Ein Ort der Zukunft / Kommentar zur Siemensstadt 2.0 von Joachim Fahrun
Geschrieben am 08-01-2020 |
Berlin (ots) - Der Weltkonzern Siemens macht ernst. Die Siemensstadt 2.0. wird
konkret. Aus einem Industrieareal an der Nonnendammallee, das für Jahrzehnte
hinter Zäunen verborgen lag und nur den Mitarbeitern zugänglich war, soll ein
lebendiger Stadtteil entstehen. Mit einer "neuen Berliner Mischung" aus Räumen
zum Arbeiten und Tüfteln, aber eben auch zum Leben, Lernen und Wohlfühlen.
Mit der Präsentation des Siegerentwurfs im städtebaulichen Wettbewerb für die 70
Hektar des Siemens-Campus hat das Projekt einen wichtigen Meilenstein erreicht.
Über Details der Raumaufteilung wird sicherlich weiter diskutiert werden. Auch
die konkrete Gestalt der Gebäude harrt darauf, von Architekten entworfen zu
werden. Aber klar ist: In Siemensstadt entsteht ein komplettes Stadtviertel. Es
ist ein urbanes Quartier, sogar mit einem echten Hochhaus, und kann als solches
Vorbild sein für andere große neue Stadtteile, die in Berlin in den kommenden
Jahren entstehen werden.
Das Campus-Projekt taugt aber vor allem wegen seiner entschlossenen Umsetzung
als Vorbild für andere Projekte in der Stadt. Von den ersten Gesprächen bis zur
Jury-Entscheidung vergingen nur anderthalb Jahre. 2022 sollen die Bauarbeiten
beginnen. Eine solche Dynamik wünschte man sich für andere Bauvorhaben. Da sieht
man, was geht, wenn ein starker Partner mit an Bord ist und Berlins Verwaltung
sich im Wettbewerb mit anderen Standorten befindet. Sich hier behauptet zu
haben, ist ein großer Schritt für Berlins Politik und Administration. Wo einst
der Sohn des Konzerngründers Werner von Siemens auf sumpfigen Wiesen eine Stadt
für Wohnen und Arbeiten ersonnen hatte, wird nun ein Ort der Zukunft errichtet.
Es gibt schlechtere Erzählungen für Berlin und für Siemens.
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