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Mieten im 10-Jahresvergleich: Wohnen in deutschen Großstädten um bis zu 104 Prozent teurer

Geschrieben am 16-01-2020

Nürnberg (ots) - Der 10-Jahresvergleich der Angebotsmieten in Deutschlands
Großstädten von immowelt.de zeigt: In Berlin haben sich die Mieten seit 2009
mehr als verdoppelt: Aktuell kostet der Quadratmeter im Median 11,40 Euro /
München bleibt teuerste Großstadt: Mieten steigen um 61 Prozent auf 17,70 Euro
pro Quadratmeter / Wirtschaftsstarke Regionen wie Nürnberg (+52 Prozent) und
Hannover (+48 Prozent) verzeichnen große Anstiege / Der Osten zwischen Boom und
Stagnation: Leipzig (+42 Prozent) im Aufwind, Rostock (-5 Prozent) mit Rückgang
/ NRW: Große Sprünge in den Rheinmetropolen und in Studentenstädten

Die Mieten in deutschen Großstädten sind in den vergangenen 10 Jahren
überproportional gestiegen. Das belegt eine aktuelle Analyse von immowelt.de.
Während die Inflation bei 14 Prozent lag, sind die Mieten in vielen Großstädten
durch die Decke gegangen. Spitzenreiter ist Berlin, wo sich die Mieten mit einem
Plus von 104 Prozent mehr als verdoppelt haben. Aber auch in München, Hamburg
oder Frankfurt übertrafen die Mieten bei weitem die allgemeine Preissteigerung.
Untersucht wurden die Angebotsmieten von Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) in
80 deutschen Großstädten. In 77 der untersuchten Städte lag die Mietsteigerung
über der Inflation.

Die große Attraktivität, der anhaltend hohe Zuzug und der Mangel an günstigem
Wohnraum haben dafür gesorgt, dass die Preise in Berlin explodiert sind. Vor 10
Jahren zahlten Mieter in der Hauptstadt noch 5,60 Euro pro Quadratmeter, heute
müssen sie bei Neuvermietung im Median mit 11,40 Euro rechnen. Die Politik
reagiert darauf mit dem geplanten Mietendeckel. Damit soll ein Rückgang der
Mieten und eine geringere Belastung der Bevölkerung erreicht werden. Inwiefern
das Gesetz erfolgreich ist, wird sich zeigen.

"Die Attraktivität vieler Großstädte ist ungebrochen und die Mieten steigen. Im
vergangenen Jahrzehnt ist es den Kommunen offensichtlich nicht gelungen, die
richtigen Weichen für mehr bezahlbaren Wohnraum zu stellen", sagt Prof. Dr.
Cai-Nicolas Ziegler, CEO der Immowelt. "Mietpreisbremse und Mietendeckel werden
das Problem nicht lösen - es müssen vielmehr Anreize geschaffen werden, um den
Bau von Wohnungen im preisgünstigen Segment anzukurbeln."

München bleibt mit Abstand teuerste Stadt Deutschlands

Von den Berliner Mieten können Münchner hingegen nur träumen. Die Preise in der
bayerischen Landeshauptstadt befanden sich bereits 2009 auf dem heutigen
Berliner Niveau. In der teuersten deutschen Großstadt sind die Mieten allerdings
um weitere 61 Prozent gestiegen, sodass der mittlere Quadratmeterpreis
inzwischen bei 17,70 Euro liegt. Das ist der absolute Spitzenwert, mit großem
Abstand zu Frankfurt - mit 13,50 Euro die zweitteuerste der untersuchten Städte.
Zwar sind die Löhne in München ebenfalls hoch, sind aber schon vor 10 Jahren den
Mieten enteilt. Diese Situation hat sich durch die weiteren Anstiege nochmal
verschärft.

Metropolregionen im Aufschwung

Die größten Mietsteigerungen verzeichnen wirtschaftsstarke Städte und Regionen.
Neben Frankfurt am Main (+44 Prozent) und Hamburg (+42 Prozent), befindet sich
auch die Metropolregion Nürnberg im Aufschwung. In Nürnberg und Fürth (je +52
Prozent) liegen die Mieten noch unter der 10-Euro-Marke, in Erlangen (+47
Prozent) ist diese bereits überschritten. Die vielfältigen Bildungsmöglichkeiten
und das breite Jobangebot machen das Städtedreieck zunehmend attraktiv - die
stetig steigenden Einwohnerzahlen verdeutlichen das. Ein vergleichbares Bild
zeichnet sich auch in Niedersachsen ab. In Hannover, Göttingen (je +48 Prozent)
und Braunschweig (+43 Prozent) ist Wohnen deutlich teurer geworden. Die Region
fällt durch wirtschaftliche Stärke, eine renommierte Wissenschaftslandschaft und
die Lage an bedeutenden europäischen Verkehrsachsen auf.

Zweitgrößte Steigerung in Heilbronn

Neben den Metropolen haben auch viele kleinere Städte einen wirtschaftlichen
Aufschwung erlebt. Das lockt besonders Studenten und Jobanfänger an. Die erhöhte
Nachfrage führt auch dort zu steigenden Mieten. Bestes Beispiel ist Heilbronn:
Mit einem Plus von 67 Prozent ist dort der Preiszuwachs bei den Angebotsmieten
am zweitgrößten - hinter Berlin. Das liegt an der gestiegenen Nachfrage, aber
auch an zahlreichen Neubauten, die teuer angeboten werden. Mit einem mittleren
Mietpreis von 10,70 Euro ist Heilbronn aber nach wie vor günstiger als das rund
50 Kilometer entfernte Stuttgart (12,70 Euro). Eine ähnliche Entwicklung hat
auch Würzburg (+57 Prozent) durchlaufen. Die ansässige Universität und die
zahlreichen Hochschulen sorgen dafür, dass rund ein Viertel aller Einwohner
Studenten sind. Dies führt zu erhöhtem Druck auf den Mietmarkt.

Geteiltes Bild im Osten und NRW

Während im Osten Deutschlands die Strahlkraft Berlins alles überragt, zeigt sich
ansonsten eine sehr unterschiedliche Entwicklung. Leipzig (+42 Prozent) und
Dresden (+36 Prozent) gewinnen weiterhin an Attraktivität, während in Städten
wie Chemnitz (+11 Prozent) oder Cottbus (+14 Prozent) die Einwohnerzahlen
stagnieren und die Anstiege gerade einmal der Inflation entsprechen. Besonders
junge Erwachsene locken die günstigen Mieten von rund 7 Euro pro Quadratmeter
nach Dresden oder Leipzig. Auch die Berufschancen sind deutlich besser als in
den strukturschwachen Regionen in der Lausitz oder dem Erzgebirge. Die einzige
aller untersuchten Städte mit sinkenden Mieten ist Rostock (-5 Prozent).
Innerhalb der Hansestadt sind die Preisunterschiede enorm: sehr günstige
Plattenbau-Wohnungen am Stadtrand bestimmen den Mietmarkt, teure Neubauten im
Touristenmagnet Warnemünde sind eher selten.

Wie im Osten treffen auch in Nordrhein-Westfalen strukturschwache und
wirtschaftsstarke Städte aufeinander. Die Mieten in Studentenstädte wie Aachen,
Paderborn (je +42 Prozent) und Münster (+40 Prozent) sind stark gestiegen. Auch
die beiden Rheinmetropolen Köln (+34 Prozent) und Düsseldorf (+36 Prozent)
zählen zu den begehrtesten Städten, was Mieten jenseits der 10-Euro-Marke zur
Folge hat. Auf der anderen Seite weisen besonders die Städte im Ruhrgebiet wie
Gelsenkirchen (+19 Prozent), Duisburg (+22 Prozent) oder Hagen (+17 Prozent)
geringere Anstiege auf. Die Mieten bewegen sich aktuell auf niedrigem Niveau bei
circa 6 Euro pro Quadratmeter.

Ausführliche Ergebnisgrafiken und Tabellen zu den 80 untersuchten Städten stehen
hier zum Download bereit: http://ots.de/EOdR8v

Ein druckfähiges Foto von Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler, CEO der Immowelt, steht
hier zur Verfügung: https://www.immowelt-group.com/presse/bilder-und-logos/

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise in den 80 ausgewählten deutschen
Großstädten über 100.000 waren auf immowelt.de inserierte Angebote. Dabei wurden
ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die
Preise geben den Median der jeweils 2009 und 2019 angebotene Mietwohnungen (40
bis 120 Quadratmeter) wieder. Die Mietpreise spiegeln den Median der
Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider. Der Median ist der mittlere Wert der
Angebotspreise.

Pressekontakt:

Immowelt AG
Nordostpark 3-5
90411 Nürnberg

Barbara Schmid
+49 (0)911/520 25-808
presse@immowelt.de

Tim Kempen
+49 (0)911/520 25-808
presse@immowelt.de

www.twitter.com/immowelt
www.facebook.com/immowelt

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/24964/4493427
OTS: Immowelt AG

Original-Content von: Immowelt AG, übermittelt durch news aktuell


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