Istanbuls Bürgermeister Imamoglu im stern: Deutschland sollte sich mehr für die Demokratie in der Türkei einsetzen
Geschrieben am 23-01-2020 |
Hamburg (ots) - Vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim türkischen
Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat sich dessen wichtigster Gegner für ein
besseres deutsch-türkisches Verhältnis ausgesprochen. "Die Türkei und
Deutschland müssen einen gemeinsamen Weg gehen", sagt Ekrem Imamoglu, der
Oberbürgermeister von Istanbul, im Gespräch mit dem Hamburger Magazin stern.
"Was in Europa passiert, beeinflusst die Türkei und andersherum genauso. Wir
sind miteinander verbunden." Er wünsche sich, dass Deutschland sich für die
türkische Demokratie stark mache, sagt Imamoglu. Als "befreundetes Land" habe es
das Recht dazu. Gäbe es in Deutschland solche Probleme, würde er das "ebenso zur
Sprache bringen".
Imamoglu ist der erste Oppositionspolitiker in dem Amt seit 25 Jahren. Nachdem
ihm sein erster Wahlsieg aberkannt worden war, gewann Imamoglu auch die Neuwahl
mit deutlichem Vorsprung. Seitdem gilt er als möglicher Herausforderer von
Präsident Erdogan bei der nächsten Präsidentschaftswahl. In einer aktuellen
Umfrage liegt er fünf Prozentpunkte vor dem Amtsinhaber.
Seine Wahl sei ein Signal gewesen, dass das türkische Volk einen Wandel wolle.
"Ich denke, dass die Regierung bei der nächsten Wahl wechseln wird", so Imamoglu
im stern. "Wir werden das schaffen." Ob er selbst antreten wird, ließ er offen.
Er fokussiere sich auf seine jetzige Aufgabe. Allerdings deutet er an, dass der
nächste Präsident nicht in den von Erdogan erbauten Palast einziehen soll: "Das
Gebäude braucht eine bessere Verwendung."
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern frei zur
Veröffentlichung.
Pressekontakt:
Sabine Grüngreiff, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation,
Telefon: 040 - 3703 2468, E-Mail: gruengreiff.sabine@guj.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6329/4500677
OTS: Gruner+Jahr, STERN
Original-Content von: Gruner+Jahr, STERN, übermittelt durch news aktuell
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