"Heimfinder wird Erwartungen der Pflegebedürftigen leider enttäuschen" / bpa fordert Absicherung und Ausbau von Pflegeheimplätzen im Land
Geschrieben am 21-01-2020 |
Düsseldorf (ots) - Nach Ansicht des Bundesverbands privater Anbieter sozialer
Dienste e.V. (bpa) wird der neue "Heimfinder" in Nordrhein-Westfalen (NRW)
lediglich versorgungspolitische Probleme offenbaren: "Aufgrund von schlechten
Finanzierungsbedingungen und der zunehmenden Zahl pflegebedürftiger Menschen
wird es zunehmend schwieriger, einen Platz in einem Pflegeheim zu finden, und
die Wartelisten werden immer länger. Vor diesem Hintergrund wird der
,Heimfinder' in NRW bedauerlicherweise die Erwartungen der Pflegebedürftigen und
ihrer Angehörigen enttäuschen", so der Landesvorsitzende des Bundesverbandes
privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in NRW, Christof Beckmann, der
hinzufügt: "Er wird dokumentieren, welche versorgungspolitischen Probleme wir im
Land in der Pflege haben, und zu weiterem Bürokratieaufbau bei den
Pflegeeinrichtungen führen, die nun täglich melden müssen, dass sie über keinen
belegbaren Pflegeplatz verfügen", so Beckmann weiter.
Ursache dieser Entwicklung seien schlechtere Finanzierungsbedingungen der
Pflegeeinrichtungen, die Neubaumaßnahmen behinderten und den aktuellen Bestand
der gut 170.000 Pflegeplätze im Land gefährdeten. Allein im kommenden Jahr
drohten vielen Pflegeheimen Kürzungen der Investitionskosten um bis zu 30
Prozent, und viele Betreiber mit gemieteten Pflegeimmobilien könnten ihren
Mietverpflichtungen gegenüber ihren Vermietern nicht mehr nachkommen. "Trotz der
Rekordzahlen bei den Beschäftigten in der Altenpflege wachsen die
Versorgungslücken mit Blick auf die stark steigende Zahl pflegebedürftiger
Menschen", erläutert Beckmann.
Um Pflegebedürftige und ihren Angehörigen wirksam zu unterstützen und zu
entlasten, dürften die bestehenden Pflegeplätze im Land in keinem Fall gefährdet
werden. Darüber hinaus müssten neue Plätze in ausreichendem Umfang entstehen.
Dazu bedarf es nach Auffassung des bpa vertrauensbildender Maßnahmen der
Politik, die Pflegeeinrichtungen im Bestand in ihrer wirtschaftlichen
Zukunftsfähigkeit absichern und zusätzliches Engagement privater Investoren und
Pflegeunternehmen fördern.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr
als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.700 in
Nordrhein-Westfalen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer
Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und
(teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe
in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen
die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000
Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch
www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische
Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Norbert Grote, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle,
Tel.: 0211/311 39 30, www.bpa.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/17920/4498304
OTS: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Original-Content von: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., übermittelt durch news aktuell
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