Ausblick 2020: Deutsche rechnen mit steigenden Temperaturen und schwacher Konjunktur
Geschrieben am 17-01-2020 |
Hamburg (ots) - Fast drei von vier Deutschen (72%) gehen davon aus, dass die
globalen Durchschnittstemperaturen 2020 ansteigen werden. Damit ist das
Fortschreiten der Erderwärmung die Top-Prognose der Deutschen für das
bevorstehende Jahr 2020. Weltweit halten es sogar 77 Prozent aller Befragten für
wahrscheinlich, dass sich der Klimawandel in diesem Jahr weiter verschärfen
wird, so das Ergebnis einer internationalen Studie des Markt- und
Meinungsforschungsinstituts Ipsos.
Prognose Nr. 2: Online wichtiger als TV
Die in Deutschland am zweithäufigsten genannte Prognose für das Jahr 2020
bezieht sich auf die fortschreitende Digitalisierung in der Welt. Beinahe sieben
von zehn Bundesbürgern (69%) sind der Überzeugung, dass die Menschen in diesem
Jahr weltweit mehr Zeit online verbringen werden als mit Fernsehen. Global
gesehen sind sogar fast acht von zehn Befragten (78%) dieser Meinung.
Prognose Nr. 3: Jeder Zweite erwartet Proteste gegen die Regierung
Etwa jeder zweite Befragte (49%) rechnet damit, dass es 2020 in Deutschland
große öffentliche Unruhen wie etwa Demonstrationen oder Aufstände geben wird, um
gegen die Art zu protestieren, wie die Bundesrepublik regiert wird - nur ein
leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (48%). In Chile (82%), Kolumbien (82%)
und Frankreich (79%) sagen sogar rund acht von zehn Personen größere Proteste
gegen die jeweilige Regierung vorher. In Japan (20%) und Singapur (26%)
prognostizieren dagegen nur sehr wenige Menschen öffentliche Unruhen.
Vertrauen in die Wirtschaft sinkt rapide
Die Deutschen blicken im internationalen Vergleich eher pessimistisch in die
Zukunft - vor allem in Bezug auf die Wirtschaft. Nur 37 Prozent der Befragten
sind hierzulande der Überzeugung, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2020
leistungsstärker sein wird als 2019. Ende 2018 glaubte zumindest noch jeder
zweite Deutsche (48%) an eine positive wirtschaftliche Entwicklung, im Jahr
davor waren es sogar sechs von zehn Personen (60%). Nur in wenigen anderen
Ländern schauen die Menschen noch besorgter auf die weltweite
Konjunkturentwicklung - darunter vor allem andere europäische Nationen wie die
Franzosen (26%), Italiener (33%), Briten (35%) und Spanier (35%). In Asien ist
das Vertrauen in eine positive Entwicklung der Weltwirtschaft dagegen besonders
groß, insbesondere in China (84%), Indien (83%) und auf den Philippinen (83%).
Optimismus mit Blick auf die persönliche Zukunft
Deutlich optimistischer sehen die Deutschen auf ihre persönliche Zukunft. Sechs
von zehn Befragten (59%) sind laut eigener Aussage optimistisch, dass 2020 für
sie ein besseres Jahr wird als 2019. Global gesehen sind sogar drei von vier
Personen (75%) der Überzeugung, dass das neue Jahr vor allem Gutes für sie
bereithalten wird. Spitzenreiter im weltweiten Optimismus-Ranking sind die
Filipinos (95%), dicht gefolgt von Indern (92%) und Chinesen (91%). Am
pessimistischsten bezüglich der eigenen Zukunft äußerten sich die Befragten aus
Japan (45%), Frankreich (50%) und Hongkong (54%).
Dr. Robert Grimm, Leiter der Ipsos Sozial- und Politikforschung, sieht in den
Studienergebnissen neue Indizien für ein mögliches künftiges Regierungs-bündnis
nach der GroKo: "Umweltthemen werden auch im Jahr 2020 wieder einen zentralen
Raum in der öffentliche Debatte einnehmen. Die starke Sensibilisierung der
Bevölkerung in Sachen Klima und Umwelt ist ein sicheres Omen dafür, dass sich
die Grünen mit ihrer Agenda in den kommenden 12 Monaten weiter profilieren
können. Andererseits erwarten die Deutschen wenig Positives von der
Weltwirtschaft. Verlangsamtes Wachstum und Stellenabbau haben schon 2019
Schlagzeilen gemacht. Die aktuellen Ipsos Daten deuten darauf hin, dass sich
2020 in der politischen Diskussion ein interessantes Spannungsfeld zwischen
Wirtschaftspolitik und Nachhaltigkeit ergeben könnte. Schauen wir uns die
Kompetenzfelder der Parteien an, so können wir wohlmöglich schon heute die
ideale Koalition für die kommende Bundesregierung vorhersagen."
Methode:
Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos Global Advisor-Studie "Predictions 2020"
und wurden vom 26. November bis zum 06. Dezember 2019 erhoben. Bei der
Online-Umfrage wurden 22.512 Personen im Alter von 16 bis 64 Jahren aus 33
verschiedenen Märkten interviewt.
Zu diesen Märkten gehören Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile,
China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Indien, Israel,
Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Malaysia, Mexiko, Niederlande, Peru,
Philippinen, Polen, Rumänien, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, Singapur,
Spanien, Südafrika, Südkorea, Türkei, Ungarn und die USA.
In Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien,
Italien, Japan, Kanada, Spanien und den USA wurden jeweils etwa 1000 Personen
befragt. In allen anderen Ländern umfasste die Stichprobe etwa 500+ Personen.
Es wurde eine Gewichtung der Daten vorgenommen, um die demografischen Merkmale
auszugleichen und damit sicherzustellen, dass die Stichprobe die aktuellen
offiziellen Strukturdaten der erwachsenen Bevölkerung eines jeden Landes
widerspiegelt. In 17 der 33 untersuchten Märkte ist die Internetdichte groß
genug, um die Stichproben als repräsentativ für die nationale Bevölkerung
anzusehen - darunter auch Deutschland.
In Brasilien, Chile, China, Hongkong, Indien, Malaysia, Mexiko, den
Niederlanden, Peru, den Philippinen, Rumänien, Russland, Saudi-Arabien,
Singapur, Südafrika und der Türkei sollten die Stichproben nicht als
bevölkerungsrepräsentativ angesehen werden. Sie repräsentieren stattdessen den
wohlhabenderen Teil der Bevölkerung, die aufstrebende Mittelklasse. Diese stellt
allerdings eine wesentliche soziale Gruppe dar, wenn es darum geht, diese Länder
verstehen zu lernen.
Wenn die Ergebnisse sich nicht auf 100 aufsummieren, liegt das an Rundungen
durch die computerbasierte Zählung, erlaubte Mehrfachnennungen oder dem
Ausschluss von "weiß nicht/keine Angabe" Nennungen.
Über Ipsos:
Ipsos ist die Nummer 3 weltweit in der Marktforschungsbranche mit mehr als
18.000 Mitarbeitern und starker Präsenz in 90 Ländern. Unsere
Forschungsexperten, Analysten und Wissenschaftler verfügen über das breite
Know-How von Multi-Spezialisten, das tiefe Insights in Handlungen, Meinungen und
Motivationen von Bürgern, Konsumenten, Patienten, Käufern oder Mitarbeitern
ermöglicht. Wir haben die große Bandbreite unserer Lösungsansätze in 18 Service
Lines zusammengefasst und unterstützen damit über 5000 Kunden weltweit.
1975 in Paris gegründet, wird Ipsos bis heute von Forschern geführt. In
Deutschland sind wir mit ca. 700 Mitarbeitern an sechs Standorten präsent:
Hamburg, Mölln, Berlin, Frankfurt, Nürnberg und München. Ipsos ist seit dem 1.
Juli 1999 an der Euronext in Paris notiert. Das Unternehmen ist Teil des SBF 120
und des Mid-60 Index und hat Anspruch auf den Deferred Settlement Service (SRD).
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Pressekontakt:
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