In der Werkstatt, Kommentar zu SAP von Sebastian Schmid
Geschrieben am 28-01-2020 |
Frankfurt (ots) - Eine strategische Neuausrichtung von SAP dürfen Investoren mit
der neuen Doppelspitze nicht erwarten. Das haben die Co-CEOs Christian Klein und
Jennifer Morgan auf dem Kapitalmarkttag im vergangenen November bereits deutlich
gemacht und das wurde mit der Zahlenvorlage zum Schlussvierteljahr 2019 nun noch
einmal bestätigt.
Die Strategie des Vorgängers Bill McDermott, das Cloud-Geschäft auszubauen und
die Kunden in einem weit aufgefächerten SAP-Softwareuniversum möglichst
allumfassend zu bedienen, bleibt prinzipiell gleich. Ist es also nur ein wenig
Feintuning, das der neuen Doppelspitze ins Aufgabenheft geschrieben wurde? Nein.
Denn mit dem Drehen von ein paar Schräubchen ist es definitiv nicht getan.
Mit seinen milliardenschweren Zukäufen hat McDermott den alten Tanker SAP
äußerlich zwar mächtig aufgemotzt und auch schon gut in Richtung Cloud
gesteuert. Im Innern des von außen beeindruckend wirkenden Software-Schiffs
läuft allerdings ein zunehmend stotternder Motor, wie die drastisch gefallene
Kundenzufriedenheit im vergangenen Jahr gezeigt hat. Die zahlreichen neuen
Anwendungen mögen für sich genommen beeindruckend sein. Für ihr Zusammenspiel
sind indes zu oft Spezialkniffe nötig, weil ein Rad eben nicht wie
selbstverständlich ins andere greift. Das hat auch Co-CEO Christian Klein als
verantwortlicher Vorstand für die SAP-eigene IT leidvoll feststellen müssen und
macht sich nun mit Verve ans Beheben der Missstände.
Um bei der Motor-Analogie zu bleiben: McDermott hat eine Reihe moderner
Komponenten zusammengekauft, die aber erst noch zu einem funktionierenden und
kraftvollen Antrieb zusammengeschraubt werden müssen. Klein und Morgan ist es
zumindest schon gelungen, die aufgeregte Stimmung unter den Anwendern zu
beruhigen. Jetzt geht es in die Werkstatt.
Mondziele wie eine Marktkapitalisierung von 300 Mrd. Euro, die McDermott einst
avisiert hat, treten unter der neuen SAP-Führung in den Hintergrund. Für Zukäufe
und eine neue Strategie ist derzeit kein Raum. Die Doppelspitze ist weit mehr
als ihr Vorgänger im operativen Alltag verwurzelt und interpretiert ihre Rolle
entsprechend. Eine organisatorische Neuaufstellung und frische
Mitarbeiteranreize zur Software-Adaption bei den Kunden dienen nur der besseren
Umsetzung der von McDermott vorgezeichneten Strategie. Diese hat zwar
tatsächlich viel Potenzial. Die eigentliche Arbeit, um dieses auch zu heben,
fängt für SAP aber gerade erst an.
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