 3. Minensuchgeschwader

13:00 Auslaufen Minenjagdboot "Fulda"

Anmeldung: Medienvertreter werden gebeten, sich mit dem beiliegenden
Anmeldeformular bis Dienstag, den 7. Januar 2020 um 13 Uhr, beim Presse- und
Informationszentrum unter der Fax-Nummer +49(0)431 71745 1412 oder per E-Mail zu
akkreditieren. Nachmeldungen sind nicht möglich.

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Pressestelle Kiel, Einsatzflottille 1
Tel.: +49 (0)431 71745 1410/1411
E-Mail: markdopizpressestellekiel@bundeswehr.org

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/67428/4482822
OTS: Presse- und Informationszentrum Marine

Original-Content von: Presse- und Informationszentrum Marine, übermittelt durch news aktuell


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