Landwirtschaftsministerium scheitert erneut mit Düngeverordnung vor EU-Kommission: Deutsche Umwelthilfe kritisiert jahrelanges Verschleppen notwendiger Reformen
Geschrieben am 28-01-2020 |
Berlin (ots) - Die Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission lehnt die
von der Bundesregierung vorgelegten Novelle zur Düngeverordnung erneut ab. Bis
April 2020 muss die Bundesregierung eine akzeptable Novelle vorlegen, um
Strafzahlungen zu vermeiden. Es kommentiert Sascha Müller-Kraenner,
Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH):
"Die EU-Kommission stellt der Bundesregierung mit der erneuten Ablehnung der
vorgeschlagenen Änderung der Düngeverordnung ein vernichtendes Urteil aus. Durch
die wiederholt halbgaren Vorschläge bringt die Bundesregierung die Landwirte in
eine immer schwierigere Lage. Was die Landwirte brauchen, ist
Planungssicherheit. Mit dieser Verschleppungstaktik wird die Situation für die
Landwirte kurz vor Beginn der jährlichen Düngeperiode immer prekärer. Das
Landwirtschaftsministerium muss nun einen Gang hochschalten und eine
ausreichende Verordnung vorlegen, um die Gewässer vor übermäßigen
Nitrat-Einträgen zu schützen."
Umweltverbände hatten bereits im Rahmen einer Stellungnahme Kritik am
Referentenentwurf geübt: Die in der geplanten neuen Düngeverordnung enthaltenen
Maßnahmen werden nicht ausreichen, um die Gewässer vor übermäßigen
Nitrat-Einträgen zu schützen. Die wesentlichen Kritikpunkte der Kommission sind
die nur teilweise Berücksichtigung belasteter Nitratmessstellen durch die
ausgewiesenen roten Gebiete sowie mangelhafte Regelungen für Düngung auf
gefrorenem Boden. Die Umweltverbände haben zusätzlich die Nicht-Einführung der
seit langem geforderten verbindlichen, vollständigen Stoffstrombilanz auf
betrieblicher Ebene kritisiert. Auch Ausnahmetatbestände sind nicht mehr
tragbar, sind aber dennoch weiterhin Bestand der geplanten Düngeverordnung.
Die neue Düngeverordnung unter Federführung von Landwirtschaftsministerin Julia
Klöckner soll ab April 2020 in Kraft treten. Aus Sicht der DUH hat das
zuständige Ministerium über Jahre das Nitrat-Problem nicht ernst genommen.
Bereits seit 2013 läuft ein Vertragsverletzungsverfahren wegen Nicht-Einhaltung
der EU Nitrat-Richtlinie gegen Deutschland.
Die DUH hatte im November 2019 Klage in dem mit Nitrat stark belasteten
Ems-Gebiet eingereicht. Gemäß EU-Recht müssen Niedersachsen und
Nordrhein-Westfalen dafür sorgen, dass sich der desolate Zustand der
Grundwasserkörper in dem Gebiet verbessert. Das Einhalten des Nitrat-Grenzwerts
von 50 mg Nitrat/ Liter im Grundwasser ist zum Schutz des Trinkwassers zwingend
nötig.
Links:
Stellungnahme der Verbände zur Düngeverordnung: http://l.duh.de/8lf2k
Mehr Informationen zur DUH-Klage im Ems-Gebiet: http://l.duh.de/d082i
Mehr zur Arbeit der DUH im Bereich Nitrat und Landwirtschaft:
https://www.duh.de/themen/natur/planetare-grenzen/nitrat/
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de , www.twitter.com/umwelthilfe , www.facebook.com/umwelthilfe ,
www.instagram.com/umwelthilfe
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/22521/4504711
OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
719183
weitere Artikel:
- Bundesregierung erhöht Wachstumsprognose auf 1,1 Prozent Düsseldorf (ots) - Die Bundesregierung wird ihre Wachstumsprognose für das
laufende Jahr leicht um 0,1 Prozentpunkt auf 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr
anheben. Das erfuhr die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Mittwoch) aus
Koalitionskreisen. Eine Staatssekretärsrunde habe sich am Montag abschließend
auf diesen Wert geeinigt. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) legt
den entsprechenden Jahreswirtschaftsbericht 2020 am Mittwoch dem Bundeskabinett
vor. Die Zahl der Beschäftigten werde auf 45,4 Millionen und damit um rund
400.000 mehr...
- Bayernpartei: Bargeld muss endlich Verfassungsrang erhalten München (ots) - Nach Presseberichten plant die EU-Kommission die Abschaffung der
Ein- und Zwei-Euro-Cent-Münzen. Nachdem man also seit einiger Zeit bereits die
größte Euro-Stückelung, also den 500-Euro-Schein, mit fadenscheinigen Argumenten
aus dem Verkehr zieht, indem man ihn nicht mehr nachdruckt, wird nun die Kerze
auch auf der anderen Seite angezündet.
Für die Bayernpartei ist dies ein durchsichtiges Manöver und das Endziel ist
klar: Abschaffung des Bargelds und damit der gläserne und vor allem jederzeit zu
enteignende Bürger. Denn mehr...
- Schön: Ja zur Forderung nach einem "Pakt gegen sexuellen Missbrauch" Berlin (ots) - Bessere Prävention - auch gegen sexuelle peer2peer-Gewalt
Am heutigen Dienstag hat der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen
Kindesmissbrauchs (UBSKM) einen Pakt gegen sexuellen Missbrauch gefordert. Dazu
erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Nadine
Schön:
"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützt die Forderung des UBSKM nach einem
'Pakt gegen sexuellen Missbrauch'. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass
sexueller Missbrauch zum Grundrisiko einer Kindheit in Deutschland mehr...
- Wieder tote Schafe durch Wolfsriss - AfD auf Seite der Bauern Stuttgart (ots) - Am Wochenende sind in Wildbad wieder sieben Schafe
höchstwahrscheinlich von einem Wolf gerissen worden. Dazu erklärt Udo Stein,
agrar- und jagdpolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion: "Wir fordern seit
über vier Jahren, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. In Deutschland und in den
Nachbarländern leben genug Wölfe, in Ostdeutschland ist die Wolfsdichte
stellenweise höher als in der Wildnis Skandinaviens", so Stein.
Romantisch verklärter Naturschutz der Städter
Wenn selbst der CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann mehr...
- Gauland: Linksextremismus entschlossen bekämpfen Berlin (ots) - Am Wochenende ist es in Leipzig erneut zu einer gewalttätigen
Demonstration von Linksextremisten gekommen. Zudem verübten mutmaßlich
linksextremistische Täter in Kiel einen Brandanschlag auf das Büro eines
Wohnungsunternehmens.
Dazu teilt der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Alexander
Gauland, mit:
"Leipzig entwickelt sich immer mehr zur Hauptstadt des Linksextremismus in
Deutschland. Zu lange haben die politisch Verantwortlichen dabei zugesehen, wie
sich ein ganzer Stadtteil zu einem Rückzugsraum mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|