Streit um Steuersätze: DGB drängt auf Entlastungen für Millionen Arbeitnehmer
Geschrieben am 24-01-2020 |
Osnabrück (ots) - Streit um Steuersätze: DGB drängt auf Entlastungen für
Millionen Arbeitnehmer
Körzell: 95 Prozent der Haushalte können profitieren - "Nicht Unternehmen Geld
hinterherschmeißen"
Osnabrück. Angesichts hoher steuerlicher Belastungen für Millionen von
Beschäftigten drängt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Bundesregierung,
gezielt Arbeitnehmer und nicht Unternehmen zu entlasten. DGB-Vorstand Stefan
Körzell sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Beschäftigte mit kleinen und
mittleren Einkommen sollten weniger Steuern zahlen." Das so frei werdende Geld
fließe direkt in den Konsum und stärke damit die Binnenkonjunktur. Hier die
Einkommensteuer in den Blick zu nehmen sei besser, "als Unternehmen das Geld
hinterherzuschmeißen". Der Gewerkschafter warnte: "Eine Senkung der
Unternehmensteuer würde verpuffen, weil damit lediglich hohe
Gewinnausschüttungen und Aktienrückkäufe zur Kurspflege getätigt werden. So
zeigt es die Erfahrung."
Nach den Worten von Körzell könnten mehr als 95 Prozent aller Haushalte bei der
Einkommensteuer entlastet werden. Gleichzeitig sei es möglich, die dringend
notwendigen Aufgaben der öffentlichen Hand zu finanzieren. "Wir wollen einen
handlungsfähigen Staat und mehr Steuergerechtigkeit", sagte der Gewerkschafter
und forderte: "Reiche müssen mehr zum Gemeinwesen beitragen." Hier sei die
Koalition am Zug.
Körzell kritisierte, der Spitzensteuersatz von 42 Prozent greife derzeit bereits
ab einem zu versteuernden Einkommen von 57.000 Euro. Er betreffe damit nicht nur
Spitzenverdiener. Gleichzeitig sei der aktuelle Spitzensteuersatz gegenüber 53
Prozent Ende der 1990er-Jahre relativ gering. Der Steuersatz müsse deshalb "im
Sinne einer leistungsgerechten Besteuerung erhöht werden und erst bei einem
deutlich höheren Einkommen ansetzen".
Die DGB-Vorschläge im Einzelnen: Der Spitzensteuersatz wird von 42 auf 49
Prozent angehoben, greift aber künftig erst ab einem zu versteuernden Einkommen
von 74.500 Euro. Die sogenannte Reichensteuer soll weiterhin drei Prozentpunkte
über dem Spitzensteuersatz liegen, aber künftig bereits ab einem Einkommen von
125.000 (bisher 270.000) Euro greifen. Zudem verlangt der DGB, den
Grundfreibetrag deutlich von 9408 auf 2000 Euro zu erhöhen. Von dieser Grenze an
soll ein Steuersatz von 22 Prozent gelten und linear- progressiv bis zum
Spitzensteuersatz steigen. Hintergrund: Mehr als 3,5 Millionen Bundesbürger
waren 2015 vom Spitzensteuersatz betroffen, Tendenz stark steigend: Für 2018
geht die Bundesregierung bereits von mehr als vier Millionen
Spitzensteuersatz-Zahlern aus. Den Spitzensteuersatz zahlten nach Auskunft der
Bundesregierung 2015 auch 1,7 Millionen Arbeitnehmer, die nicht viel mehr als
5000 bis 7000 Euro brutto verdienten.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4500994
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
718757
weitere Artikel:
- Saudische Unterstützung steigert Aktivität des Hafens von Aden Aden, Jemen (ots/PRNewswire) - Der Hafen von Aden verzeichnete 2019 ein
Rekordjahr und sah die größte Steigerung des Volumens entladener Fracht seiner
Geschichte. Die saudischen Kräne für den Hafen trugen signifikant zu diesem
höheren Volumen bei Hilfsgütern und Importen bei.
Abdullah Al-Sharafi, Direktor für Information der jemenitischen Hafenbehörde,
bestätigte eine Steigerung entladener Güter um 14 % im Vergleich zu 2018, neben
einer Steigerung der umgeschlagenen Container um 17 %. Abdullah Al-Sharafi
sagte, dass der Hafen im mehr...
- Persistent Systems und ValidSoft präsentieren neue sichere Lösung zur Stimmauthentifizierung für Banken und Kreditgenossenschaften Herndon, Virginia, Pune, Indien, und Santa Clara, Kalifornien (ots/PRNewswire) -
Persistent Systems (https://www.persistent.com/) und ValidSoft
(http://www.validsoft.com/) haben gemeinsam eine sichere Lösung zur digitalen
Stimmauthentifizierung für die kontinuierliche Nutzervalidierung entwickelt, die
sich mit Persistents Bankenlösungen integrieren lässt. Persistent wird
ValidSofts Precision Voice Biometrics(TM) in seine Persistent Digital Bank
Solution(TM) (https://www.persistent.com/digital-credit-union-solution/)
integrieren, um mehr...
- ZTE und MTN nehmen erstes 5G SA-Netz in Ostafrika in Betrieb Shenzhen, China (ots/PRNewswire) - ZTE Corporation, ein international führender
Anbieter von Lösungen für die Telekommunikationsbranche sowie für Unternehmens-
und Privatkunden im Bereich mobiles Internet, gibt heute bekannt, dass ZTE und
MTN Uganda gemeinsam das erste 5G SA-Netz in Ostafrika in Betrieb genommen
haben. Bei einer Feier unter dem Motto "Gemeinsam die Zukunft erleben" in Nyonyi
Garden (Kampala, Uganda) wurden 5G-Anwendungsbeispiele gezeigt.
ZTE und MTN Uganda präsentierten ein schnelles 5G SA-Netz unter der
Frequenzbandbreite mehr...
- Kommunaler RWE-Aktionär legt Konzern Klage gegen Kohleausstieg nahe Essen (ots) - Der größte kommunale RWE-Aktionär, die Dortmunder Stadtwerke, legt
der Konzernleitung eine Klage gegen den geplanten Ausstieg aus der
Kohleverstromung nahe. "Ich erwarte, dass der RWE-Vorstand im Falle einer
Zwangsabschaltung von Steinkohlekraftwerken klagen wird", sagte Guntram Pehlke,
der Chef der Dortmunder Stadtwerke DSW21, der in Essen erscheinenden
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagausgabe). "Nur so wird das
Management seiner Verantwortung gegenüber den Aktionären gerecht", fügte Pehlke
hinzu. Die Pläne mehr...
- Statista & stern: CHECK24 gehört zu Deutschlands besten Arbeitgebern München (ots) - CHECK24 gehört auch in diesem Jahr zur Top Ten der besten
Arbeitgeber Deutschlands im Bereich Internet. Das Münchner Vergleichsportal
belegt den siebten Platz und lässt namhafte Firmen hinter sich wie Zalando,
Stepstone und CTS Eventim. Das ermittelte das Hamburger Magazin stern in
Kooperation mit dem Statistikportal Statista in der bisher größten Befragung
dieser Art.*
Für das Ranking untersuchte stern über Online-Befragungen mehr als 45.000
Beschäftigte aus 24 Branchen. In die Gesamtwertung flossen 2.500 Unternehmen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|