Entwurf zum Leistungssschutzrecht schlimmer als erwartet!
Geschrieben am 19-01-2020 |
Berlin (ots) - Zu dem vom Justizministerium veröffentlichten Entwurf zur
Umsetzung des Leistungsschutzrechts erläutert der Europaabgeordnete der
Piratenpartei Dr. Patrick Breyer: "Falls der jetzt veröffentlichte Entwurf
Gesetz wird, haben sich die schlimmsten Befürchtungen der Gegner des
Leistungsschutzrechts bestätigt: Laut dem realitätsfremden Entwurf soll es nur
noch erlaubt sein, "einzelne Wörter oder sehr kurze Auszüge" frei für die
Vorschau auf Internetseiten zu verwenden. Es liest sich, als wäre der Text
direkt von Lobbyisten geschrieben worden. Denn anders als bei dem bereits
gescheiterten letzten Anlauf soll das Leistungsschutzrecht diesmal nicht nur für
Texte gelten sondern auch für Vorschaubilder und Videos. Ein Vorschaubild im
Format 128x128 und ein Video von bis zu drei Sekunden in Zeiten, in denen
hochauflösende Bilder und Videos der Standard sind, ist wohl als schlechter
Scherz zu verstehen.
Die Verleger, die jahrelang die Digitalisierung verschlafen haben und es bis
heute nicht schaffen, ihre Angebote über zeitgemäße Verkaufsmodelle zu
vertreiben, wollen das Internet als Konkurrenz für ihre auf Papier gedruckten
Erzeugnisse ausschalten. Eine Regierung, die solche Gesetze zum Schaden von
Millionen Nutzern voran treibt, muss sich nicht wundern, wenn Deutschland als
Standort für Unternehmen im digitalen Bereich immer unattraktiver wird.
Die Parteien im Bundestag müssen sich jetzt sehr gut überlegen, ob sie auf der
Seite der Nutzer - und damit einem Großteil der Wähler - stehen oder auf der
Seite von ein paar Verlegern und deren Profit. Für uns Piraten ist die
Entscheidung klar: Wir stehen an der Seite der Nutzer zugunsten der
Digitalisierung. Letztes Jahr waren bereits zehntausende auf der Straße, um
gegen dieses Gesetzesvorhaben zu demonstrieren. Die Nachricht ist aber
anscheinend noch nicht bei der Bundesregierung angekommen."
Das Leistungsschutzrecht als Maßnahme zur Rettung der klassischen
Geschäftsmodelle der Verleger ist in Deutschland bereits einmal gescheitert.
Google hat, wie zu erwarten war, Presseerzeugnisse, die auf ihrem
Leistungsschutzrecht bestanden, aus ihrer Suchmaschine entfernt, was zu einem
massiven Einbruch der Zugriffe führt. Anstatt aus diesem Fehlschlag zu lernen,
wurde das Leistungsschutzrecht zusammen mit anderen Maßnahmen auf europäischer
Ebene umgesetzt. Schon im letzten Jahr bei den #saveyourinternet Protesten war
das Leistungsschutzrecht neben den Uploadfiltern einer der wichtigsten
Kritikpunkte. Auch Dr. Patrick Breyer hat 2019 an den Protesten teil genommen.
Quellen/Fußnoten:
[1] Entwurf des Justizministeriums http://ots.de/QJlt8w
Pressekontakt:
Bundespressestelle Bundesgeschäftsstelle,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Piratenpartei Deutschland
Pflugstraße 9A | 10115 Berlin
E-Mail: presse@piratenpartei.de
Web: www.piratenpartei.de/presse
Telefon: 030 / 60 98 97 510 Fax: 030 / 60 98 97 519
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/76876/4495890
OTS: Piratenpartei Deutschland
Original-Content von: Piratenpartei Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
718083
weitere Artikel:
- 27.000 Menschen für die enkeltaugliche Landwirtschaft Berlin (ots) - Bauernhöfe unterstützen, Insektensterben stoppen und konsequenten
Klimaschutz - das fordern 27.000 Menschen heute bei der "Wir haben es
satt!"-Demonstration zum Auftakt der "Grünen Woche" in Berlin. "Wir haben die
Alibi-Politik des Agrarministeriums gehörig satt!", sagt Bündnis-Sprecherin
Saskia Richartz. Die Bundesregierung trägt die Verantwortung für das Höfesterben
und den Frust auf dem Land. Seit 2005, als Angela Merkel Kanzlerin wurde,
mussten 130.000 Höfe schließen - im Schnitt gab ein Familienbetrieb pro Stunde mehr...
- Düsseldorfer OB fordert Meldepflicht für Airbnb - "Zweckentfremdung von Wohnraum Einhalt gebieten" Köln (ots) - Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hat eine
Meldepflicht für Ferienwohnungsportale wie Airbnb gefordert, um besser gegen die
Zweckentfremdung von Wohnraum vorzugehen. Die Plattformbetreiber sollten
darüber Auskunft geben müssen, "wie oft und für welche Zeiträume die Vermietung
einer bestimmten Wohnung vermittelt wurde", schreibt Geisel in einem Gastbeitrag
für den "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). "Nur dann wird es möglich
sein, mit vertretbarem Aufwand der Zweckentfremdung von Wohnraum Einhalt mehr...
- Notrufe nur im Nachbarort - Wie Dörfern der Saft abgedreht wird Stuttgart/Kaisersbach/Alfdorf (ots) - Im Raum Stuttgart leiden die Teilorte von
Kaisersbach und Alfdorf schon lange unter chronischer Unterversorgung mit
Internet. Sowohl beim stationären, als auch beim mobilen Internetzugang bestehen
gravierende Mängel. [1] Medienberichten lässt sich jetzt entnehmen, dass einige
Höfe keinerlei Anbindung mehr an das Telefonnetz haben. Schuld daran sei laut
Angaben der Bürger die Umstellung der Anschlüsse von Analog- auf
Digital-Technik. Ein Mobilfunknetz ist in diesen Gegenden schlicht nicht
vorhanden. mehr...
- SPD-Vize Klara Geywitz beklagt unfairen Umgang der Medien mit Saskia Esken: "Weil sie eine Frau ist, wird sie negativer beurteilt als Norbert Walter-Borjans. Das ist unfair." Berlin (ots) - Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Klara Geywitz hat die neuen
Parteichefs Klara Geywitz und Norbert Walter-Borjans gegen Kritik in Schutz
genommen. "Die Häme, mit der manche Journalisten den neuen Vorsitzenden
begegnen, finde ich befremdlich", sagte Geywitz dem in Berlin erscheinenden
TageSspiegel.
Online unter: https://www.tagesspiegel.de/politik/spd-vize-klara-geywitz-weil-sa
skia-esken-eine-frau-ist-wird-sie-negativer-beurteilt/25449138.html
Dr. Christian Böhme
Der Tagesspiegel Newsroom/Koordinator Außenpolitik mehr...
- zur CDU Halle (ots) - Die K-Frage, die leidige Frage nach der Kanzlerkandidatur, soll
der Z-Frage weichen. Es ist kein ungeschickter Versuch. Funktionieren wird das
allerdings nur, wenn sich herumspricht, dass das Z nicht für Zoff oder Zaudern
stehen soll, sondern für Zukunft. Dafür braucht es schon noch ein bisschen mehr
als einen Buchstaben. Mit Inhalten hat die CDU den bislang nicht versehen -
lediglich mit der Ankündigung, dass es sie demnächst mal geben soll. Annegret
Kramp-Karrenbauers Auftritt bei der Klausur war einer des Abwartens mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|