EANS-News: Semperit AG Holding / Semperit fokussiert auf Industriegummi und trennt sich vom Medizingeschäft
Geschrieben am 28-01-2020 |
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Strategische Unternehmensentscheidungen
Wien -
* Transformation zum Industriegummi-Spezialisten
* Trennung vom Medizingeschäft beschlossen
* Größte strategische Grundsatzentscheidung der letzten Jahrzehnte soll
Zukunftsfähigkeit und höhere Rentabilität der Semperit-Gruppe sichern
* Klares Standortbekenntnis zu Wimpassing
* Wachstumsstrategie "SemperGrowth200" folgt auf weitgehend erfolgreiche
Restrukturierung des Industriesektors
Wien, Österreich, 28 Jänner 2020 - Im Rahmen ihrer strategischen Neuausrichtung
wird sich die Semperit-Gruppe künftig auf die erkennbaren Potenziale im Sektor
Industrie konzentrieren und die Transformation zum Industriegummi-Spezialisten
vollziehen. Als Konsequenz haben der Vorstand und der Aufsichtsrat beschlossen,
sich vom Medizingeschäft zu trennen: "Wir haben die größte strategische
Grundsatzentscheidung der letzten Jahrzehnte sehr bewusst getroffen: Sie soll
die Zukunftsfähigkeit und höhere Rentabilität der Semperit-Gruppe sicherstellen.
Die Zukunft von Semperit liegt ganz klar im Sektor Industrie", sagt Dr. Martin
Füllenbach, Vorsitzender des Vorstands der Semperit AG Holding und fährt fort:
"Wenngleich wir die operativen Kennzahlen bei Sempermed ab dem zweiten Quartal
2019 klar verbessern konnten, sehen wir uns im Sektor Medizin einer drastisch
verschärften Wettbewerbsdynamik gegenüber; der kapazitätsseitige Abstand zu den
Marktführern wird immer größer. Daher sind wir fest davon überzeugt, dass unser
Medizingeschäft durch andere Eigentümer besser fortgeführt und entwickelt werden
kann."
Der Entscheidung ging die Prüfung verschiedener Alternativen voraus; diese
beinhaltete auch die nun beschlossene Trennung vom Medizingeschäft im Ganzen
oder in Teilen. Der Fortbetrieb des Medizingeschäftes würde angesichts des
überaus dynamischen Wettbewerbsumfelds hohe Investitionen erfordern: Einzelne
Wettbewerber investieren bis zu 20 Prozent ihres Jahresumsatzes in
Kapazitätserweiterung und Automatisierung. Das Wettbewerbsumfeld führte zum 30.
September 2019 zur Identifikation eines Wertminderungsbedarfs in Höhe von EUR
46,8 Mio.
Der Vorstand der Semperit AG Holding sieht auf Basis eines stärkeren Fokus auf
den Industriesektor ein höheres Ertrags- und Rentabilitätspotenzial im Vergleich
zur Fortführung der beiden Sektoren mit erhöhtem Investitionsbedarf: Den Sektor
Industrie kennzeichnen eine deutlich höhere Rentabilität, eine erfolgreichere
Performance und die Möglichkeit zur technologischen Differenzierung in
regionalen und anwendungsbezogenen Nischen.
"Klare Priorität hat ein Gesamtverkauf der Medizinsparte, den wir eingehend und
ausführlich evaluieren werden", sagt Füllenbach. "Gemäß der sehr bewährten
Kultur in der beinahe 200-jährigen Unternehmensgeschichte von Semperit werden
wir in diesem Zusammenhang rechtzeitig Gespräche mit den Arbeitnehmer-Vertretern
aufnehmen. Ziel muss es in den kommenden Monaten sein, bestmögliche
Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Sempermed-Mitarbeitern eine
Zukunftsperspektive zu geben." Mögliche Restrukturierungskosten werden sich erst
aus der konkreten Transaktionsstruktur ableiten und sind somit noch nicht
bezifferbar.
Standortgarantie und Aufwertung für Stammwerk Wimpassing
Die Trennung vom Medizingeschäft betrifft alle Sempermed-Standorte und damit
auch die Produktion von Operationshandschuhen, die einen Teilbereich des
niederösterreichischen Semperit-Stammwerks Wimpassing ausmacht. Wimpassing ist
aber in erster Linie Standort der Industriesegmente Semperform und Semperflex
und steuert auch gruppenweite Schlüsselbereiche wie die Forschung & Entwicklung
oder Mixing.
"Unser Stammwerk Wimpassing bleibt als Teil der Semperit-Gruppe zweifellos
erhalten", so Füllenbach, der den heimischen Produktionsstandort weiter
aufwerten möchte. "Vor dem Hintergrund der Eintrübung der konjunkturellen
Rahmenbedingungen arbeiten wir derzeit an einem neuen Standortkonzept."
Wimpassing soll künftig nicht nur wegen seiner historischen Bedeutung, sondern
auch im Lichte der noch stärker zu akzentuierenden technologischen
Differenzierung der Semperit-Produkte eine konzernweit noch größere Bedeutung
erfahren.
SemperGrowth200: Von der Restrukturierung zur Wachstumsstrategie
Nachdem der Vorstand die Restrukturierung des Industriesektors weitgehend
erfolgreich abgeschlossen und dessen Profitabilität deutlich gesteigert hat,
wird die Semperit-Gruppe im Rahmen ihrer strategischen Neuausrichtung mit voller
Kraft und Fokussierung zum Industriegummi-Spezialisten transformiert: Die
Potenziale im Industriesektor sollen künftig durch eine deutliche Erhöhung der
Kundennähe, eine marktorientiertere Ausrichtung der Gesamtorganisation und
verstärkte Anwendungsfokussierung besser genutzt werden. Ziel ist es, bestehende
und zukünftige Märkte schneller und effektiver bedienen zu können.
Wichtige strukturelle Weichenstellungen hierfür wurden durch die Organisation
des Sektors Industrie in vier statt drei Segmenten (Semperflex, Semperform,
Semperseal, Sempertrans) und den ersten Schritt zur regionalen Entwicklung
außereuropäischer Kernmärkte über eine Fertigungsexpansion und regionale
Vertriebsorganisation in Nordamerika geschaffen. Mit dem Ziel, neue
Wachstumsregionen, -industrien und Anwendungsmöglichkeiten zu identifizieren und
zu erschließen sowie insbesondere segmentübergreifende Absatzchancen zu nutzen,
hat die neue Organisationseinheit Customer Excellence Center (CEC) im vierten
Quartal 2019 ihre Tätigkeit aufgenommen.
Basierend auf ihrem starken Material- und Prozesswissen wird sich die Semperit-
Gruppe künftig verstärkt auch auf ihr Anwendungswissen konzentrieren. Das seit
vielen Jahrzehnten vorhandene chemische und prozessorientierte Grundlagenwissen
soll künftig maßgeblicher für die Entwicklung neuer Produkte genutzt werden.
Einen klaren Schwerpunkt der neuen Industrie-Strategie bildet das Thema
Innovation und Digitalisierung: "Unser Werkstoff Gummi muss sich den
Anforderungen der Industrie 4.0 stellen und digitale Funktionalitäten
mitliefern", sagt Füllenbach.
Bis Ende 2024 - das 200. Jahr in der Unternehmensgeschichte - soll Semperit
durch organische Wachstumsschritte und eine klare M&A-Strategie wieder auf
deutlich mehr Umsatzvolumen anwachsen. Begleitet wird die strategische
Neuausrichtung durch die Modernisierung des Unternehmensauftritts, der den
fortschreitenden Wandel der Semperit-Gruppe stärker transportieren und
visualisieren soll.
Im Zusammenhang mit der Fokussierung auf den Industriesektor legt Semperit die
zu Beginn des Restrukturierungsprozesses definierte Zielsetzung (bisher: EBITDA-
Marge von rund 10 Prozent ab Ende 2020) neu fest und strebt bis Ende 2024 eine
EBITDA-Marge von rund 13 Prozent an.
Rückfragehinweis:
Monika Riedel
Director Group Brand Management, Corporate Spokesperson
+43 676 8715 8620
monika.riedel@semperitgroup.com
Judit Helenyi
Director Investor Relations
+43 676 8715 8310
judit.helenyi@semperitgroup.com
www.semperitgroup.com
Ende der Mitteilung euro adhoc
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A-1030 Wien
Telefon: +43 1 79 777-310
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