Kommentar zur Entlastung von Seenotretter Claus-Peter Reisch: Lasst es einfach bleiben
Geschrieben am 07-01-2020 |
Berlin (ots) - Eins zu null für die Seenotretter gegen Behörden. Claus-Peter
Reisch bekam nun vom Gericht bestätigt, dass er nichts falsch machte, als er
Leben rettete. Der nächste Prozess wartet auf ihn, diesmal in Italien, wo es um
viel mehr Geld geht. Trotzdem, dass Reisch freigesprochen wurde, kann man
feiern. Denn das Verfahren sollte vermutlich eine Lektion für Freiwillige
werden, Menschen auf dem Mittelmeer nicht mehr mit eigenen Schiffen zu helfen.
Jetzt ist es eine Lektion für Behörden und Staatsanwälte geworden, die sich
Freiwilligen in den Weg stellen. Immer wieder behindern Behörden in Malta,
Italien und Griechenland Hilfsorganisationen beim Retten. Im Einklang mit
Stimmen aus ganz Europa. Mit überzogenen Dokumentkontrollen, mit
Beschlagnahmungen von Schiffen, in der Hoffnung, zivile Seenotrettung zu
unterbinden. Aber so sehr sie immer wieder versuchen, etwas zu finden, was für
eine Verurteilung reicht, es scheint nicht zu klappen. Freiwillige Seenotretter
sind weder zottelige verpeilte Linke noch Menschenschmuggler. Sie sind
professionell und halten sich akribisch an Vorgaben. Polizei und Politik sollten
aufhören, ihre Zeit darauf zu verschwenden, Helfer*innen zu kriminalisieren. Sie
könnten es einfach bleiben lassen. Es kann doch nicht wahr bleiben, dass zivile
Seenotretter wie Reisch verfolgt werden, während sie es auf sich nehmen, Leichen
zu sehen, Schreie zu hören, auf engstem Raum zu leben und bei alldem kein Geld
zu verdienen.
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