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Deutscher Maschinenbau ist und bleibt auch 2020 im Krisenmodus

Geschrieben am 06-01-2020

Düsseldorf (ots) - PwC Maschinebau-Barometer: Umsatzerwartungen und
Betriebsauslastung auf bisherigem Tiefstand / Investitionsstopp bedroht
Innovationsführerschaft / Kostensenkung im Personalbereich zu erwarten

Die Stimmung im deutschen Maschinenbau ist auf einem neuerlichen Tiefpunkt
angelangt. Und Besserung ist für 2020 nicht in Sicht. Dies geht aus dem
aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor. Ein Novum in der
Geschichte der Erhebung: Erstmals blicken die deutschen Manager offen
pessimistischer auf die deutsche Konjunkturentwicklung als auf die globale (38
Prozent zu 34 Prozent). Noch im Vorquartal hatte dieser Ausblick unter
umgekehrten Vorzeichen gestanden (36 Prozent zu 54 Prozent).

Umsatzerwartungen auf Allzeittief

Die Umsatzprognosen sowohl für die Branche als auch für das eigene Unternehmen
fallen für 2020 negativ aus. Für den Maschinen- und Anlagenbau insgesamt
erwarten die Befragten einen Umsatzrückgang von 4,2 Prozent. Dies ist die
schlechteste Prognose aller bisherigen Erhebungswellen. Erstmals seit Beginn des
Barometers im Jahr 2014 liegt auch die Erwartung der Manager für das jeweils
eigene Unternehmen im Minusbereich: die Befragten rechnen mit 1,2 Prozent
weniger Umsatz in 2020 als im Vorjahr. "Die Sorgen der Branche sind groß",
beobachtet Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries & Innovation
bei PwC. "Jeder dritte Entscheider geht von einer negativen Umsatzentwicklung
des eigenen Unternehmens im kommenden Jahr aus. Die Talsohle der Entwicklung
steht uns noch bevor."

Die Auslastung nimmt spürbar ab

Schmerzhaft zu spüren bekommt die Branche die globale Unsicherheit durch Brexit,
Handelskonflikte, Wirtschaftssanktionen und Krise der deutschen
Automobilindustrie in Form von ausbleibenden Aufträgen. Dies wirkt sich
inzwischen direkt auf die Produktion aus. Die durchschnittliche
Kapazitätsauslastung der befragten Unternehmen bewegt sich inzwischen mit
durchschnittlich 82,7 Prozent auf einem Rekordtiefstwert. Lediglich rund ein
Drittel der Unternehmen arbeitet noch im Bereich der Vollauslastung. Im Schnitt
aller bisherigen Erhebungswellen liegt ihr Anteil mindestens bei der Hälfte der
Befragten. "Die Auftragskrise ist auf dem Shop-Floor angekommen", kommentiert
Gushurst, "Unternehmen drosseln die Produktion und werden perspektivisch
Kostensenkungsprogramme und Restrukturierungen implementieren. Allerdings warne
ich davor, einen unüberlegten Investitionsstopp ins Auge zu fassen." Tatsächlich
beabsichtigt ein nicht unerheblicher Anteil von einem Viertel der Befragten,
ihre Investitionen im ersten Quartal 2020 zu senken - der höchste Wert aller
bisherigen Erhebungswellen.

Kostensenkung und Preiserhöhungen

Weitere Einsparungen werden von immer mehr Entscheidungsträgern erwogen. Zwar
sollen die Gesamtkosten im Großen und Ganzen stabil gehalten werden, jedoch
gerät Bewegung in den Personalkostenbereich. 38 Prozent der Befragten gehen
davon aus, dass die Personalkosten im kommenden Jahr gesenkt werden. Zum
Vergleich: Ende des Vorjahres waren lediglich 14 Prozent dieser Ansicht. Damals
gingen 8 von 10 noch von Mehrausgaben für Personal aus, in diesem Jahr ist es
gerade einmal die Hälfte.

Zudem erweisen sich Energiewende und Klimapaket als zusätzliche Belastungen:
lediglich 4 Prozent rechnen mit sinkenden Energiekosten. Auch die Verkaufspreise
geraten in Bewegung: Seit dem Herbst hat sich der Anteil derjenigen
Maschinenbauer, die ihre Preise erhöhen wollen, von 15 auf 30 Prozent
verdoppelt. "Die Entscheidungsträger im Maschinenbau sind mit steigenden
Energiekosten bei gleichzeitigem Auftragsschwund konfrontiert. Sie haben kein
Interesse oder auch keine Möglichkeit den zusätzlichen Kostendruck von ihren
Kunden an ihre Lieferanten weiterzugeben", resümiert Klaus-Peter Gushurst, "Das
Herunterfahren von Investitionen birgt jedoch Risiken, da dies die
internationale Innovations- und Qualitätsführerschaft der Branche bedrohen
könnte."

Über das PwC Maschinenbau-Barometer:

Das PwC Maschinenbau-Barometer ist das Ergebnis einer vierteljährlichen
Panelbefragung unter Führungskräften des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.
Neben einer Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung spiegelt
die Studie die Unternehmenserwartungen hinsichtlich zentraler Kennzahlen wie
Kosten, Preise und Investitionsvolumina. Zudem werden in jeder Ausgabe
wechselnde Themen vertieft.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/maschinenbau-barometer

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und
wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 276.000 Mitarbeiter in 157 Ländern tragen
hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere
der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter
www.pwc.com/structure.

Pressekontakt:

Sven Humann
PwC Communications
Tel.: 0211 981 2188
E-Mail: sven.humann@pwc.com
www.pwc.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/8664/4484263
OTS: PwC Deutschland

Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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